„Der Supersommer 2018 wird uns noch eine Weile beschäftigen. Unsere Grundwasserstände sind merklich gesunken, auch die niedrigen Wasserstände in den Talsperren und Flüssen sind bemerkenswert. Es gibt zwar keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung – noch nicht, aber eine potentielle Gefahr für die Trinkwasserhygiene wird diskutiert. Bei niedrigen Wasserständen ist die Aufkonzentration von Schadstoffen möglich, was vor allem Wasserversorger betrifft, die ihr Trinkwasser überwiegend aus Oberflächengewässern oder Uferfiltrat gewinnen. Aber auch Starkregenereignisse beeinflussen nachweisbar die Rohwasserqualität in Gewinnungsanlagen. Die Beiträge in diesem Praxishandbuch nennen die Probleme beim Namen und zeigen Lösungsstrategien auf, sowohl vorsorglich, als auch in der Wasseraufbereitung. Die Sicherstellung des Trinkwasserhygiene-Standards wird aber auch in Brüssel thematisiert. Die European Drinking Water (EDW) Allianz diskutiert über die hygienischen Anforderungen an alle Materialien, die in Kontakt mit Trinkwasser stehen. Ziel ist es, dass in Europa für alle Verbraucher die gleichen Standards gelten und alle Produkte durch harmonisierte Hygienevorschriften abgedeckt werden. Für die deutsche Wasserwirtschaft ist es Chance und Notwendigkeit zugleich, sich hier einzubringen.
Der zweite Schwerpunkt des Buches ist die Trinkwasserspeicherung und der damit verbundene Behälterbau, die Instandhaltung und Sanierung. Wieviel Dynamik im Trinkwasserbehälter steckt, erklärt Eckard Flint, der in seiner Firmengeschichte auf 70 Jahre Erfahrung zurück blickt. „Wir erfinden uns immer wieder neu“, sagt er und zeigt im Gespräch die hohen Kosten auf, die jährlich in Deutschland für die Behältersanierung anfallen und investiert werden. Der Stellenwert unserer Trinkwasserverordnung und des Regelwerks spielt auch hier eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung von Baumaßnahmen und damit der Sicherstellung der Trinkwasserqualität und Hygiene. Lesen Sie zudem über die Ergebnisse eines praxisnahen Forschungsprojektes zu erhöhten Temperaturen in Trinkwasserspeichern und Leitungssystemen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Wasserqualität.“
Dr. Hella Runge Chefredakteurin, gwf Wasser|Abwasser und WaterSolutions
Das Buch kann hier bestellt werden.
Hochwasserschutz in der Erft-Region: Gemeinden kooperieren
Um den Hochwasserschutz im Erft-Einzugsgebiet nachhaltig zu stärken, gründete sich nach der Flutkatastrophe 2021 die Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft (hwsErft) mit Beteiligung von Kreisen und Kommunen. Die Initiative entwickelt seitdem gemeinsame Schutzkonzepte, setzt Maßnahmen um und informiert zur Eigenvorsorge. Neu erschienen sind der erste Erklärfilm, der den Unterschied zwischen Starkregen und Hochwasser anschaulich erläutert, sowie ein kompakter Flyer und die überarbeitete Webseite der hwsErft.