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Überwachung des Drogenkonsums durch Abwassermonitoring

Der zunehmende Bedarf an effektiven Kontrollmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Cannabis-Konsum nach der Legalisierung hat die Forderung der CSU nach einem bundesweiten Abwassermonitoring hervorgebracht.

von | 03.04.24

Die Analyse der Abwasserproben ermöglichte auch Einblicke in den Zeitpunkt des Konsums.
Quelle:Pixabay/ 7raysmarketing

03. April 2024 Ι Der zunehmende Bedarf an effektiven Kontrollmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Cannabis-Konsum nach der Legalisierung hat die Forderung der CSU nach einem bundesweiten Abwassermonitoring hervorgebracht.

„Wir brauchen mehr Kontrolle, damit Deutschland nicht zur Kiffernation Europas wird“, sagte der Fraktionschef der CSU, Klaus Holetschek, im bayerischen Landtag und forderte ein bundesweites Abwassermonitoring.

Spezifische Substanzen aufspüren

BR24 berichtet, dass beim Abwassermonitoring, welches eine systematische Überwachung darstellt, Proben aus dem Abwasser von Kläranlagen oder anderen Einrichtungen entnommen und analysiert werden, um Spuren spezifischer Substanzen aufzuspüren. Diese können Rückstände oder Abbauprodukte von Drogen, Medikamenten und Chemikalien umfassen. Darüber hinaus wird auch nach Krankheitserregern gesucht, um frühzeitig Ausbrüche von Infektionskrankheiten zu erkennen und ihre Verbreitung in der Bevölkerung vorherzusagen. In Bayern werden beispielsweise an verschiedenen Standorten weiterhin Abwasserproben entnommen und auf das Coronavirus SARS-CoV-2 untersucht.

Wertvolle Einblicke in den Drogenkonsum einer Region

Abwasserproben bieten wertvolle Einblicke in den Drogenkonsum einer bestimmten Stadt oder Region. Die Analyse ermöglicht es Behörden und Gesundheitsexperten, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie weit verbreitet der Konsum von Cannabis und anderen Drogen ist. Auf dieser Grundlage können Schlussfolgerungen zum Ausmaß des illegalen Drogenhandels gezogen werden, was wiederum helfen kann zu entscheiden, ob zusätzliche Maßnahmen zur Prävention und Aufklärung erforderlich sind. Ein entscheidender Vorteil des Abwassermonitorings besteht darin, dass der Drogenkonsum der Bevölkerung umfassend erfasst werden kann, da jeder daran teilnimmt. Zudem gewährleistet die Methode Anonymität, da keine persönlichen Angaben zum individuellen Drogenkonsum gemacht werden müssen, was das Risiko falscher Antworten auf unangenehme Fragen minimiert.

Abwassermonitoring liefert allerdings keine Informationen darüber, wer die nachgewiesenen Drogen wie häufig konsumiert und welchen Reinheitsgrad diese haben. Zudem gibt es Unsicherheiten bei den Messungen und Berechnungen, zum Beispiel, wie sich die Substanzen im Abwassersystem verhalten.

Abwassermonitoring in europäischen Städten

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), eine Agentur der Europäischen Union, setzt ebenfalls auf Abwassermonitoring. Im Jahr 2022 wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts die Abwässer von 104 europäischen Städten aus 21 Ländern (20 EU-Länder und die Türkei) analysiert, um das Drogenkonsumverhalten der Einwohner zu untersuchen. In Städten wie Kopenhagen, Valencia, Nikosia, Lissabon und vielen anderen wurden jeweils eine Woche lang täglich Abwasserproben in Kläranlagen genommen. Dadurch konnten Abwasserproben von etwa 54 Millionen Menschen auf Spuren von Kokain, Amphetamin, Methamphetamin, MDMA/Ecstasy, Ketamin und Cannabis untersucht werden. Insbesondere in Städten in der Tschechischen Republik, in Spanien, den Niederlanden und Portugal wurde Cannabis häufig konsumiert.

Die Analyse der Abwasserproben ermöglichte auch Einblicke in den Zeitpunkt des Konsums. Bei „Partydrogen“ wie Kokain, Ketamin und MDMA wurden rund um das Wochenende (Freitag bis Montag) vermehrt Rückstände nachgewiesen, während bei den anderen drei Drogen, darunter Cannabis, die Werte im Abwasser über die Woche verteilt gleichmäßiger waren.

Abwassermonitoring kann anzeigen, ob in einem bestimmten Gebiet ungewöhnlich viel oder wenig einer bestimmten Droge konsumiert wird. Hohe Mengen in den Abwasserproben können ein Indiz für das Vorhandensein eines entsprechend großen Marktes für die jeweilige Substanz sein. Umgekehrt kann der Effekt von Maßnahmen gegen den Drogenkonsum gemessen werden: Sinken die Werte in den Abwasserproben, deutet dies vermutlich darauf hin, dass auch das Angebot abnimmt.

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