04. August 2023 Ι Die Trockenheit in den Sommermonaten bedroht die Moore in Deutschland. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) untersucht die Auswirkungen von Dürre und hohen Temperaturen auf Moore.
Intakte, nasse Moore speichern große Mengen Kohlenstoff, aber bei Dürre wird dieser als CO2 freigesetzt. Moore werden so vom Klimaschützer zum Klimaproblem.
Tobias Witte, Moorexperte des BUND, sagt: „Die trockenen und heißen Sommer belasten die Moore. Wir beobachten seit drei bis vier Jahren sinkende Wasserstände in den Mooren im Sommer. Regen bleibt aus und die Hitze führt zu hoher Verdunstung. Das Ergebnis ist dramatisch: Der gespeicherte Kohlenstoff tritt als Treibhausgas aus und verschärft die Klimakrise.“
90% der Moore in Deutschland sind trocken
Moore speichern weltweit mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem an Land. In Deutschland sind jedoch bereits mehr als 90% der Moore trockengelegt. Der BUND fordert gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Zustands der Moore.
Witte sagt: „Um intakte Moore zu erhalten, müssen sie im Winter so viel Wasser wie möglich speichern können. Auch bei Wiedervernässungen von trockengelegten Mooren sollte der Wasserstand hoch eingestellt werden. Es braucht einen stärkeren politischen Willen und einen verbindlichen Fahrplan für die Moore.“
Bund fordert zügige Wiedervernässung
Der BUND fordert eine zügige Wiedervernässung von Mooren und ein sofortiges Ende der Entwässerung von Mooren. Landwirt:innen brauchen Perspektiven durch die Förderung von extensiver, nasser Landwirtschaft. Auch die Zerstörung von Mooren durch Torfabbau oder Autobahnbau muss beendet werden.
Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen jedes Jahr rund 50.000 Hektar Moore in Deutschland wieder vernässt werden. Der BUND zeigt in Projekten, dass Wiedervernässung funktioniert. Jetzt müssen das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ und die „Nationale Moorschutzstrategie“ der Bundesregierung umgesetzt werden.
Mooratlas 2023