25. Januar 2023। Mit dem Abbau eines Erdwalls begannen die Arbeiten zur Ertüchtigung der Kläranlage Düren. Zur Sicherung der Substanz und Leistungssteigerung der Anlage werden der Zulaufbereich neu gebaut sowie zwei der drei Vorklärbecken abgerissen und komplett erneuert. Außerdem entsteht eine zusätzliche biologische Reinigungsstufe.
Der Erdwall, den der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) zurzeit zwischen dem Rur-Uferradweg und der Kläranlage abträgt, stammt noch aus der Zeit der Ersterichtung der Anlage, als der Erdaushub beim Bau von Klärbecken in Form des Dammes abgelagert wurde. Etwa 7.000 t Erdreich müssen abgetragen und zur Deponie transortiert werden, um Platz zu machen für ein neues Zulaufhebewerk mit einer nachgeschalteten hochmodernen Rechenanlage und einem belüfteten Sandfang.
Hochlastbiologie beseitigt Lastspitzen
Die zusätzliche biologische Reinigungsstufe entsteht an der Stelle des dritten bisherigen Vorklärbeckens. Sie wird als so genannte “Hochlastbiologie” ausgelegt und kann so die in den letzten Jahren vermehrt aufgetretenen Lastspitzen beseitigen. Damit entlastet sie die bestehende biologische Reinigungsstufe, die zunehmend an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gekommen war. Darüber hinaus wird ein so genanntes “Mischwasserstreckungsbecken” errichtet, in dem bei Niederschlägen verdünntes Abwasser, das die hydraulische Aufnahmekapazität der Kläranlage überschreitet, zwischengespeichert, mechanisch behandelt und anschließend in die Kläranlage übergeleitet wird.
85 Mio. € in die Zukunft investiert
Der Kläranlagenumbau wird sich in zwei Bauabschnitten bis Mitte 2027 hinziehen und ist mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 85 Mio. € veranschlagt. Mit dem Projekt ist die Funktionstüchtigkeit der Anlage gesichert. Sie reinigt das Abwasser von mehr als 100.000 Menschen sowie große Mengen industriellen Abwassers, vor allem aus der im Dürener Raum angesiedelten Papierindustrie. Der Ausbau schafft außerdem den dringend benötigten Raum für die Siedlungsentwicklung der angeschlossenen Kommunen, Invesitionssicherheit für die ansässige Industrie und Ansiedelungsmöglichkeiten für weitere Unternehmen. Darüber hinaus werden durch die umfassende Modernisierung die Wirtschaftlichkeit des Anlagenbetriebs und die Ressourceneffizienz an zukünftige Anforderungen angepasst.