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Erfolgreiche Leistungsfahrt der Nereda®-Kläranlage in Altena

Die Kläranlage des Ruhrverbands in Altena, die nach dem patentierten Nereda®-Verfahren arbeitet, hat im Frühsommer 2023 erfolgreich die Leistungsfahrt bestanden. Ziel dieser 60-tägigen Untersuchungsphase war es, die Leistungsfähigkeit des Verfahrens, das erstmals in Deutschland eingesetzt wurde, anhand vertraglich festgelegter Ablaufgrenzwerte nachzuweisen.

von | 04.09.23

Die neue Nereda®-Anlage in Altena erzielte bei der Leistungsfahrt sehr gute Ergebnisse und muss sich nun noch in der zweijährigen Monitoringphase beweisen
Quelle: Ruhrverband

04. September 2023 Ι Die Kläranlage des Ruhrverbands in Altena, die nach dem patentierten Nereda®-Verfahren arbeitet, hat im Frühsommer 2023 erfolgreich die Leistungsfahrt bestanden. Ziel dieser 60-tägigen Untersuchungsphase war es, die Leistungsfähigkeit des Verfahrens, das erstmals in Deutschland eingesetzt wurde, anhand vertraglich festgelegter Ablaufgrenzwerte nachzuweisen.

Ein umfangreiches Mess- und Analyseprogramm sah eine Vielzahl von Untersuchungsparametern aus den arbeitstäglich erfolgten 24-Stunden-Mischproben und „qualifizierten Stichproben“ vom Ablauf der Nereda®-Reaktoren und aus den Reaktoren selbst vor.

Erfolgreiche Leistungsfahrt und Einführung des Nereda®-Verfahrens in Deutschland

Das Betriebsteam der Kläranlage erhielt Unterstützung vom Kooperationslabor von Ruhrverband, Emschergenossenschaft und Lippeverband. In über 420 Einzelanalysen wurden mehr als 110 Proben auf die Nährstoffparameter Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), Ammoniumstickstoff (NH4-N), anorganischer Stickstoff (Summenparameter) und Gesamtphosphor (Pges) untersucht. Die Einhaltung der Zielvorgaben war so hoch, dass der Ruhrverband den Nachweis der Leistungsfähigkeit mit „sehr gut“ bewertete und akzeptierte.

Die Leistungsfahrt war ein wichtiger Schritt nach dem Abschluss des Einfahrbetriebs der Anlage, mit deren Errichtung der Ruhrverband Neuland betreten hat. Das in den Niederlanden entwickelte und patentierte Nereda®-Verfahren findet bereits weltweit auf über 20 kommunalen Kläranlagen Anwendung, wird jedoch in Altena erstmals in Deutschland in die Praxis umgesetzt. Im Rahmen einer Variantenuntersuchung für die Ertüchtigung der sanierungsbedürftigen Kläranlage Altena sprachen der geringere Flächenbedarf, der erheblich geringere Energieverbrauch, der verringerter Einsatz von Fällmitteln durch vermehrte biologische Phosphorelimination, die Kosteneffizienz, der verminderte Wartungsaufwand aufgrund geringer mechanischer und elektrischer Ausstattung sowie die sehr guten Ablaufwerte für das Verfahren.

Demonstrationsbetrieb und Förderung des Nereda®-Verfahrens

Nach der Leistungsfahrt folgt nun der Demonstrationsbetrieb: Aufgrund des Pilotcharakters des Projekts erfolgte die behördliche Genehmigung der Anlage im Rahmen eines „großtechnischen Versuchsbetriebs“ zur betrieblichen Umstellung der bisherigen Abwasserreinigung der Kläranlage auf das Nereda®-Verfahren zunächst befristet bis Ende 2026. Dieser Versuchsbetrieb wird ebenfalls durch ein umfangreiches, mit den Behörden abgestimmtes Probenahme- und Analyseprogramm begleitet. Erst nach erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Monitoringphase und Erhalt der abschließenden Betriebserlaubnis erfolgt der zweite Bauschnitt mit dem Rückbau der dann nicht mehr benötigten abwassertechnischen Bauwerke und der finalen Gestaltung der Wege und Oberflächen.

Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von 1.409.699,00 EUR aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

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