23. Januar 2024 Ι Die Initiative Nahwärme Dattenfeld entwickelt sich weiter. Jüngst wurde ein wichtiger, wenn auch kleiner Schritt für das Projekt getan: Der Hauptausschuss des Windecker Gemeinderates hat sich das Projekt vorstellen lassen und begrüßt es.
Machbarkeit für Nahwärme Dattenfeld wird geprüft
Die Verwaltung erhielt den Auftrag, die Umsetzbarkeit eines Nahwärme-Netzes gutachterlich untersuchen zu lassen, heißt es im Kölner Stadt-Anzeiger. Das soll im Zuge der kommunalen Wärmeplanung und mit Hilfe von Fördermitteln geschehen. Auch ein späterer Netzbetreiber könnte zur Finanzierung beitragen.
„Die Idee ist, Nahwärme Dattenfeld in Nahwärme Windeck umzutaufen, also etwas Größeres daraus zu machen,“ sagt Ferdinand Patt, einer der Initiatoren des Projekts.
Im Sommer hatte die von Ferdinand Patt, Matthias Müller und Luca Schwarzer ins Leben gerufene Initiative bereits 51 Rückmeldungen von Interessierten in Dattenfeld. Anfragen kamen auch aus anderen Ortschaften der Gemeinde. Dem Hauptausschuss erläuterte Patt die Gewinnung der Energie aus Abwasser. Dafür wird ein Wärmetauscher in die Kanäle gelegt. Das warme Abwasser umspült den doppelschaligen Druckbehälter aus Edelstahl und gibt Energie an das darin fließende, kühlere Arbeitsmedium (in der Regel Wasser) ab. Mit einer Wärmepumpe wird das Temperaturniveau gesteigert, sodass sich am Ende Gebäude heizen lassen.
Das Prinzip Nahwärme
Als Nahwärme wird die Lieferung von Wärme zum Zweck der Gebäudeheizung bezeichnet. Die Versorgung mit Nahwärme erfolgt über ein verzweigtes Leitungsnetz. In diesen Leitungen wird als Wärmespeicher und Transportmedium Wasser im Heizkreis gepumpt. Über Wärmetauscher wird das Wasser durch die von einem oder mehreren Wärmeerzeugern abgegebene Wärmeenergie erhitzt. Die Wärme wird mit dem Wasser zum Verbraucher transportiert. Dort wird die Energie ebenfalls über Wärmetauscher an den Heizkreislauf des Abnehmers abgegeben. Das abgekühlte Wasser fließt über den Rücklauf zurück.
Nahwärme kommt durch kaltes Netz aus Plastikrohren in die Häuser
Für Dattenfeld kommt laut Initiative ein sogenanntes kaltes Netz für den Vor- und Rücklauf in Frage: Das temperierte Wasser gelangt durch nicht isolierte Plastikrohre, die sich durch die Erde schieben lassen, zu den Haushalten. Dort muss jeweils eine Wärmepumpe vorhanden sein, wobei sich der Erdkollektor erübrigt. Zum Konzept der Nahwärme-Initiative gehört außerdem ein Stromspeicher. Der könnte in Form eines Eisspeichers im Dattenfelder Freizeitpark stehen oder aus einer großen Batterie aus recycelten Elektroauto-Batteriezellen bestehen.
„Wir haben schon Pläne, wo die Leitungen liegen könnten“, sagte Patt. Indes ist das noch Zukunftsmusik. „Wir fangen mit der Machbarkeitsstudie an“, sagte Beigeordneter Thomas Becher. Wenn Ergebnisse vorliegen, so beschloss der Hauptausschuss, lädt die Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung für alle an Nahwärme Interessierten in Dattenfeld ein.
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