Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

ISOE analysiert Wasserverbrauch während Lockdown

Kategorie:
Thema:
Autor: Sina Ruhwedel

Für ihre Studie, die im Journal „Water“ in der Januarausgabe 2021 erschienen ist, haben Wasserexpert*innen des ISOE tägliche und stündliche Wasserverbrauchsmengen in der ersten Welle der Corona-Pandemie untersucht. Ziel war es, den Effekt der Lockdown-Maßnahmen auf den Wasserverbrauch wissenschaftlich fundiert zu analysieren und ihn in Abgrenzung zu anderen Einflüssen sichtbar zu machen. Hierfür werteten die Wissenschaftler*innen Daten aus dem knapp tausend Quadratkilometer großen Versorgungsgebiet des Wasserbeschaffungsverbands WBV Harburg aus. In diesem Gebiet am Rande der Metropolregion Hamburg südlich der Elbe werden mehr als 180.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt. 

Vergleich der Wasserverbrauchszahlen 

Um die Wirkung der sozioökonomischen und soziokulturellen Restriktionen in der ersten Welle der Pandemie auf den Wasserverbrauch erfassen zu können, bereinigten die Wissenschaftler*innen die Verbrauchszahlen von anderen Effekten. Ein erhöhter Wasserkonsum infolge von Hitze etwa wurde mithilfe eines linearen gemischten Modells herausgerechnet. „Im Vergleich mit den Wasserverbrauchszahlen der Vorjahre in der suburbanen Untersuchungsregion nahe Hamburg ergab sich für das Jahr 2020 ein Anstieg von 14,3 Prozent. Wir führen diesen Anstieg auf veränderte Alltagsroutinen im Lockdown zurück“, sagt Deike Lüdtke, Erstautorin der Studie „Increase in Daily Household Water Demand during the First Wave of the Covid-19 Pandemic in Germany“. Auch veränderte Freizeitaktivitäten – etwa Baden in privaten Pools oder eine verstärkte Gartenpflege – seien als Ursachen für erhöhte Wasserverbräuche anzunehmen. 

Verstehen von Alltagsroutinen verstehen 

Die veränderten Routinen während der ersten Welle der Corona-Pandemie machten sich vor allem am Morgen und am Abend bemerkbar. „Veränderungen im Tagesverbrauch sind für Wasserversorgungsbetriebe nicht trivial“, sagt Lüdtke. Die Wasserunternehmen seien auf präzise Vorhersagen angewiesen. „Plötzliche Verhaltensänderungen der Verbraucher*innen können die Versorgungssicherheit der Wasserbetriebe gefährden. Deshalb ist es entscheidend, dass Alltagsroutinen von Verbraucher*innen besser verstanden und in den Wasserbedarfsprognosen berücksichtigt werden.“ 

Bedarfsprognosen erstellen 

Die ISOE-Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass bestimmte Bedarfsmuster, die auf die Verhaltensveränderungen während des ersten Lockdowns zurückzuführen sind, auch für künftige Wasserbedarfsrechnungen relevant bleiben werden. „Die Nachfragemuster über den Tag hinweg mit einer zeitlichen Verschiebung der Nachfragespitzen am Morgen und höheren Verbräuchen am Abend lassen auf neue Alltagspraktiken zum Beispiel im Bereich des mobilen Arbeitens schließen, die über die Pandemie hinaus beibehalten werden könnten“, so Lüdtke. Wasserversorger sollten sich deshalb mithilfe möglichst präziser Bedarfsprognosen auf Anpassungen an den Wasserverbrauch einstellen – wobei sich Anpassungen an den künftigen Verbrauch darüber hinaus auch durch sich verändernde Nutzungsmuster in den hochsommerlichen Dürrezeiten ergeben.  

Vielfältige Einflüsse 

„Eine realistische Planung des künftigen Wasserverbrauchs gestaltet sich immer schwieriger, weil sehr viele Einflüsse auf den Bedarf berücksichtigt werden müssen“, sagt Mitautor Stefan Liehr. Neben klimatischen Bedingungen seien auch demografische Entwicklungen entscheidend, ebenso wie Wirtschaftsstrukturen, die sich besonders in Krisenzeiten verändern. Dadurch kommt es immer auch zu räumlichen Bedarfsverschiebungen, etwa von Gewerbegebieten hin zu Wohngebieten. Für präzise Vorhersagen sei es darüber hinaus unerlässlich, die Gewohnheiten unterschiedlicher Nutzergruppen zu untersuchen.  

Die aktuelle Untersuchung des ISOE in einem Versorgungsgebiet bestätige das: „Je besser wir das Alltagsverhalten unterschiedlicher Nutzergruppen empirisch untersuchen, umso besser können wir vorhersagen, welche Konsequenzen Veränderungen in den Alltagsroutinen für die Versorgungssicherheit haben können“, so Liehr. Als Leiter des Forschungsschwerpunktes Wasserversorgung und Landnutzung hat Stefan Liehr am ISOE bereits mehrere Prognosemodelle für den Wasserbedarf mitentwickelt, die die komplexen Einflüsse in einem Versorgungsgebiet verlässlich und kleinräumig abbilden können. 

Lüdtke, Deike U./Robert Lütkemeier/Michael Schneemann/Stefan Liehr (2021): Increase in Daily Household Water Demand during the First Wave of the Covid-19 Pandemic in Germany. Water 13 (3), 260 

Das könnte Sie auch interessieren:

Passende Firmen zum Thema:

EVERS GmbH & Co KG

Themen: Wasseraufbereitung | Abwasserbehandlung

Filtermaterialien, WASSERTECHNIK und ANTHRAZITVEREDELUNG, Hersteller von Anthrazit-Filtermaterial (EVERZIT® N) für die Wasseraufbereitung Filtration |

Publikationen

Konzept zur Aufbereitung tropischer Oberflächenwässer zu Trinkwasser am Beispiel von Brasília DF, Brasilien

Konzept zur Aufbereitung tropischer Oberflächenwässer zu Trinkwasser am Beispiel von Brasília DF, Brasilien

Autor: Ekaterina Vasyukova / Irene Slavik / Wolfgang Uhl / Fuad Braga / Claudia Simões / Tânia Baylão / Klaus Neder
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2015

Für die Abschätzung möglicher Strategien zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen bei der Trinkwasserversorgung der Hauptstadt Brasiliens, Brasília DF, fand eine Analyse der gegenwärtigen Wasserversorgungssituation statt. Daraus ...

Zum Produkt

Elektrodialyse zur Entfernung von ionischen Wasserinhaltsstoffen in der Trinkwasseraufbereitung

Elektrodialyse zur Entfernung von ionischen Wasserinhaltsstoffen in der Trinkwasseraufbereitung

Autor: Uwe Müller / Hans Groß / Hans-Jürgen Rapp
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2014

Neuentwicklungen in der Elektrodialyse kombinieren energieeffiziente Membranen mit fortschrittlicher Spacer- und Modulbautechnik. Der Artikel beleuchtet die Potenziale dieser Technik zur Trinkwasseraufbereitung. Verschiedene Typen von ...

Zum Produkt

Biozidrecht und Wasseraufbereitung – Lösungen für In-situ-Anlagen?

Biozidrecht und Wasseraufbereitung – Lösungen für In-situ-Anlagen?

Autor: Gotthard Graß / Karl Morschhäuser / Adrian Uhlenbroch
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2014

Mit der am 1. September 2013 in Kraft getretenen EU-BIOZID-Verordnung1 stehen alle Betreiber und Hersteller von mehr als 1,7 Mio. Trinkwasseraufbereitungsanlagen in Europa vor gravierenden Veränderungen und Herausforderungen. Beim heutigen Stand ...

Zum Produkt

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03
Datenschutz
gwf-wasser.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
gwf-wasser.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: