02. Mai 2024 ǀ Heute, am 2. Mai 2024, ist der deutsche Erdüberlastungstag. An diesem Tag haben wir bereits alle erneuerbaren Ressourcen verbraucht, die eigentlich für das gesamte Jahr reichen sollten.
Von nun an befinden wir uns im Überziehungsmodus. Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland zusammen mit etwa einem Dutzend anderer Staaten, fast noch im ersten Drittel des Jahres, während der globale Erdüberlastungstag erst im Sommer erreicht wird.
Die Dringlichkeit eines Ressourcenschutzgesetzes
Unser hoher Energieverbrauch, der zunehmende CO2-Ausstoß – insbesondere durch den Verkehrssektor –, industrielle Tierhaltung und Umweltverschmutzung sind Hauptgründe für diesen Zustand. Kritik vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) richtet sich gegen den rücksichtslosen Umgang mit Böden, Wasser und Rohstoffen. Sie fordern dringend ein Ressourcenschutzgesetz, um der Verschwendung und Verschmutzung unserer Lebensgrundlagen Einhalt zu gebieten.
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Unsere Erde ist überlastet. Ein Land, das so viele Ressourcen verbraucht wie wir, wirtschaftet schlecht und rücksichtslos. Bei der Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen gilt: Weniger ist mehr. Eine Ressourcenwende ist dringend notwendig, ein wirksames Ressourcenschutzgesetz längst überfällig.“
Die Folgen des Klimawandels
Die Konsequenzen der vielfachen ökologischen Krisen werden zunehmend deutlich. Die ersten Monate dieses Jahres verzeichneten die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Europa gilt laut der Europäischen Umweltagentur (EUA) als der am schnellsten erwärmende Kontinent, was sich besonders drastisch auf die Verfügbarkeit der Ressource Wasser auswirkt.
Bandt: „In Europa und Deutschland steigt die Nachfrage nach kostbaren Ressourcen wie Süß- und Trink-Wasser. Dieses wird immer knapper und zugleich auch immer stärker verunreinigt. Die Verschmutzung unserer Gewässer und damit auch die unserer Meere muss gestoppt werden. Wenn wir weiter zögern, werden wir immer größere Summen aufwenden müssen, um Wasser und auch Luft und Böden zu reinigen. Sauberes Wasser ist die wichtigste Lebensgrundlage auf unserem blauen Planeten.“
Aus Sicht des BUND geht es jetzt darum, dem Kampf ums Wasser vorzubeugen. Dabei kommt der Industrie eine besondere Rolle zu. Sie ist in Deutschland einer der größten Wasserverbraucher.
Bandt: „Wasser ist für das Leben unersetzlich. Unsere Gewässer sind aber in keinem guten Zustand, die Wasserentnahmemengen der Industrie viel zu hoch. Es wurde zu lange weggesehen, wenn weite Teile der Industrie und der Landwirtschaft auf Kosten unseres Wassers gewirtschaftet haben. Das Verursacherprinzip muss auch im Bereich der industriellen Wassernutzung gelten: Wer nutzt, soll zahlen, wer verunreinigt, muss säubern. Der Wasserverbrauch muss gerecht zwischen Privathaushalten und Industrie geregelt werden.“