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Die Kanalisation in Regensburg wird grabenlos saniert

Die Regensburger Kanalisation bedarf einer Renovierung, die sich über das gesamte Stadtgebiet erstreckt. Ein Problem, das viele andere Städte teilen. Um die Abwicklung der Maßnahmen zu erleichtern, hat das Tiefbauamt beschlossen, die Arbeiten zur unterirdischen Sanierung in einem Rahmenvertrag zu bündeln.

von | 27.06.23

Mit Geiger Kanaltechnik wurde ein schlagkräftiger Partner gefunden
Bildquelle: Geiger
Kanalisation

27. Juni 2023 Ι Die Regensburger Kanalisation bedarf einer Renovierung, die sich über das gesamte Stadtgebiet erstreckt. Um die Abwicklung der Maßnahmen zu erleichtern, hat das Tiefbauamt beschlossen, die Arbeiten zur unterirdischen Sanierung in einem Rahmenvertrag zu bündeln.

Reparaturen der Kanalisation sind im ganzen Stadtgebiet von Regensburg erforderlich. Manchmal gibt es nur vereinzelte kleinere Schäden innerhalb eines Straßenzuges, während an anderen Stellen ganze Rohrleitungen sanierungsbedürftig sind. Um die Abwicklung der Maßnahmen zu erleichtern, hat das Tiefbauamt die Arbeiten zur unterirdischen Sanierung in einem Rahmenvertrag zusammengefasst.

Kosten sparen mit der grabenlosen Sanierung

Die Renovierungen umfassen die Verwendung von GFK-Linern, die Einbindung von Anschlüssen im begehbaren Bereich von Hand und in nichtbegehbaren Leitungen mit KATE-Robotern, Sanierungen von Hausanschlussleitungen und Straßensinkkastenleitungen mit 3D-Linern sowie händische Lineranbindungen und Schachtsanierungen. Aufgrund der engen Gassen und der Nähe zur Donau sowie der unterschiedlichen Grundwasserstände ist eine Erneuerung der Kanalisation in offener Bauweise oft nicht möglich oder nur schwer umsetzbar. Daher bemüht man sich, so weit wie möglich grabenlos zu sanieren, insbesondere mit Blick auf die Kosten.

Bauherrenvertreter Dipl.-Ing. (FH) Thomas Frimberger, Tiefbauamt Regensburg, erklärt: „Dazu kommt die unmittelbare Nähe von Regensburg zur Donau und damit einhergehenden unterschiedlichen Grundwasserständen. Auch tauchen bei offener Bauweise immer mal wieder archäologische Funde auf, die dann den Ablauf der Baustelle stark verzögern.“

Sanierungsarbeiten werden gebündelt

Etwa sechs Kilometer Hauptkanäle (DN 200 bis DN 800 bzw. DN 700/1050) werden durch den Rahmenvertrag saniert, indem man GFK-Liner verwendet. Zusätzlich werden 800 Meter Hausanschluss- und Sinkkastenleitungen mit einem Synthesefaserliner mit Warmwasserhärtung (DN 100 bis DN 200) versehen.

„Der Vorteil der Glasfaserliner liegt in der geringen Wandstärke und in der schnelleren Härtung durch die UV-Lichterkette. Für die Hausanschluss- und die Sinkkastenleitungen verwenden wir wegen der vielen Bögen Synthesefaserliner mit Warmwasserhärtung“, wie M. Eng. Patrick Ebensberger, zuständiger Bauleiter von Geiger Kanaltechnik erklärt.

Die Sanierung der Hausanschlussleitungen bis hin zu den privaten Kontrollschächten der Grundstückseigentümer erfolgt gemäß der Regensburger Satzung. Zusätzlich werden etwa 600 Anschlüsse von der Geiger-Niederlassung in Regenstauf manuell oder mit Roboter bis Ende 2024 repariert. Alle Arbeiten sind auf vier Einzelabrufe innerhalb des Rahmenvertrages verteilt und stellen somit ein Novum für Schlauchlinersanierungen in Regensburg dar.

„Bislang haben wir nur Rahmenverträge für die Inspektion oder Reinigung von Kanälen vergeben. Für den Bereich Sanierung ist dies der erste. Der Vorteil eines Rahmenvertrages liegt eindeutig in der Reduzierung des Verwaltungsaufwandes und damit auch der Kosten. Hätten wir jede Maßnahme einzeln ausgeschrieben, hätte das zum einen mehr Personalressourcen gebunden und zum anderen wäre es wahrscheinlich schwieriger geworden, ein passendes ausführendes Unternehmen zu finden. Wer schickt schon gerne eine ganze Kolonne, wenn beispielsweise nur drei Anschlusseinbindungen in einem Straßenzug saniert werden müssen? Das steht auch für die Unternehmen in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis“, so Frimberger.

Mit der Bündelung der Arbeiten können mit einer Kolonne dann mehrere Straßenzüge direkt nacheinander abgearbeitet werden.

Geiger Kanaltechnik saniert die Kanalisation

Frimberger berichtet, dass die Schädenliste auf der Grundlage von Kanalkamera-Untersuchungen durch das Tiefbauamt erstellt und an die Kanalplanungskollegen weitergeleitet wurde. Aufgrund der Schadensbilder wurde das geeignete Sanierungsverfahren ausgewählt und eine Kostenabschätzung durchgeführt, um die erforderlichen Haushaltsmittel zu beantragen. Nach der Freigabe wurde das Ausschreibungsverfahren eingeleitet und es wurde ein Unternehmen gesucht, das die gesamten Arbeiten ohne Unterbeauftragte durchführen konnte. Geiger Kanaltechnik gewann diese Ausschreibung. Damit alles reibungslos bei der Umsetzung der einzelnen Abrufe funktioniert, greift das Tiefbauamt auf die Unterstützung von S² Beratende Ingenieure zurück.

M. Eng Andreas Schmid ist zuständig für die Bauüberwachung und Baustellenkoordination: „Wir klären in Absprache mit dem Tiefbauamt und Geiger Kanaltechnik den zeitlichen Ablauf der Sanierungen und koordinieren diese mit anderen Baumaßnahmen innerhalb der Stadt. Gleichzeitig sind wir dafür zuständig, dass die notwendigen Stand- und Lagerflächen zur Sanierungsdurchführung abgesperrt sind und genutzt werden können. Gerade bei den größeren Durchmessern mit Eiprofil ist es teilweise notwendig, den Schachtkonus zu entfernen, um den Liner in die Haltung einbringen zu können. Diese Arbeiten werden von Tiefbauunternehmen ausgeführt und müssen natürlich vor der Sanierung abgeschlossen sein.“

Nach der Sanierung sei es wichtig, dass der Rückbau zeitnah erfolgt und der Bereich für den Verkehr wieder freigegeben werden kann. Die Hälfte der Arbeiten wurde bereits abgeschlossen und die Abwicklung sowie die technische Umsetzung verliefen bisher reibungslos.

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