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OOWV sucht nach Standorten für neue Wasserwerke

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) sucht im Nordwesten Deutschlands nach neuen Grundwasservorkommen. Ein Bereich im nördlichen Landkreis Oldenburg ist hierfür ein mögliches Zielgebiet.

von | 07.06.23

Stefan Fauerbach (OOWV), Uwe Sütering (OOWV), Hudes Gemeindebürgermeister Jörg Skatulla und Alexander Eck (OOWV).
Bild: OOWV

07. Juni 2023 ǀ Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) sucht im Nordwesten Deutschlands nach neuen Grundwasservorkommen. Ein Bereich im nördlichen Landkreis Oldenburg ist hierfür ein mögliches Zielgebiet.

In Altmoorhausen, Hemmelsberg, Hurrel und Lintel, also im südwestlichen Teil der Gemeinde Hude, sind ab Herbst erste Erkundungen geplant. Gespräche mit Verwaltung, Politik und Landvolksvertretern haben bereits stattgefunden.

„Es ist uns wichtig, zu diesem frühen Zeitpunkt transparent über die Planungen zu informieren“, sagt Geschäftsführer Karsten Specht.

Landkreis Oldenburg ist eines von fünf Zielgebieten

Der Bereich im nördlichen Landkreis Oldenburg ist eines von fünf Zielgebieten im Verbandsgebiet des OOWV. Ebenfalls in Betracht gezogen werden Areale im westlichen Ostfriesland, im südlichen Ammerland, im südlichen Landkreis Cloppenburg und im Landkreis Wittmund. Bislang umfassen die Wasserrechte, um Grundwasser für die Trinkwasserversorgung entnehmen zu können, für die bestehenden 15 Wasserwerke knapp 100 Millionen Kubikmeter pro Jahr.

Wasserbedarf wird weiter steigen

Um rund 15 Millionen Kubikmeter ist der jährliche Wasserbedarf in den vergangenen 20 Jahren im Zuständigkeitsbereich des OOWV gestiegen.

„Das führen wir auf die positive wirtschaftliche Entwicklung, das Bevölkerungswachstum und die Auswirkungen des Klimawandels zurück“, erläutert Karsten Specht: „Aktuell gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt und der jährliche Wasserbedarf innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte nochmals um bis zu 15 Millionen Kubikmeter steigen wird.“

Schon jetzt sind die Wasserrechte des OOWV fast zu 90% ausgeschöpft. Der Geschäftsführer erklärt, dass dringender Handlungsbedarf bestehe und zusätzliche Grundwasservorkommen erkundet werden müssen, um die Wasserversorgung von Menschen, Gewerbe, Tieren, Industrie und Landwirtschaft dauerhaft zu sichern.

Auswirkungen der Entnahme müssen vorher geprüft werden

Aufgrund verschiedener Faktoren kommt unter anderem ein Gebiet rund um die Gemeinde Hude infrage. Gründe, die diese Einschätzung stützen, sind beispielsweise Daten zur Grundwasserneubildung und zur generellen Verfügbarkeit des Grundwassers.

„Ein weiterer wichtiger Punkt sind die grundwasserschützenden Eigenschaften des Untergrundes“, berichtet Uwe Sütering, Abteilungsleiter Wasserbewirtschaftung und Wasserrechte beim OOWV. „Wir wollen deshalb weitere geologische Informationen über den Untergrund sammeln und ein Grundwasserströmungsmodell erstellen. Erst dann können wir mögliche Wassergewinnungsgebiete konkret abgrenzen“.

OOWV-Projektleiter Dr. Konstantin Scheihing ergänzt: „„Diese Ergebnisse benötigen wir, um im nächsten Schritt Auswirkungen der Entnahme zu simulieren und zum Abschluss der Erkundung mögliche Standorte für einzelne Förderbrunnen zu finden. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für ein mögliches Wasserrechtsverfahren beim Landkreis Oldenburg zu einem späteren Zeitpunkt.“

Umweltauswirkungen sollen minimal gehalten werden

Ab Herbst finden zunächst fünf Aufschlussbohrungen in einem Umkreis von drei Kilometern statt. Dr. Scheihing erklärt weiterhin, dass dadurch Untergrundmodelle weiter verfeinert und überprüft werden können.

 „Unsere Aufgabe in der jetzigen Projektphase ist es, geologische Informationen zu Grundwasservorkommen zu sammeln und zu verifizieren. Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, die Umweltauswirkungen durch eine mögliche Grundwasserförderung minimal zu halten. Auch für eine solche Einschätzung dient die Erhebung weiterer Daten“, ergänzt der Projektleiter.

Der Hydrogeologe Dr. Konstatin Scheihing hat für die verbandsweiten Erkundungsprojekte des OOWV ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren entwickelt und mit zuständigen Fachbehörden abgestimmt. Mindestens 2 Jahre wird die Erkundung und die Auswertung der Ergebnisse dauern.

Das Projekt wird allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt

Jörg Skatulla, Bürgermeister der Gemeinde Hude, berichtet von informativen und sachlichen Gesprächen mit Verantwortlichen des OOWV. Er sagt weiterhin dass die Notwendigkeit, weitere Grundwasservorkommen erschließen zu müssen, um die öffentliche Wasserversorgung dauerhaft zu sichern, deutlich geworden ist.

Die Gemeinde werde die Maßnahme konstruktiv und aufmerksam begleiten und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten, kündigt Jörg Skatulla an. Das gelte insbesondere für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter von landwirtschaftlichen Flächen in Altmoorhausen, Hemmelsberg, Hurrel und Lintel, auf denen die Aufschlussbohrungen stattfinden sollen. Der OOWV wird alle Personen aus diesem Kreis in Kürze zu einer eigenen Informationsveranstaltung einladen.

Auch mit der übrigen Bevölkerung möchte der OOWV zu dem Vorhaben in den Dialog treten. Eine gute Möglichkeit zum Austausch besteht am 5. Juli ab 19 Uhr. Dann stellt der OOWV das Projekt im Forum der Peter-Ustinov-Schule (Vielstedter Kirchweg 15 in Hude) vor und steht für Fragen zur Verfügung.

Weitere Informationen zum OOWV

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