Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) untersuchte 38 Mineralwasser mit einer Raman-Mikrospektroskopie: 22 Wasser aus Mehrweg- und Einwegflaschen aus PET, drei Getränkekartons und neun Glasflaschen. Das Ergebnis: In allen Fällen wurde „kleines“ (50-500 µm) und „sehr kleines“ (1-50 µm) Mikroplastik gefunden. Rund 80 Prozent der gefundenen Teilchen lagen im kleinsten untersuchten Größenbereich und schwankten zwischen 5 und 20 µm. Die höchste Belastung wiesen PET-Mehrwegflaschen auf, sie war um ein Vielfaches höher als bei Einwegflaschen.
Wasser in Einwegflaschen weniger belastet
PET-Pfandflaschen können bis zu 50 mal wiederverwendet werden. Darena Schymanski, Doktorandin der Lebensmittelchemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vermutet: „Dabei werden ihre Innenwände wohl aufgeraut.“ Die Einwegflaschen aus Plastik dagegen seien frisch gespritzt und hätten somit eine glatte Oberfläche und dadurch keine Angriffsfläche für die Kohlensäure oder das Wasser, so die Vermutung der Forscherin. Mineralwasser aus Mehrwegflaschen enthielt im Durchschnitt 120 Plastikpartikel pro Liter, der Höchstwert lag bei über 200.
Gesundheitsrisiko unklar
Wie gesundheitsschädlich die Teilchen sind, lässt sich noch nicht beurteilen. Sicher ist: Das Risiko steigt mit der Akkumulation im Körper. Und je kleiner die Partikel sind, um so größer ist die Gefahr einer Anreicherung über die Jahre. Bei Muscheln, Würmern und Fischen konnten in diesem Zusammenhang physiologische Störungen, Tumorbildung und erhöhte Sterberaten festgestellt werden.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind hier veröffentlicht.