Blaufaktor setzte sich in einem mehrstufigen Bewerbungs- und Auswahlverfahren gegen ein Mitbewerberfeld von über 600 KandidatInnen aus ganz Baden-Württemberg durch. Das 2013 gegründete Unternehmen war bereits in 2019 mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden.
Wasserfilter – nachhaltig produziert
Angetrieben durch die schlechte Wasserqualität ihres Studentenwohnheims entstand schon während des Studiums der drei Gründer die Idee, sich mit Trinkwasseraufbereitung und Wasserfiltern zu beschäftigen. Nach ihrem jeweiligen Studienabschluss war es bis zur Gründung einer gemeinsamen Unternehmung ein kurzer Weg. Seitdem arbeitet man an der „grünen Revolution auf dem Markt der Wasserfilterprodukte“.
„Mit unseren Filtern werden belastende Inhaltsstoffe des Leitungswassers wie Pestizide oder Schwermetalle umweltschonend in nur einem Vorgang reduziert“, erläutert Benjamin Maywald, einer der drei Gründer von Blaufaktor. „Dagegen bleiben wertvolle Mineralien und Spurenelemente erhalten.“ Die Filter sind dabei so kompakt, dass sie nicht nur im Haushalt, sondern auch unterwegs eingesetzt werden können, beispielsweise beim Camping.
Von Anfang an wurde großen Wert auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gelegt. Die Filtergehäuse sind aus langlebigem Metall gefertigt. Auch bei der Produktion ihrer Filterkartuschen wollten die Gründer auf den Einsatz erdölbasierter Kunststoffe verzichten. Der nächste Schritt war deshalb die Entwicklung eines komplett kompostierbaren Filterkartuschen-Gehäuses aus nachwachsendem Biokunststoff auf Basis des Pflanzenstoffs Lignin. Auch die verwendeten Dichtungsringe bestehen aus Naturgummi (Kautschuk). Alle eingesetzten Materialien sind lebensmittelecht, FDA-zertifiziert und normgerecht abbaubar nach DIN EN ISO 14855 und EN 13432.
In ihrem nachhaltigen Unternehmenskonzept achten die Jungunternehmer darauf, lange Transportwege zu vermeiden und die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Sie arbeiten daher ausschließlich mit regionalen Partnern wie zum Beispiel CNC-Drehereien, Metallveredelern, Lasergravier- und Kunststofftechnikern auf der Schwäbischen Alb zusammen. Das Unternehmen lässt seine Kartuschen zudem in den Werkstätten für Menschen mit Handicap der Lebenshilfe-Einrichtungen in Villingen-Schwenningen und Rottweil montieren und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung.
Baden-Württemberg und L-Bank
Die Auszeichnung "TOP-20-Unternehmen" wird alle zwei Jahre von der baden-württembergischen Landesregierung und der L-Bank vergeben und ehrt Persönlichkeiten, die ihr Unternehmen nicht nur gegründet und wirtschaftlich erfolgreich entwickelt haben, sondern sich darüber hinaus beispielsweise sozial oder ökologisch für die Gesellschaft engagieren. Die zehn besten Unternehmen werden Ende November 2020 im Rahmen eines Festaktes im Neuen Schloss in Stuttgart durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Edith Weymayr, der Vorsitzenden des Vorstands der L-Bank, geehrt.