18. Dezember 2023 ǀ In einer umfassenden Bewertung der jüngsten Weltklimakonferenz in Dubai hebt Germanwatch, eine Umwelt- und Entwicklungsorganisation, sowohl die Fortschritte als auch die Herausforderungen hervor, die auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimaresilienten Zukunft liegen.
Christoph Bals, der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, sagt: „Die COP28 sendet insgesamt ein starkes Signal an die Welt. Erstmals fordert eine Weltklimakonferenz alle Staaten auf, die Wende weg von Kohle, Öl und Gas zu organisieren.“
Er betont jedoch, dass dies nur dann als historischer Schritt angesehen werden kann, wenn in den nächsten Jahren tatsächlich ein massives Herunterfahren von Kohle, Öl und Gas weltweit erfolgt.
Beschleunigte Energiewende und Emissionsreduktion bis 2030
Es wurde beschlossen, dass die Abkehr von fossilen Energien in diesem entscheidenden Jahrzehnt, also bis 2030, beschleunigt werden soll. Dies wird durch die Aufforderung unterstrichen, zur Umsetzung der sehr ambitionierten globalen Ziele für erneuerbare Energien und Energieeffizienz beizutragen. Diese Ziele beinhalten eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien und eine Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030.
Bals fügt hinzu: „Es geht jetzt darum, alles dafür zu tun, dass die globalen Emissionen tatsächlich bis 2030 um 43 Prozent gegenüber 2019 sinken, so wie es die Wissenschaft für einen 1,5 Grad-Pfad fordert. Nicht nur die kleinen Inselstaaten haben Zweifel, dass alle Staaten dabei tatsächlich an einem Strang ziehen und ihr Überleben sichern. Die Akzeptanz von Gas als Brückentechnologie kann große Schlupflöcher öffnen.“
Anpassung an die Klimakrise und die Notwendigkeit verstärkter Bemühungen
Die Stärkung der Anpassungsfähigkeit an die Folgen der Klimakrise war ein weiterer wichtiger Verhandlungspunkt auf der COP28. Neben der wichtigen Entscheidung zur Operationalisierung des Fonds für Schäden und Verluste am ersten Tag der Konferenz wurde auch ein Rahmenwerk zum globalen Anpassungsziel verabschiedet.
Rixa Schwarz, Bereichsleiterin für Internationale Klimapolitik bei Germanwatch, kritisiert: „Die Ausgestaltung des globalen Anpassungsziels ist vor allem in den Unterzielen und der finanziellen Unterstützung zur Klimaanpassung in Entwicklungsländern zu schwach. Das reicht längst noch nicht, um den Ländern als Orientierung für ihre regionalen Anpassungsmaßnahmen zu dienen und damit einen deutlich verbesserten Schutz für die von der Klimakrise am meisten betroffenen Länder und Menschen zu ermöglichen.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die COP28 wichtige Fortschritte gemacht hat, aber es besteht immer noch ein dringender Bedarf an konkreten Maßnahmen und verstärkten Bemühungen aller Staaten, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise abzuwenden. Es ist klar, dass die EU-Mitgliedsstaaten ihre Hausaufgaben machen müssen, um das Ziel einer Verdreifachung der Erneuerbaren Energien und einer Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030 zu erreichen. Die erste globale Bestandsaufnahme ist die Hauptentscheidung der COP28 und soll als Basis für die 2025 einzureichenden neuen nationalen Klimapläne dienen.
Petter Lydén, Bereichsleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch, erklärt: „Die globale Bestandsaufnahme drängt die Regierungen dazu, ihre nächsten Klimapläne an der 1,5 Grad-Grenze auszurichten.“