Die Wasserwirtschaft steht sowohl national als auch international in den kommenden Jahren vor gewaltigen Herausforderungen, ganz besonders was die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt betrifft. Kompetente Referenten von Wasserwirtschaftsverbänden, Universitäten und Unternehmen aus Deutschland sowie dem benachbarten Ausland – werden auf dem Kongress der Wasser Berlin International 2017 die aktuellen Fragen und Entwicklungen der Branche aufgreifen.
Agenda 2030
Die Tagung in Halle 2.2 bildet damit wieder ein Herzstück der Fachmesse vom 28. bis 31. März 2017. Sie schlägt eine Brücke zwischen den dort präsentierten innovativen technischen Produkten, Lösungen und Systemen und den politischen sowie administrativen Erfordernissen. Die Eingangssession am Nachmittag des Eröffnungstages der Messe steht im Zeichen der im vergangenen Jahr auf dem UN-Gipfel verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das sechste der insgesamt 17 Ziele dieses Weltzukunftsvertrages ist die Sicherstellung der Verfügbarkeit und der nachhaltigen Verwaltung von Wasser und sanitären Einrichtungen für alle Menschen.
Blick nach Dänemark
Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz stehen im Zentrum der Umweltstrategie der EU. Welche Rückwirkungen sich daraus für die Wasserwirtschaft der Mitgliedsstaaten ergeben, wird im Eröffnungsblock des Kongresses herausgearbeitet. Im Block „Trinkwasserversorgung – Vorsorgen statt reparieren“ geht es um die Sicherung der exzellenten Qualität unseres Trinkwassers, die zunehmend durch eine intensive Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln sowie Massentierhaltung bedroht wird. Ein Blick nach Dänemark wird zeigen, wie dort nachteilige Umweltauswirkungen reduziert werden und welche Lektionen wir daraus lernen können.
4. Reinigungsstufe in der Schweiz
Wie Gewässer-, Gesundheits- und Ressourcenschutz zukünftig als integrale Elemente des Abwassermanagements realisiert werden können, ist das Thema eines weiteren Segments des Kongresses. Hier wird unter anderem der Frage nachgegangen, wie viel wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Erfahrungen für die Begründung einer 4. Reinigungsstufe notwendig sind. Welche Erfahrungen sich aus der Vorreiterrolle bei deren Einführung ergeben, werden Vertreter aus der Schweiz berichten. Die ressourcen- und energieoptimierte Kläranlage sowie das Klärschlamm-Management bilden weitere Schwerpunkte.
Wasserwirtschaft 4.0
15 Jahre Erfahrungen mit der EU-Wasserrahmen-Richtlinie als Neuausrichtung des europäischen Gewässerschutzes werden im Kongress thematisiert. Dabei wird auch die Zukunft des sektorübergreifenden Gewässerschutzes nach 2027 eine Rolle spielen. Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Industrie spiegelt sich auch in dem Thema Wasserwirtschaft 4.0 wider, digitale Sicherheitsstrategien für die Datensysteme der Branche stehen daher ebenfalls auf der Agenda. Und auch der Bericht des Bundeskartellamtes zur Trinkwasserversorgung, der unter anderem die Diskussion zu den Wasserpreisen neu belebt, wird im Kongress von Wasser Berlin International thematisiert.