Gleich nach dem Innenminister mit seinem Sicherheitskonzept bekam auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ihren Auftritt zum neuen Jahr: Die Veröffentlichung des Nitratberichts, den die Bundesregierung vor einigen Monaten bereits an die EU gesandt hatte, verschaffte dem Thema Nitrat – und der zuständigen Ministerin – ein Aufmerksamkeitshoch im medialen Winterferienloch.
Erwartete Verbesserung blieb aus
Der Streit um Ursachen und Abhilfe geht also in die nächste Runde. Das Umweltministerium stellt schon im ersten Satz seiner Pressemitteilung klar, wo es den Schuldigen sieht: „Düngemittel in der Landwirtschaft beeinträchtigen nach wie vor die Gewässerqualität in Deutschland.“ Ergebnis des Berichts: Fast ein Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität wiesen zwischen 2012 bis 2014 zu hohe Nitratwerte auf. Der Grundwasserzustand hat sich insgesamt nicht wesentlich verbessert. Gegenüber den Messungen von 2008 bis 2011 ist der Anteil der unbelasteten oder nur gering belasteten Grundwassermessstellen zwischen 2012 bis 2014 kaum gestiegen – prognostiziert worden war hingegen eine deutliche Verbesserung. Nitratbelastetes Grundwasser, so Barbara Hendricks, müsse „für unsere Trinkwasserversorgung verdünnt oder das Nitrat muss technisch beseitigt werden. Das treibt die Wasserkosten für alle in die Höhe.“