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Erstes Purple Roof Deutschlands installiert

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Autor: Sarah Hofer

Die Hochschule Hof nimmt das neue Dach als “Best-Practice-Beispiel” in ihr Forschungsprojekt SPORE auf – Prof. Günter Müller-Czygan (3. v. r.) erklärte die Ziele des Projektes.
Quelle: Hochschule Hof

07. September 2023 Ι Ein Lösungsansatz für Maßnahmen zur Steuerung und Nutzung von Wasser ist ab sofort an der Grundschule Schauenstein zu bewundern. In Zusammenarbeit mit der Firma Browatech GmbH & Co. KG wurde das erste sogenannte „Purple Roof” Deutschlands installiert. Es handelt sich um ein Gründachkonzept, das die Wasserrückhaltung im Vergleich zu gewöhnlichen Gründächern deutlich optimiert.

Die Bedeutung des Wassermanagements bei Starkregen wurde im Sommer 2021 deutlich, als in einigen Gemeinden im Hofer Land der Katastrophenfall ausgerufen werden musste. Es ist daher nicht überraschend, dass sich die Verantwortlichen zunehmend mit innovativen Wasserspeicherlösungen beschäftigen. Eine solche Lösung schmückt nun das Dach der Turnhalle der Grundschule Schauenstein und ist damit wahrscheinlich eine der ersten abgeschlossenen Schwammstadt-Baumaßnahmen an bayerischen Schulen.

Innovative Wasserspeicherlösung von Browatech und Sempergreen

Die Maßnahme wurde mit Unterstützung der Firma Browatech aus Langenbach bei Geroldsgrün umgesetzt, die ein Kernelement der Innovation beisteuert. Das von Browatech patentierte, nur 5 Millimeter dicke und ultraleichte Drainagetextil “Tech-Drainage” ist ein leistungsfähiger Bestandteil des sogenannten “Purple-Roof-Konzeptes”, das in Europa als “Detention-Roof” bekannt ist. Es besteht aus vier Schichten: Die “Tech-Drainage” als unterste Schicht ist der sogenannte Detentionsleger. Er hat die Aufgabe, eine möglichst große Wassermenge zu puffern und erst zeitverzögert wieder abzugeben. „Ziel des Konzeptes“ ist es, das gespeicherte Wasser erst nach und nach abfließen zu lassen, sodass Überschwemmungen vermieden und bisher notwendige Rückhaltebecken oder Ähnliches überflüssig oder kleiner werden.

„Dass diese Technik nun in Schauenstein eingesetzt werden kann, ist dem zukunftsweisenden Denken von Architekt Renee Lorenz, dem Beratendem Ingenieur Rainer Lang sowie Schauensteins Bürgermeister Florian Schaller zu verdanken“, so Geschäftsführer Mario Browa.

Die Innovation aus dem Hofer Land wird von der Firma Sempergreen aus den Niederlanden produziert.

Hochschule Hof beteiligt sich an Forschung und Analyse

Auch die Hochschule Hof ist am Projekt beteiligt: Die Hauptaufgabe der Forscher besteht in einer begleitenden Analyse, um prototypische Merkmale des Projekts mit den Zielen des derzeit an der Hochschule Hof in Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetzwerk Wasser Energie laufenden Forschungsprojekts SPORE abzugleichen. Bei SPORE, das von der Wilo Foundation und mit eigenen Hochschulmitteln gefördert wird, geht es um die Beantwortung der Frage, wie Oberfranken mit dem Klimawandel und insbesondere mit extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Trockenheit umgehen sollte und welche Rolle digitale Lösungen dabei spielen.

„Mögliche Aktionsfelder hierbei können einzelne Gebäude sein, ganze Stadtviertel, eine Ortschaft oder sogar eine ganze Region. Die Grundschule Schauenstein ist durch den Einsatz des Gründachs ein ideales Beispiel für das kleinste Aktionsfeld. Schauenstein wird daher als Best Practice Bestandteil des Handlungsleitfadens, der am Ende unseres Projektes steht“ so Prof. Günter Müller-Czygan, Leiter des Instituts für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof (inwa).

Untersuchung der Auswirkungen des Gründachs auf das Kanalsystem

Ein weiterer Aspekt, der untersucht werden soll, ist die Auswirkung des Gründachs auf das Kanalsystem.

„Wir möchten wissen, wie viel Regenwasser zurückgehalten werden kann, was dann nicht in den Kanal abgelassen werden muss. Hier bereitet die Hochschule einen weiteren Forschungsantrag vor, bei dem das Beispiel Schauenstein mit untersucht werden soll.“ sagte Prof. Müller-Czygan.

Zusammen mit der Gemeinde Schauenstein möchte man anschließend Innovationspotenziale für neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte ableiten. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie die erforderliche Bewässerung für alle mit Pflanzen ausgestatteten Bereiche auch in längeren Trockenperioden gesichert werden kann.

„Hierzu werden diverse Messsysteme eingesetzt, um z.B. die Bodenfeuchte zu messen und den Wasserbedarf zu ermitteln. Regenwasser wird in entsprechenden Speicherbehältern gesammelt und eine sparsame Wasserentnahme wird nach den Ergebnissen der Datenanalyse berechnet und durchgeführt“, so Prof. Müller-Czygan.

Digitale Steuerung des Regenwassermanagements an der Grundschule Schauenstein

Im Rahmen des SPORE-Projekts “Digitale Grundschule Schauenstein” wird erstmals eine digitale Steuerungs- und Überwachungslösung für das Regenwassermanagement einer Schule entwickelt. Diese Lösung soll in einem weiteren Förderprojekt kindgerecht umgesetzt werden, damit sie im Sachunterricht der Grundschule eingesetzt werden kann.

„Wir möchten bewusst Kinder und Jugendliche für die Bedeutung des Themas Wasser sensibilisieren und freuen uns deshalb sehr, dass es gelungen ist, eine so innovative Technik – für alle gut sichtbar – an unserer Schule zu etablieren“, sagt Schulleiterin Andrea Fickenscher.

Florian Schaller, Bürgermeister von Schauenstein, fügt hinzu: „Ich freue mich, dass wir in Schauenstein Vorreiter einer einfachen und innovativen Entwicklung sind. Es zeigt sich leider regelmäßig, wie viel Schaden durch Starkregen entstehen kann. Wir leisten mit unserem Turnhallendach einen kleinen Beitrag, der große Wirkung hat. Wer die Chance hat, ein solches innovatives System zu verbauen, sollte dies tun, da die Starkregenereignisse immer häufiger vorkommen.“

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