19. Dezember 2023 ǀ Die Mitgliedschaft in der Gütegemeinschaft Kanalbau bietet eine Fülle von Vorteilen und Ressourcen, die dazu beitragen, die Qualität und Effizienz in der Branche zu verbessern. Hier ist ein detaillierter Überblick über die verschiedenen Aspekte und Angebote, die diese Mitgliedschaft mit sich bringt.
Als Mitglied der Gütegemeinschaft Kanalbau profitiert man von umfangreichen Informationen und Angeboten, darunter Fachinformationen, Qualifizierungshilfen und Veranstaltungen. Über ein Kundenportal erhalten öffentliche Auftraggeber und Ingenieurbüros Informationen über die Qualifikationen der Unternehmen. Sie können auch Veranstaltungen buchen und auf eine Vielzahl von Arbeitshilfen zugreifen.
Dr.-Ing. Marco Künster, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Kanalbau, betont: „Bei der Instandhaltung von Abwasserleitungen und -kanälen hat der Auftraggeber die Aufgabe, die fachtechnischen Eignung der Bieter zu prüfen, um so die Voraussetzungen für eine qualitativ einwandfreie Ausführung bzw. Investition zu schaffen“.
Er erklärt weiter, dass die Forderung eines Nachweises zur Bietereignung auf Grundlage der RAL-GZ 961 von mehr als 3000 Vergabestellen in Deutschland angewendet wird.
Prüfung der Bieterqualifikation und Anwendung der RAL-GZ 961
Öffentliche Auftraggeber müssen die Eignung der Bieter prüfen, was durch die Forderung entsprechender Qualifikationsnachweise geschieht. Die Infoschrift Textbausteine „Nachweis zur Eignung nach RAL-GZ 961“ zeigt, wie Auftraggeber die Gütesicherung Kanalbau RAL–GZ 961 in ihren Ausschreibungen verankern.
„Beispielhaft wird anhand der einheitlichen Formulare aus dem Vergabehandbuch des Bundes für ein öffentliches Vergabeverfahren nach VOB/A Abschnitt 1 dargestellt, wie die Textbausteine in die Formulare fachgerecht eingepasst werden“, so Künster weiter. „Auftraggebern empfehlen wir die konkrete Umsetzung der Forderung nach RAL-GZ 961 auf Grundlage der aktuellen Empfehlungen von Zeit zu Zeit zu aktualisieren.“ sagt er.
Informationsressourcen und technische Unterstützung
Die Gütegemeinschaft Kanalbau bietet zusätzliche Unterstützung durch spezielle Broschüren, die unter dem Menüpunkt „Infoschriften“ zusammen mit den „Textbausteinen zur Vergabe“ zu finden sind. Dazu gehören „Arbeitshilfen“, das „Loseblattwerk Technisches Regelwerk“ und der „Leitfaden zur Eigenüberwachung“. Die „Arbeitshilfe zur optischen Abnahmeprüfung“ stellt Fachleuten einen Leitfaden zur Verfügung, der die Feststellungen der optischen Inspektion den entsprechenden Hinweisen und Festlegungen im Technischen Regelwerk und anderen Quellen zuordnet. Die Handbücher „Ausschreibung und Bauüberwachung von Sanierungsmaßnahmen“ (ABS) und „Ausschreibung und Bauüberwachung von Kanalbaumaßnahmen in offener Bauweise“ (ABAK) bieten Informationen darüber, wie man mit dem notwendigen Fachwissen an eine Sanierungsmaßnahme oder eine Neuverlegung herangeht.
Schwerpunkte liegen unter anderem auf Normen und Regelwerken sowie wichtigen bautechnischen Parametern. Eine hervorragende Hilfe für das Fachpersonal der Gütezeicheninhaber sind die Regelwerksammlungen zum „Kanalbau in offener Bauweise“ für die Gruppen AK und ABAK, „Kanalsanierung in grabenloser Bauweise“ für die Gruppen S und ABS sowie „Inspektion, Reinigung, Dichtheitsprüfung“ für die Gruppen I, R und D. Zudem werden mit dem „Leitfaden der Eigenüberwachung“ Muster für die unterschiedlichen Ausführungsbereiche der Gütegemeinschaft bereitgestellt.
Baustellenmeldungen und Veranstaltungen
Ebenso von Interesse ist der Menüpunkt „Baustellenmeldungen“.
„Grundsätzlich sind alle Unternehmen mit Gütezeichen verpflichtet, ihre Maßnahmen zu melden“, so Künster. „Auftraggeber können sich in dem für sie geschützten Bereich einen Überblick verschaffen, ob die von Ihnen beauftragten Maßnahmen vom Gütezeicheninhaber gemeldet wurden. Diese Meldungen dienen den Prüfingenieuren als Grundlage für die unangemeldeten Baustellenprüfungen bei den Gütezeicheninhabern.“
Und unter „Veranstaltung buchen“ kann man sich für eine geringe Gebühr zu Veranstaltungen anmelden, welche die Gütegemeinschaft speziell für Mitglieder anbietet. Hierzu zählen Auftraggeber-Fachgespräche, bei denen es um Gütesicherung, Regelwerk und fachgerechte Bauausführung geht. Die Fachgespräche bieten Gelegenheit zum Gewinn aktueller Kenntnisse und zur Erweiterung bestehenden Wissens. Angesprochen werden Ingenieure, Techniker und Verwaltungsangestellte aus Entwässerungsbetrieben, Tiefbauämtern und Abwasserverbänden, beratende Ingenieure und Projektbearbeiter aus Ingenieurbüros sowie Projektingenieure, Verwaltungsangestellte und -beamte aus Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie Bauabteilungen des Landes, der Wirtschaft und der Industrie.