In dem Dokument weißt der WWF darauf hin, dass trotz der bisher erreichten Fortschritte seit Inkrafttreten der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) etwa 60 % der europäischen Süßwasserreservoirs noch nicht in dem geforderten guten Zustand sind. Die Erreichung der in der Richtlinie gesetzten Ziele bis 2027 wird als ebenso kritisch angesehen wie die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens bis 2040.
Die WWF kritisiert insbesondere, dass die beschlossenen oder getroffenen Maßnahmen der EU-Länder eher Notfallmaßnahmen sind und das kaum oder wenige vorbeugende Maßnahmen getroffen werden, um die Widerstandsfähigkeit sowohl gegen Dürren als auch gegen Hochwasser zu erhöhen. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören beispielsweise die Restaurierung von Flussbetten oder Feuchtgebieten. Kritik richtet sich auch gegen die Übernutzung von Frischwasserreservoirs. So seien etwa 7 % der Oberflächengewässer und 17 % der Grundwasservorkommen übernutzt.
Anhand der Daten für den kombinierten Dürreindikator (combined drought indicator, CDI), die durch die europäische Beobachtungsstelle für Dürren (European Drought Observatory, http://edo.jrc.ec.europa.eu) regelmäßig veröffentlicht werden, lassen sich die Regionen in Europa erkennen, die zurzeit unter Wassermangel leiden. Als ‚Hotspots‘ werden dabei die iberische Halbinsel, der Südosten Frankreichs und die untere Donauregion identifiziert. Man geht davon aus, dass Dürren besonders in Südeuropa länger und häufiger werden. Der CDI vereint die Kriterien Niederschlagsdefizit, Bodenfeuchtedefizit und Pflanzenstress (in Form des Anteils der Sonnenstrahlung, der für die Photosynthese aufgenommen wurde).
Zu treffende Maßnahmen
Die WWF empfiehlt den EU-Staaten dringend, effektivere und ehrgeizigere Flussgebietsmanagement-Pläne zu entwickeln, die Wasserrahmenrichtlinie strikter durchzusetzen und weniger Ausnahmen zu ermöglichen, das Verschlechterungsverbot unbedingt einzuhalten und das Verursacherprinzip anzuwenden.
Das vollständige Dokument „WWF Briefing July 2019: Good Water management: The Heart of Europe’s Drought Response“ kann auf der Webseite des WWF heruntergeladen werden.