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Nachhaltiges Wassermanagement: Globale Herausforderungen und Lösungen

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Autor: Sarah Hofer

Die Chemieindustrie benötigt viel Wasser - für chemische Reaktionen, als Verdünnungs- und Lösemittel, zum Waschen und Reinigen und vor allem zum Kühlen. Hier Evonik in Antwerpen.
Quelle: Evonik

04. Dezember 2023 ǀ  Wasser spielt eine entscheidende Rolle in vielen Unternehmen. Insbesondere der Bereich der Kühlung ist von großer Bedeutung. Um die Versorgung zu gewährleisten und Ressourcen zu schonen, werden je nach Standort verschiedene Strategien angewendet.

In Südafrika werden Regenrückhaltebecken genutzt, während in Thailand Hightech-Filter zum Einsatz kommen. In Deutschland hingegen setzt man auf Rückkühlanlagen. Dies ist ein Beispiel für eine nachhaltige Praxis, die auf der ganzen Welt Anwendung findet.

Die Herausforderungen des Wassermanagements in Zeiten des Klimawandels

Heiße Sommer können für Mitarbeiter in der Logistikbranche, wie Hannah Gerwing, stressig sein. Sie behält die Wasserstandsprognosen für den Rhein im Auge, an dessen Ufern sich zahlreiche Chemiefabriken befinden. Bei drohendem kritischem Rückgang wird eine Taskforce für Niedrigwasser einberufen. Im vergangenen Jahr war dies von Juni bis September fast jede Woche notwendig. Der Wassermangel im Rhein machte damals europaweit Schlagzeilen. Frachtschiffe fuhren nur teilbeladen oder gar nicht. Rohstoffe und Produkte mussten auf Straße oder Schiene transportiert werden. Es drohten Schwierigkeiten bei der Versorgung und beim Kühlen von Produktionsanlagen.

Niedrige Flusspegel betreffen Produktionsanlagen in vielerlei Hinsicht. Unternehmen analysieren die Wassersituation an ihren Standorten weltweit genau und prognostizieren, wie sie sich bis 2030 bzw. 2040 verändern wird. Das Ergebnis: Einem Viertel aller Standorte droht Wassermangel.

Effiziente Wasser- und Energieverwaltung: Eine Herausforderung und Chance für die Chemieindustrie

Überschwemmungen sind an anderen Orten das größere Risiko – oder die politischen und sozialen Rahmenbedingungen. Um all dies zu bewerten, plant das Unternehmen, den “Water Risk Filter” der Naturschutzorganisation WWF zu nutzen, eine Methodik, die neben drohender Knappheit viele weitere lokale Faktoren berücksichtigt.

Die Chemieindustrie benötigt viel Wasser – für chemische Reaktionen, als Verdünnungs- und Lösemittel, zum Waschen und Reinigen und vor allem zum Kühlen. Laut Weltbank werden im Schnitt 15 Prozent des jährlich der Natur entnommenen Süßwassers industriell genutzt. In Deutschland ist die Chemiebranche der größte Wasserverbraucher im verarbeitenden Gewerbe.

Die gute Nachricht: Chemieunternehmen konnten ihren Wasserbedarf hierzulande in den vergangenen drei Jahrzehnten weitgehend vom Wachstum entkoppeln. So sank die Wasserentnahme der Branche zwischen 1991 und 2016 um knapp 40 Prozent, während die Produktion zeitgleich kräftig anwuchs. Laut dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) nutzt die Branche heute jeden Liter Wasser fast sechsmal, bevor er gereinigt an die Umwelt abgegeben wird.

 Strategien für eine nachhaltige Zukunft

Unternehmen setzen beim Wasser auf Kreislaufwirtschaft. Weltweit wurden 2022 rund 446 Millionen Kubikmeter Wasser entnommen, etwas mehr als die Hälfte davon Süßwasser. Die konzernweit eingesetzten Wassermengen sind zwar weitaus größer, doch das meiste davon zirkuliert in geschlossenen Systemen und muss nicht andauernd erneuert werden.

Zugleich arbeiten Unternehmen stetig daran, die spezifische Wasserentnahme – also die Menge an Wasser pro produzierter Tonne Produkt – zu verringern. Im Rahmen der neuen Wassermanagementstrategie sollen bis 2030 noch einmal drei Prozent weniger Süßwasser eingesetzt werden. Wo es sich anbietet, wird stattdessen Salzwasser genutzt. So wird beispielsweise eine Produktionsanlage in Singapur komplett mit Meerwasser gekühlt. Dies ist möglich, weil die Verwaltung des Stadtstaats die wichtige Ressource aufbereitet und die Anlage mit besonders korrosionsbeständigen Materialien gebaut wurde. Jeder Standort muss die passende Lösung für lokale Gegebenheiten finden.

Es gibt eine weltweite Regel: „Weil rund 90 Prozent unseres Wassereinsatzes der Kühlung dienen, hängen Energie- und Wasserverbrauch besonders eng zusammen“, so Ulf Auerbach, Senior Expert Energy & Climate bei Evonik.

Wenn Abwärme zur Energieeinsparung genutzt wird, benötigt man an einer Stelle weniger Kühlwasser und an einer anderen weniger Dampf zum Erhitzen. Im Zuge eines globalen Technologieprogramms werden derzeit Standorte weltweit auf Energieeffizienz getrimmt, um CO₂-Emissionen zu reduzieren. Wenn dadurch auch der Wasserbedarf gesenkt werden kann, sind die Investitionen umso lohnender.

Um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen, entwickelt das Unternehmen eine eigene Wasserpolitik mit konzernweiten Handlungsanweisungen und bezieht dabei auch Kunden und Lieferanten ein.

„Wasser ist eigentlich zu billig, aber die Risiken sind es eben nicht“, sagt die Nachhaltigkeitsexpertin Wojciechowski. „Wir müssen überall in der Welt die jeweils lokal drohenden Szenarien einkalkulieren – um dann nötigenfalls richtig und rechtzeitig gegenzusteuern.“

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