Seit Jahresbeginn 2018 können Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Agrarinvestitionsförderungsprogramms (AFP) die Förderung innovativer Maschinen zur mechanischen Unkrautbekämpfung beantragen. Die Maschinen müssen über eine elektronische Reihenführung durch GPS, Ultraschall oder optische Sensoren verfügen und, so das Ministerium, „die modernste Technikgeneration verkörpern“.
Mehr Biodiversität
„Damit gehen wir einen weiteren Schritt hin zu mehr Biodiversität und weg von der Chemie auf dem Acker“, unterstreicht Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus. Mit der Förderung werden vor allem ökologisch wirtschaftende Betriebe unterstützt. Doch auch konventionelle Betriebe sind zunehmend an integrierten Pflanzenschutzverfahren und an der alternativen Beikrautregulierung interessiert. Bereits seit 2016 fördert das Landwirtschaftsministerium neueste Maschinen, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln senken oder die Emissionen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern deutlich mindern. Das Agrarinvestitionsförderungsprogramm sieht außerdem Förderungen für Tierhaltungsbetriebe vor, die ihre Lagerkapazität für Gülle auf neun Monate aufstocken wollen. Sie erhalten für den Bau eines Güllebehälters ebenfalls eine AFP-Förderung. Der Fördersatz für die genannten Umweltleistungen beträgt 20 Prozent der Netto-Investition.
Großes Marktpotenzial
Unkrautroboter gibt es bereits im kleinen Maßstab – ähnlich wie Saugroboter – für den privaten Kleingarten. Die voll autonome Unkrautbekämpfung in großem Maßstab in Reihenkulturen ist der nächste logische Schritt mit einem gewaltigen Marktpotenzial. Das Schweizer Startup Ecorobotix beispielsweise verspricht ein marktreifes Gerät für 2019. Ende 2017 unterzeichnete die französische Agrargenossenschaft Triskalia in der Bretagne – mit einer Jahresproduktion von rund 100.000 Tonnen Gemüse für die Tiefkühlindustrie – eine Kooperationsvereinbarung mit Ecorobotix. 100.000 Euro wollen die bretonischen Genossen nach Angaben von agrarheute in die Entwicklung des Roboters investieren.
20 mal weniger Herbizid
Der Entwickler verspricht ein voll autonomes Gerät, das mit Sonnenenergie bis 12 Stunden pro Tag ohne menschliche Kontrolle arbeiten kann, Unkraut mit einer Trefferquote von mehr als 95 Prozent erkennt und pro Einsatz 20 mal weniger Herbizid verbraucht. Die Kosten sollen um bis zu 30 Prozent gegenüber den herkömmlichen Verfahren sinken. Das System der Bilderfassung ermögliche es dem Roboter, sich an den Pflanzenreihen auszurichten und zu erkennen, ob und wo sich Unkraut in oder zwischen den Reihen befindet. „Zwei Roboterarme sprühen eine Mikrodosis Herbizid gezielt und ausschließlich auf das entdeckte Unkraut“, so Ecorobotix.