Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Wasser aus der Elbe soll Berlin retten

Kategorie:
Themen: |
Autor: Sarah Hofer

3000 Liter Elbwasser pro Sekunde könnten bei genügend Wasser in der Elbe abgezweigt werden.
Bild:Pixabay / Seaq68

23. Juni 2023 Ι  Aus einer vom Bundesumweltamt beauftragten Studie geht hervor, dass der Hauptstadt Berlin in Zukunft Wassermangel droht. Das Problem soll mit abgezweigtem Wasser aus der Elbe gelöst werden.

Wenn der Kohle-Abbau stoppt, zieht das ein Wasserproblem nach sich

Die 266-seitigen Studie beschäftigt sich mit den „wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs in der Lausitz“. Ergebnis: Wenn ab 2038 der Kohle-Abbau stoppt, zieht das ein gravierendes Wasserproblem nach sich. Denn in 120 Jahren Braunkohle-Abbau wurden im Zuge der Förderung von 8,4 Milliarden Tonnen Braunkohle auch 58 Milliarden Kubikmeter Grundwasser abgelassen und in die Spree, die der Hauptlieferant fürs Trinkwasser in Berlin ist, umgeleitet. Das sorgt dafür dass der Pegel künstlich oben bleibt und nicht absackt.

Zusätzlicher Wasserbedarf wird erwartet

Nach dem Kohle-Aus ist es damit jedoch vorbei. Laut Studie sei „durch den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und durch neue Industrien mit einem Bedarfszuwachs“ zu rechnen. Plus die Verfüllung der leer gebaggerten Kohle-Gruben mit Wasser bestünde ein „zusätzlicher Wasserbedarf von ca. 6 Milliarden Kubikmetern“.

Laut dem Tagesspiegel warnte Dirk Messner, Behördenchef des Umweltbundesamts: „In Berlin und Brandenburg könnte im schlimmsten Szenario das Wasser empfindlich knapp werden, wenn nicht entschlossen gegengesteuert wird. Die Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen stehen vor entsprechenden Herausforderungen.“

Lösungsversuch: Die Nachbar-Flüsse sollen aushelfen

Bereits 2009 und 2011 gab es Überlegungen, die jetzt wieder aktuell werden. Künftig sollen die Nachbar-Flüsse als Wasserlieferanten aushelfen.

Neuester Favorit der untersuchten Varianten: 3000 Liter Elbwasser pro Sekunde könnten bei genügend Wasser in der Elbe am Hafen Prossen (bei Bad Schandau) abgezweigt, durch eine 40 Kilometer lange, unterirdische Leitung bis zur Talsperre Bautzen geführt und dann in die Spree eingespeist werden.

Damit könnte das Ziel der Studie  „Die Deckung des Wasserbedarfs der Metropolregion Berlin-Brandenburg und des Spreewaldes weit über den Kohleausstieg hinaus.“ erreicht werden. Ein Rohr-Tunnel müsste dazu quer durch den Nationalpark gezogen werden. Trotz hoher Kosten wird diese Tunnellösung von der oberen Elbe bis zur Spree oberhalb der Talsperre Bautzen aus hydrologischen Gründen favorisiert, so heißt es weiter in der Studie.

Lösungsvorschlag trifft auf Gegenwehr

Laut BZ erklärte der Landtagsabgeordneter Ivo Teichmann (55, Bündnis Deutschland) und Chef des Tourismusvereins Elbsandsteingebirge: „Wir lassen uns das Wasser nicht abgraben! Durch das Abpumpen würden auch die Schadstoffe in der Elbe wieder stärker konzentriert. Bei mir gehen alle Alarmglocken an, da das Wasser in Berlin gebraucht wird und auch dort die Entscheidung fällt. Da muss die sächsische Politik jetzt gegensteuern!“

Auch Konsequenzen für den Tourismus befürchtet Teichmann, denn die Elbe-Dampfschifffahrt wäre potenziell betroffen.

Wann das Projekt umgesetzt werden soll, ist noch offen. Die Studie drängt jedoch zu „rechtzeitig notwendigen Grundsatzentscheidungen“ und das nicht zu lange gezögert werden sollte.

Sachsens Umweltministerium hält sich zu der Studie – deren Daten-Grundlage andere Experten wiederum für fachlich angreifbar halten – bedeckt, arbeitet an einem Grundwassermonitoring für Sachsen und Brandenburg.

Mehr zum Thema Link zur Studie

Das könnte Sie auch interessieren:

Passende Firmen zum Thema:

Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG

Branchen: Regenwasser-Behandlung, -Versickerung, -Rückhaltung
Thema: Wasserstress

Regenwasser-Behandlung, -Versickerung,

Keller & Hahn Brunnenbau GmbH

Thema: Wassergewinnung

Brunnenbau, Quellfassungen,

ETSCHEL BRUNNENSERVICE GMBH

Thema: Wassergewinnung

Home of the JET Master

Publikationen

Umstrukturierung der Grundwasseranreicherung im Wasserwerk Neckartailfingen von offenen Becken in Sickerschlitzgräben

Umstrukturierung der Grundwasseranreicherung im Wasserwerk Neckartailfingen von offenen Becken in Sickerschlitzgräben

Autor: Christoph Treskatis / Christina Wenzel / Felix Kuntsche / Ewald Ocker
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2015

Im Wasserwerk Neckartailfingen wird das nutzbare Grundwasserdargebot für die Trinkwassergewinnung durch die Anreicherung mit vorgereinigtem Neckarwasser erhöht. Zur Verlängerung der Standzeiten der Beckenfüllungen und Reduzierung des ...

Zum Produkt

Schwarz gefärbte Biofilme an Trinkwasserauslaufarmaturen

Schwarz gefärbte Biofilme an Trinkwasserauslaufarmaturen

Autor: Guido Heinrichs / Gerhard Haase / Carsten K. Schmidt / Iris Hübner
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2014

Seit einigen Jahren wird aus verschiedensten Versorgungsgebieten in ganz Deutschland punktuell über das Auftreten schleimiger, schwarzer Beläge an Strahlreglern, Duschköpfen und WC-Spülkästen in Trinkwasserhausinstallationen berichtet, ohne ...

Zum Produkt

Ist das Programm “Reine Ruhr” des Landes NRW für die Trinkwasserversorgung aus der Ruhr zukunftsweisend?

Ist das Programm “Reine Ruhr” des Landes NRW für die Trinkwasserversorgung aus der Ruhr zukunftsweisend?

Autor: Dirk Schoenen
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2010

Aus der Ruhr werden mehr als 5 Millionen Menschen im Ruhrgebiet und in den angrenzenden Regionen mit Trinkwasser versorgt. Gleichzeitig nimmt die Ruhr die Abwässer einer stark industrialisierten Region mit mehr als 2 Millionen Einwohnern auf. Die ...

Zum Produkt

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03