30. August 2023 Ι Das Unternehmen Bosch liefert nun Technik für die Wasseraufbereitung. Neben der Wasseraufbereitung nach dem Prinzip der Umkehr-Osmose bietet das Unternehmen künftig auch Anlagen für abgelegene Gebiete und Offshore-Standorte.
Neue Anlagen sollen 2024 auf den Markt kommen
„Wer grünen Wasserstoff erzeugen will, benötigt vor allem eines: hochreines Wasser. Mit unseren Spezialanlagen lässt sich die Wasseraufbereitung überall, auch in den entlegensten Gebieten der Erde wirtschaftlich und umweltschonend realisieren“, sagt Hartung.
Die von Bosch Manufacturing Solutions konzipierten Anlagen sind robust und wartungsarm. Mit der Technik kann bei der Wasseraufbereitung auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden. An den Bosch-Standorten Renningen, Stuttgart-Feuerbach und Budweis hat das Unternehmen die Wasseraufbereitungstechnologie für die Elektrolyse entwickelt. Externe Pilotprojekte sollen im Laufe dieses Jahres hinzukommen. Der Marktstart der Anlagen ist für 2024 geplant.
Spezialanlagen zur Wasseraufbereitung
Elektrolyseure benötigen bei der Herstellung von Wasserstoff hochreines Wasser. „Verunreinigungen im Wasser können Elektrolyseure in kürzester Zeit funktionsuntüchtig machen“, erklärt Dr. Wolfgang Schleifenbaum, Leiter des Produktbereichs Wasserstoff bei Bosch Manufacturing Solutions. Künftig wird Wasserstoff in Regionen gewonnen, in denen der Wind kräftig weht oder die Sonne zumeist scheint. Offshore auf dem Meer oder in der Wüste sind die Herausforderungen besonders anspruchsvoll: salzhaltiges Wasser, hohe Wasserhärte sowie beträchtliche Entfernungen zu den technischen Anlagen erschweren die Wasseraufbereitung.
In thermischen und elektrochemischen Verfahren entziehen die Anlagen dem Wasser Mineralien, um hochreines Wasser zu erhalten. Dank eines Aufbereitungsprozesses ohne Filtermedien ist es für Betreiber möglich, auf den Einsatz von Chemikalien zu verzichten.
„Grüner Wasserstoff ist nur dann nachhaltig, wenn bei seiner Erzeugung keine Kollateralschäden für die Umwelt entstehen, zum Beispiel durch Emission von Chemikalien in unsere bereits stark belasteten Gewässer“, erklärt Schleifenbaum.
Für die vorausschauende Wartung der Anlagen bietet Bosch Softwarelösungen an, die den Betrieb sicherstellen.
Industrieanlagen zur Wasseraufbereitung in erschlossenen Gebieten
Der Bedarf an hochreinem Wasser für die weltweiten Wasserstoffvorhaben ist enorm: Für das Erreichen der Pariser Klimaziele rechnet Bosch ab 2050 mit einem jährlichen Prozesswasserbedarf von circa vier Kubikkilometer für die Elektrolyse – mehr als das Volumen des Starnberger Sees. Auch hierzulande sind die Pläne ambitioniert: Die Bundesregierung hat das Ziel, bis 2030 H2-Elektrolyseure mit einer Leistung von zehn Gigawatt in Deutschland zu installieren (Quelle: Die Bundesregierung, 2022). Die EU strebt für Europa bis 2030 eine Elektrolyseleistung von 40 Gigawatt an, will bis zu zehn Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff erzeugen (Quelle: Europäische Kommission, 2020).
„Für die Energieversorgung der Zukunft spielt Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Nur mit Hilfe von Wasserstoff werden Industrien weltweit klimaneutral. Bosch liefert Technik zur Wasseraufbereitung, die unterschiedliche Anforderungen mit Blick auf Größe, Leistung und Einsatzort der Elektrolyseure erfüllt“, sagt Schleifenbaum.
Für die Wasseraufbereitung in erschlossenen Gebieten hat Bosch künftig Industrieanlagen im Portfolio, die mit Umkehrosmose-Verfahren und Ionentauschern aus Leitungswasser das für Elektrolyseure notwendige hochreine Wasser herstellen. Durch das kombinierte Angebot, bestehend aus Industrie- und Spezialanlagen, schafft Bosch die Voraussetzung für Elektrolyseprojekte weltweit.
Weitere Informationen