06.Juni 2023 ǀ Am Freitag, den 02. Juni 2023, kamen die Mitwirkenden der Maßnahme Runder Tisch Meeresmüll in Berlin zusammen, um gemeinsam ein Resümee zu ziehen und die Schwerpunkte sowie die Ausrichtung der weiteren Zusammenarbeit festzulegen.
Vermüllung der Umwelt durch Plastik ist ein enormes Problem geworden
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Vermüllung der Umwelt durch Plastik ist zu einem enormen Problem geworden, das insbesondere den Meereslebewesen und den Menschen schadet. Plastikmüll in den Meeren ist ein Teil der ökologischen Dreifachkrise, mit der wir weltweit konfrontiert sind. Von der gegenwärtigen UN-Verhandlungsrunde in Paris muss daher das Signal für ein starkes und verbindliches internationales Abkommen gegen Plastikmüll und für mehr Meeresschutz ausgehen. Der heutige Runde Tisch dient dazu, unsere nationalen Erkenntnisse und Erfahrungen zu bündeln, um sie in die internationalen Verhandlungsprozesse einfließen zu lassen.“
Des Weiteren meinte Lemke, dass sie sich besonders dafür einsetzt, schon den Beginn der Wertschöpfungskette in den Blick zu nehmen und Plastikmüll, wo immer es geht, zu vermeiden. Recycling kann einen wichtigen Beitrag leisten, aber der Nutzung von Stoffen am Ende eines Lebenszyklus sind Grenzen gesetzt. Deshalb ist es wichtig, schon beim Produktdesign anzusetzen.
Unsere Meere sind keine Müllkippe
Christian Meyer, Umweltminister des Landes Niedersachsen, erklärte, dass unsere Meere keine Müllkippe sind, insbesondere nicht für langhaltbares Plastik, sondern ein wertvolles Ökosystem.
„Niedersachsen ist ein Küstenland, vom Meer abhängig und mit dem Schutz des Meeres eng verknüpft. Unser Weltnaturerbe Wattenmeer ist ein einzigartiger Lebensraum für Fische aber auch viele Zug- und Rastvögel. Fischerei, Tourismus, Nationalpark Wattenmeer, auch Schifffahrt und Offshore-Industrie – all diese Themen machen deutlich, wie sehr der Schutz der Meeresumwelt in unserem Alltag präsent ist. Auch und gerade beim Thema Müll im Meer. Die Müllbelastung muss schon bei der Entstehung wirksam reduziert werden, etwa durch Verbote von Einwegverpackungen und Plastikwegwerfartikeln. Es ist erschreckend, wie viel Plastikmüll wir im und am Meer finden. Aktivitäten gegen Einwegplastik sind daher genauso wichtig wie etwa die Umweltbildung in den Nationalparkhäusern. Aber auch Strandmüllsammlungen oder Fishing-for-Litter-Aktionen reduzieren die Müllbelastung und schaffen ein Bewusstsein für das Gesamtproblem.“
Expert:innen aus vielen Branchen sind dabei
Rund 130 Expert:innen aus den Bereichen Fischerei, Schifffahrt, Industrie, Wissenschaft, Tourismus und Einzelhandel nehmen am Runden Tisch Meeresmüll derzeit teil. Auch Umweltverbände, Behörden sowie Künstler*innen und Politiker*innen diskutieren mit. Der Runde Tisch Meeresmüll dient dabei nicht nur zur Verfolgung der Maßnahmen sondern wird auch als Informations- und Kooperationsplattform genutzt.
Weitere InformationenUBA -Präsident Dirk Messner: „Der Runde Tisch Meeresmüll setzt auf die direkte Einbeziehung aller relevanter gesellschaftlicher Gruppen, um maßgeschneiderte Lösungen für die vielfältigen land- und seebasierten Eintragsquellen von Abfällen in die Meere zu entwickeln. Perspektivisch gilt es, dieses einzigartige Gremium noch besser in die Umsetzung politischer Vorgaben einzubinden, zu denen sich Deutschland national und international im Kampf gegen die Plastikvermüllung der Umwelt verpflichtet hat.“