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Großes Stauwerk, große Kraft, große Gefahr

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Thema:
Autor: Sina Ruhwedel

Staumauer Grande Dixence

29. Januar 2024 ǀ Bau der Superlative, Jahrhundertwerk, Energiequelle: Diese Bezeichnungen passen zur Grande Dixence. Die gigantische Staumauer inmitten einer Berglandschaft brachte im Laufe der Jahrzehnte allerdings nicht nur Gutes.

Das Val des Dix liegt auf 2.400 m Höhe im Kanton Wallis in der Schweiz. Aufgrund steigender Nachfrage nach Strom wird ab 1929 die erste Dixence-Staumauer gebaut. Das Wasser wird in der Zentrale Chandoline in Sitten auf einer Tiefe von 1.748 m turbiniert.

Um das Fassungsvermögen der Stauanlage zu erhöhen, wird von 1947 bis 1951 im Hochtal von Nendaz die Staumauer Cleuson gebaut. Das gestaute Wasser wird bis zum Lac des Dix gepumpt. Zudem wird ab 1951 über fünfzehn Jahre lang die Grande Dixcence gebaut, die damals größte Gewichtsstaumauer der Welt. Der Lac des Dix wird damit zum größten Rückhaltebecken der Schweiz. Sie wird 350 m flussabwärts der ersten Staumauer errichtet, die bis heute überflutet wird. Über 3.000 Arbeiter wirkten an ihrem Bau mit.

Um die Produktionsleistung von 1.200 MW zu steigern, wird das unterirdische Kraftwerk Bieudron am Rhôneufer gebaut. Für die neue Wasserfassung wird die Staumauer Grande Dixence durchbohrt. [1]

Schema der Wasserkraftanlagen (Quelle: Karta24, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Bruch des Druckstollens

1999 wurde ein Druckstollen in Betrieb genommen, der das Wasser vom Wasserschloss Tracouet (2.250 m ü. M.) zum Kraftwerk in Bieudron (540 m ü. M.) führte. Im Dezember 2000 barst diese Leitung: Auf einer Länge von 9 m öffnete sich ein 60 cm breiter Riss. Zudem barst die Längsnaht einer Stahlverkleidung und dier Riss breitete sich weiter aus. Der Kopfschieber am Wasserschloss wurde sofort automatisch geschlossen. Jedoch traten ca. 27.000 m³ Wasser aus, die sich ab diesem Schieber oberhalb der Bruchstelle im Rohr befanden.[2]

Die Wassermassen und Schlammmassen zerstörten sieben Berghütten, beschädigten mehrere Berg- und Gartenhütten sowie drei Bauernhöfe. Drei Menschen kamen ums Leben. Die Straße zwischen Sion und Riddes und die Rhone selbst wurden verschüttet.

Das für die Deckung der Spitzenlast konzipierte Kraftwerk Bieudron mit einer Leistung von 1.269 MW fiel danach mehrere Jahre aus. Nach erfolgter Instandsetzung wurde die Anlage im Januar 2010 wieder in Betrieb genommen.[3][4]

Umfangreiche Sanierungsarbeiten

Fast 60 Jahre nach der Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage Grande Dixence sind entlang der gesamten Druckleitung zwischen dem Stausee Lac des Dix und der Rhone-Ebene umfangreiche Sanierungs- und Wartungsarbeiten durchgeführt worden. Die Grande Dixence SA und ihre Aktionäre investieren dabei insgesamt 240 Mio. CHF.

An den jeweils sechs Maschinengruppen der beiden Kraftwerkszentralen Fionnay und Nendaz wurden Schieber, Turbinen, Wechselstromgeneratoren, Steuerautomatismen und unterstützende Systeme saniert. Weil an der Panzerung Mikrorisse entdeckt worden waren, wurde der oberirdische Teil der Druckleitung, ein 850 m langes Teilstück zwischen Péroua und Condémines, ersetzt. Gleichzeitig wurde im unterirdischen Teil der Druckleitung der Antikorrosionsschutz erneuert. Bei Louvie und Péroua, am oberen Ende der Druckleitung, wurden die Sicherheitsklappen erneuert. Ebenfalls umfassend renoviert wurden die Schieber, die sich oberhalb der Triebwasserstollen sowie an der Grande Dixence Staumauer und am Ausgleichsbecken Fionnay befinden.

Stromproduktion ohne Unterbruch

Eine Besonderheit des Wasserkraftwerkkomplexes Grande Dixence ist das Vorhandensein einer zweiten Druckleitung, die den Lac des Dix mit der Rhone-Ebene verbindet. Diese Druckleitung versorgt das Kraftwerk Bieudron, die mit 1.200 MW leistungsstärkste Zentrale der Schweiz. Auf diese Weise konnte während der gesamten Dauer der Arbeiten das gesamte Speicherwasser im Lac des Dix, dem Stausee der Grande Dixence, turbiniert werden. Eine der grössten Wasserkraftanlagen der Schweiz konnte somit die Schweiz ohne Unterbruch mit Strom versorgen. [5]


Referenzen:

[1] https://www.grande-dixence.ch
[2] Eric Felley: Cleuson-Dixence en Valais: une catastrophe absolue. In: Le Temps. 14. Dezember 2000.
[3] Ansprache von Hans E. Schweickardt. (PDF; 96 kB) 30. April 2010, archiviert vom Original am 8. November 2011
[4]
Comité Française de Méchanique des Roches (Hrsg.): Rupture et réparation de la conduite en charge de Cleuson-Dixence
[5]
Grande Dixence – Anlagen bereits im jetzigen Winter wieder verfügbar, Pressemitteilung von Alpiq

 

 

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