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Wasserwiederverwendung: Start einer Pilotanlage auf der Kläranlage Varel

Auf der Kläranlage Varel des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) wird künftig gereinigtes Abwasser für industrielle Zwecke aufbereitet. Nutznießer ist die Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV).

von | 22.04.22

22. April 2022 | Auf der Kläranlage Varel des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) wird künftig gereinigtes Abwasser für industrielle Zwecke aufbereitet. Nutznießer ist die Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV).

Ausbleibender Regen, stetig steigender Wasserbedarf, sinkende Grundwasserstände und klimatische Veränderungen: Neue Wege in der Wasseraufbereitung sind gefragt, um Antworten auf diese Herausforderungen zu liefern. Einer dieser Wege führt zur Kläranlage in Varel. In Kooperation mit der apier- und Kartonfabrik Varel betreibt der OOWV eine Pilotanlage mit dem erklärten Ziel, daraus eine technische Anwendung zu entwickeln.

„Noch befinden wir uns in der Pilotphase. Aber das Ziel ist klar: Nach dem Forschen wollen wir hier in die Praxis einsteigen. Doch es ist schon jetzt ein wegweisendes Beispiel für die Schonung von Ressourcen, für Nachhaltigkeit und für den Umweltschutz“, betonte Landrat Sven Ambrosy, der auch OOWV-Vorsteher ist, anlässlich eines Pressetermins auf der Kläranlage Varel.

Die Papier- und Kartonfabrik sei hierfür „ein herausragender Partner – ein für die Region bedeutsamer Arbeitgeber, der sich ohnehin schon für den Ressourcenschutz einsetzt“, ergänzte der Landrat.

„Die Aufbereitung und Wiederverwendung von Abwässern sowie das Prozesswasser-Recycling sind ein wichtiger Baustein, um auch künftig den Anforderungen an die Wasserversorgung gerecht werden zu können“, sagte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht.

Ziel sei, an diesem Standort gereinigtes Abwasser so aufzubereiten, damit es für die PKV nutzbar ist. Rund eine Million Kubikmeter Trinkwasser könne auf diese Weise jährlich eingespart werden.

Einsparung von etwa 1 Mio. Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr

„Die Aufbereitung und Wiederverwendung von Abwässern sowie das Prozesswasser-Recycling sind ein wichtiger Baustein, um auch künftig den Anforderungen an die Wasserversorgung gerecht werden zu können“, sagte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht. Ziel sei, an diesem Standort gereinigtes Abwasser so aufzubereiten, damit es für die PKV nutzbar ist. Rund eine Million Kubikmeter Trinkwasser könne auf diese Weise jährlich eingespart werden

Aktuell befindet sich das Vorhaben in einer mehrmonatigen Pilotphase. In einem Container untersuchen Mitarbeitende des OOWV Proben und ermitteln die benötigte Qualität des aufzubereitenden Abwassers. Die Versuchsanlage besteht aus einer Ultrafiltration mit einer 60 Quadratmeter großen
Membranoberfläche und einer nachgeschalteten Umkehrosmose mit einer etwa 26 Quadratmeter großen Membranoberfläche. Das gereinigte Abwasser wird von Salzen, Nährstoffen und unerwünschten Rückständen befreit und stufenweise für verschiedene Anwendungen aufbereitet. Damit hat es zwar keine Trinkwasserqualität, kann aber als sogenanntes Brauchwasser verwendet werden.

 

Ein Blick in das Innere des Containers: Versuchsanlage mit vielen technischen Komponenten. Foto: Gunnar Meister/OOWV

Der OOWV verfolgt weitere Ansätze in der Wasserwiederverwertung. Neue Vorhaben mit regionalen Partnern sind in Vorbereitung. So wird derzeit eine Fläche auf dem Gelände der Kläranlage Brake vorbereitet, um dort eine Wasseraufbereitungsanlage für den Hafen zu errichten. In Nordenham sind die Planungen noch weiter: Hier ist ebenfalls vorgesehen, gereinigtes Abwasser für die industrielle Nutzung zur Verfügung zu stellen. Nach einer erfolgreichen dreijährigen Pilotphase auf der städtischen Kläranlage ist der nächste Schritt die großtechnische Umsetzung einschließlich eines separaten Brauchwassernetzes. Ab 2024 sollen ansässige Unternehmen beliefert werden. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge kann auf diese Weise auch hier jährlich etwa eine Million Kubikmeter Trinkwasser eingespart werden.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Freuten sich über die Pilotphase eines Projekts mit Strahlkraft: Sven Ambrosy, Karsten Specht, Gerd-Christian Wagner, Kerstin Krömer und Ulrich Lange (v. l.) Foto: Gunnar Meister/OOWV

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