Die Veranstaltung besteht aus einem Vortragsprogramm am Vormittag und einem Exkursionsprogramm am Nachmittag. Die Fachvorträge beleuchten die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen aus Sicht des Erftverbandes, des Bergbaubetreibers, eines Wasserversorgungsunternehmens und eines Planungsbüros.
Situation in der rheinischen Braunkohleregion
Im rheinischen Braunkohlenrevier werden jährlich etwa 550 Mio. m3 Grundwasser gefördert, um die Tagebaue Garzweiler, Inden und Hambach trocken zu halten. Die daraus resultierenden Einflüsse auf grundwasserabhängige Ökosysteme, reduzierte Wasserführung oberirdischer Gewässer und Verlagerung der Einzugsgebiete von Förderbrunnen der Wasserversorgung sind besondere wasserwirtschaftliche Herausforderungen dieses Raumes. Im Zuge der aktuell notwendigen Stützungsmaßnahmen für sensible Feuchtgebiete sind auch großskalige Aufbereitungsverfahren notwendig.
Nach dem Ende des Braunkohletagebaus soll das Grundwasser wieder auf den vorbergbaulichen Stand ansteigen. Eine komplexe Aufgabe, weil dabei viele infrastrukturelle und siedlungsbezogene Aspekte zu berücksichtigen sind. Ein weiterer spannender Themenkomplex ist die Entwicklung von Abraumkippen und Restlöchern, die nach Ende des Tagebaus mit Wasser geflutet werden – ein Generationenprojekt das sich teilweise bis zum Jahr 2100 hinziehen wird. In den Kippen entsteht durch Pyritoxidation eine besondere Wasserchemie (v. a. Sulfatausträge). An einigen Standorten sind besondere Maßnahmen erforderlich, um Wassergewinnungsanlagen im Abstrombereich der Kippen vor hohen Sulfateinträgen aus der Pyritoxidation zu schützen.
Die Exkursion an wasserwirtschaftlich interessante Standorte im Umfeld des Tagebaus wird fachlich begleitet u. a. durch den Erftverband, voraussichtlich ist eine Kombination mit einer Führung in den Tagebau durch RWE Power möglich.
Kontaktaufnahme zur Teilnahmemöglichkeit: s. www.iww-online.de.