18. Februar 2022 | Im Ruhrgebiet entsteht eine neue Forschungsallianz zwischen den Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen. In den geplanten Research Centern sollen an Lösungen für Zukunftsthemen geforscht werden.
Die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen arbeiten ab sofort in der „Research Alliance Ruhr“ zusammen und organisieren in diesem Rahmen den Aufbau von vier gemeinsamen Zentren der Spitzenforschung und einem College für die Geistes- und Sozialwissenschaften im Ruhrgebiet. In den Research Centern wollen die drei Ruhrgebiets-Universitäten gemeinsam wissenschaftliche Beiträge zur Lösung wichtiger Zukunftsthemen entwickeln. Die Research Center und das College fördern gezielt den internationalen Austausch.
Die Landesregierung unterstützt das Projekt bis zum Jahr 2024 mit bis zu 75 Millionen Euro. Der neue Verbund ist ein Kernanliegen der vom Land initiierten Ruhr-Konferenz.
Gemeinsam an Zukunftsthemen arbeiten
Die Rektoren Prof. Dr. Martin Paul, Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Manfred Bayer, TU Dortmund, und Prof. Dr. Ulrich Radtke, Universität Duisburg-Essen, unterzeichneten den Kooperationsvertrag am Donnerstag, 10. Februar 2022, im Beisein von Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Nordrhein-Westfalen ist der dichteste Hochschul- und Wissenschaftsstandort Europas, unsere Wissenschaft ist exzellent. Die Innovationen, die hier geschaffen werden, sind die Chancen von morgen. Mit der Research Alliance Ruhr geben wir dem Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen einen weiteren kräftigen Schub auf dem Weg zur internationalen Spitzenforschung. Damit setzen wir der Universitätsallianz Ruhr den Turbo ein.“ Der Ministerpräsident weiter: „Mit der Förderung der Research Alliance Ruhr treiben wir jetzt die Kooperation der Universitäten im Ruhrgebiet weiter voran. Wir wollen, dass noch mehr kluge Köpfe aus aller Welt bei uns an den großen Fragen der Zukunft arbeiten. Wie wichtig die Kooperation von Universitäten ist, zeigt die University of California. Sie ist seit 30 Jahren weltweit der Treiber digitaler Innovationen.“
Im Fokus stehen Gesundheit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energie
Die drei Hochschulen bauen nun nachhaltig und strukturell die vier Forschungszentren und das College auf, die eng vernetzt den neuen Zukunftsverbund bilden werden. Schon jetzt können die drei Hochschulen auf den Erfolg in der Exzellenz-Strategie aufbauen, in welcher sie mit klugen Allianzen untereinander mit den Exzellenzclustern CASA (Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer) und RESOLV (Ruhr Explores Solvation; Verständnis und Design lösungsmittelabhängiger Prozesse) erfolgreich waren. Mit dieser Erfahrung bündeln die Universitäten in der Allianz nun ihre Forschung in Feldern wie Gesundheit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energie. Das College wird unter anderem Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Ausland in die Metropole Ruhr einladen. Der Vollausbau von Research Centern und College soll mit dem Jahr 2025 erreicht werden.
„Wir schaffen attraktive Forschungsbedingungen, die es uns ermöglichen, noch mehr Top-Leute aus der internationalen Wissenschaft ins Ruhrgebiet zu holen“, erklärt Prof. Martin Paul der Universität Bochum. TU-Rektor Prof. Manfred Bayer ergänzt: „Von der Stärkung des Wissenschaftsstandorts wird die ganze Region profitieren, denn unsere Forschung beschäftigt sich mit den drängenden Fragen der Zukunft.“ Alle drei begrüßten die Unterstützung der Landesregierung: „Mit der Zuweisung ist nun auch die Finanzierung für die ersten drei Jahre gesichert und wir können gemeinsam durchstarten.“
Bei den vier neuen gemeinsamen Research Centern werden naturwissenschaftliche Themenbereiche im Fokus stehen, im engen Austausch untereinander sowie mit der internationalen Wissenschaftscommunity. Eingerichtet werden Center zu den Themen „Chemical Sciences and Sustainabilty“ (Entwicklung langlebiger umweltschonender Produkte), „Trustworthy Data Science and Security“ (Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit datenintensiver Technologien) sowie „Future Energy Materials and Systems“ (neue Materialien zur Energieträgererzeugung, Energie-konversion, -speicherung und -transport). Auch ein Research Center „One Health – from Molecules to Systems“ an der Schnittstelle von medizinischer und ökologischer Forschung wird entstehen. Mit dem „College for Social Sciences and Humanities“ verbunden ist der Aufbau eines sogenannten Fellow-Systems, in dessen Rahmen internationale Gastforscherinnen und -forscher für einen begrenzten Zeitraum an den Lehrstuhl eingeladen werden sollen.