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Hessisches Kompetenzzentrum Wasser: Klimawandel-Herausforderungen

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Thema:
Autor: Sarah Hofer

Beim Startschuss für das Kompetenzzentrum Wasser Hessen (v.l.): KWH-Gründungssprecher Prof. Jörg Oehlmann, Goethe-Universität; Hessische Umweltministerin Priska Hinz; Präsident Thomas Schmid, HLNUG; Präsident Enrico Schleiff, Gothe Universität
Quelle: Uwe Dettmar Goethe-Universität

20. Dezember 2023 ǀ Angesichts der zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels für die Wasserwirtschaft in Hessen, wurde am 11.12.2023 das Hessische Kompetenzzentrum Wasser (KWH) eröffnet.

Dieses neue Zentrum, das von der hessischen Umweltministerin Priska Hinz an der Goethe-Universität Frankfurt eingeweiht wurde, zielt darauf ab, Akteure aus verschiedenen Bereichen zu vernetzen, um eine nachhaltige Wasserversorgung für die Bevölkerung und Unternehmen zu gewährleisten.

Herausforderungen im Wassersektor

Der Wassersektor in Hessen sieht sich mit mehreren tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert: Der Klimawandel mit seinen häufigeren Extremwetterereignissen belastet Wasserressourcen und Wasserökosysteme, was zu einem Verlust der Biodiversität führt. Die Auswirkungen auf Mensch und Natur wurden in den Dürresommern der letzten Jahre deutlich. Hinzu kommen vermehrte Starkregenereignisse mit Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Eine weitere Herausforderung für die Wasserwirtschaft ist der demografische Wandel. Die Zunahme der Bevölkerung in den Ballungsräumen führt zu einem steigenden Wasserbedarf in den kommenden Jahren, während die Abnahme der Bevölkerung in Teilen des ländlichen Raums zu steigenden Kosten bei der Bereitstellung einer ausreichenden Wasser- und Abwasserinfrastruktur führt. Schon heute führen Einträge von Spurenstoffen, zum Beispiel durch Arzneimittel im Abwasser, zu Problemen in der Abwasserbehandlung und Trinkwasseraufbereitung.

Das Hessische Kompetenzzentrum Wasser

Angesichts dieser Herausforderungen und der damit verbundenen Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung der Ressource Wasser sind innovative und nachhaltige Umsetzungslösungen für die vielen beteiligten Akteure zu suchen und zu finden. Hessen geht diese Herausforderungen jetzt durch eine Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Praxis und Bildung an und gründet das Hessische Kompetenzzentrum Wasser (KWH). In diesem Zentrum werden das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), die Regierungspräsidien, alle hessischen Universitäten, viele hessische Hochschulen sowie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ihre jeweilige Expertise einbringen und kooperieren.

Umweltministerin Priska Hinz erläutert: „Mit dem Klimaplan und dem Zukunftsplan Wasser haben wir die Weichen für einen nachhaltigen Schutz und eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen in Hessen gestellt. Das Hessische Kompetenzzentrum Wasser wird uns nun dabei unterstützen, die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel umzusetzen und dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Lösungen zu berücksichtigen.“

Prof. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG, ist überzeugt: „Das Hessische Kompetenzzentrum Wasser bietet die Chance, die unterschiedlichen und sehr umfassenden Expertisen im Wassersektor in Hessen zu bündeln, damit die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch zu einer praxisnahen Entwicklung konkreter Lösungen mit nachhaltiger Nutzung der Ressource Wasser beitragen können.“

Die Rolle der Universitäten und Hochschulen

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, die die Gründung des KWH wesentlich begleitet hat, erklärt: „Es muss uns gelingen, ‚win-win-Situationen‘ zu schaffen, bei denen einerseits die Wasserressourcen erhalten bleiben und die aquatische Biodiversität geschützt wird, andererseits aber auch der Wasserbedarf der Bevölkerung und der Wirtschaft gesichert bleibt. Mit ihrer Forschung werden die hessischen Universitäten und Hochschulen zum Erreichen dieses Ziels beitragen.“ Auch die Gewinnung von Fachkräften könnten die Universitäten und Hochschulen befördern, so Präsident Schleiff: „Wir arbeiten stetig an der Weiter – und Neuentwicklung von Lehr- und Ausbildungskonzepten, um Expert:innen für Naturschutz und Wasserwirtschaft zu qualifizieren.“ Dabei befürworte er das aktive Mitwirken von Partnerinstitutionen aus Praxis und Behörden in Lehrveranstaltungen relevanter Fachbereiche von Universitäten und Hochschulen sowie beispielsweise die Vergabe externer Abschlussarbeiten: „Damit können wir einen Mehrwert auch aus Sicht der Wissenschaft generieren.“

Ziele und Perspektiven des Hessischen Kompetenzzentrums Wasser

Enrico Schleiff, der die Gründung des KWH in seinem Haus begrüßt, betont, dass die Wasserforschung seit vielen Jahren ein zentraler und wichtiger Teil des Forschungsportfolios der Goethe-Universität ist. Er sieht sich und seine Kollegen von anderen hessischen Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Pflicht, die Ziele des KWH zu fördern und ihren Beitrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen in Hessen zu leisten.

Das KWH hat das Ziel, praktikable, wissenschaftlich fundierte, evidenzbasierte und innovative Lösungen zu entwickeln, die den Herausforderungen im Wassersektor gerecht werden. Anstatt sich auf einzelne hydrologische, ökologische und technisch-ingenieurwissenschaftliche Fragen zu konzentrieren, ermöglicht das KWH eine interdisziplinäre und integrierte Betrachtung der dringenden Probleme im Zusammenhang mit den Prozessen und Dynamiken des Wasserressourcenmanagements. Durch diese umfassende Zusammenarbeit können auch soziale, ökonomische und politische Aspekte, die weitere wichtige Handlungsfelder in der Wasserwirtschaft darstellen, berücksichtigt werden.

Diese Bündelung der hessischen Wasserkompetenz eröffnet neue Möglichkeiten für die Durchführung von angewandten Forschungsprojekten zu in Hessen relevanten Themen für eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser. Dies beinhaltet auch die Vermittlung von entsprechenden Kompetenzen und die Politikberatung.

 

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