Die Erwartungen an die digitale Transformation in der Wasserversorgung sind hoch. Informationen werden teils in Echtzeit abgerufen, immer größere Datenmengen verarbeitet, versendet und bereitgestellt. Prozesse müssen miteinander vernetzt sein, um die Versorgungsanlagen bestmöglich zu steuern, Effizienzpotenziale zu heben und aus Informationen Wissen zu generieren. Neue Möglichkeiten der Datenanalyse erlauben es, unternehmerische Entscheidungen zunehmend IT-gestützt oder datenbasiert zu treffen.
Versorgungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, die Vielzahl ihrer Prozesse – von der Wasserproduktion über Transport, Verteilung und Speicherung des Wassers ebenso wie Kundenservices, Qualitätsüberwachung und Administration – bestmöglich an den Anforderungen und Potentialen der digitalen Transformation auszurichten.
Die neue webbasierte Anwendung „Reifegradcheck Wasser 4.0“ unterstützt Wasserversorger dabei, Erkenntnisse über den digitalen Entwicklungsstand ihres Unternehmens zu gewinnen und zu bewerten. Dabei werden nicht nur technologische Merkmale der Digitalisierung betrachtet, sondern auch Anforderungen an Organisation und Unternehmenskultur. Auf Basis der Auswertungen kann eine zielführende individuelle Digitalisierungsstrategie entwickelt werden.
Die Webapplikation ist die anwenderorientierte Weiterentwicklung des Ergebnisses aus dem DVGW-Forschungsprojekt „Reifegradmodell Wasserversorgung 4.0“, in dem ein standardisiertes Bewertungsmodell zur Analyse des digitalen Reifegrads und den daraus abzuleitenden Handlungsoptionen erarbeitet wurde. Ihre Methodik und Kernfunktionalität hat das Projektteam gemeinsam mit Wasserversorgern entwickelt und getestet. Geleitet wurden das Forschungsprojekt und die Anwendungsentwicklung vom IWW Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasser, einem Forschungsinstitut des DVGW.
Der „Reifegradcheck Wasser 4.0“ steht ab sofort unter www.reifegradcheck-wasser.de/ allen Trinkwasserversorgern zur Verfügung. Lizenzen können über diese Website beim IWW angefordert werden.
Vorhersage von Flussdynamiken mithilfe stabiler Isotope
Ein internationales Wissenschaftsteam mit Forschenden aus Deutschland, Österreich und Südafrika hat bedeutende Fortschritte beim Verständnis von Flussdynamiken erzielt. Das Team nutzte Techniken der Isotopenhydrologie (Messung von stabilen Isotopen in Wassermolekülen), um den Beitrag verschiedener Wasserquellen zum Flusslauf zu klären. Die Forschungen liefern wichtige Erkenntnisse für das Ökosystemmanagement und die Bewertung hydrologischer Risiken.