28. November 2023 ǀ Seit dem Ausbruch des Krieges sind die ukrainischen Anbieter von Wasserver- und Abwasserentsorgung mit gewaltigen Problemen konfrontiert. Die anhaltenden Kriegsaktivitäten und gezielten Angriffe auf die lebenswichtige Infrastruktur haben die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser stark beeinträchtigt. Die deutsche Wasserwirtschaft leistet Unterstützung.
Gunda Röstel, die Vorstandsvorsitzende des German Water Partnership e.V. (GWP), präsentierte am 15. November 2023 im Rahmen der deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftskonferenz die umfangreiche Hilfe, die die kommunale und private Wasserwirtschaft der Ukraine anbietet.
Partnerschaft und Solidarität: Deutsche Wasserwirtschaft unterstützt Ukraine
Seit dem Kriegsbeginn haben die Partnerschaften zwischen den deutschen und ukrainischen Betreibern der Wasser- und Abwasserentsorgung eine strategische Bedeutung erlangt. Die Stadtentwässerung Dresden, die Stadtentwässerungsbetriebe Köln und die Berliner Wasserbetriebe haben ihre Kontakte zu den ukrainischen Wasserbetreibern in Lviv, Nadvirna, Ternopil und zum Ukrovodokanalekologiya, dem größten Verband der Wasserbetriebe in der Ukraine, genutzt, um bereits drei Wochen nach Kriegsbeginn erste Hilfslieferungen zu ermöglichen.
„Solidarität mit unseren ukrainischen Partnern ist für uns Gebot der Stunde. So entstanden aus den Betreiberpartnerschaften Solidaritätsbetreiberpartnerschaften, die aufgrund der aktuellen Situation die Beschaffung von technischem Equipment und die Vermittlung des notwendigen Know-hows als Schwerpunkt verfolgen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Ukraine bei der Wiederinstandsetzung kritischer Infrastruktur zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen,“ erläutert Gunda Röstel, Vorstandsvorsitzende von GWP und kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden.
Netzwerk für Wasser: Deutsche Unternehmen helfen
„Die guten Kontakte der Stadtentwässerung Dresden zu den Partnern in Lviv sowie der Ukrovodokanalekologiya sorgten für rasche Unterstützung, aber schnell war klar, dass es vor Ort weitere Bedarfe gibt, die im GWP-Netzwerk besprochen wurden“, erklärt Thomas Beutel, Lutz-Jesco GmbH.
Dank der Initiative verschiedener GWP-Mitglieder wurden schnell Projekte zur Soforthilfe ins Leben gerufen. Mobile Wasserwerke sowie solarbetriebene Wasserentsalzungsanlagen versorgen mittlerweile in Cherson, Saporischschja, Marganets und Mykolaiv hunderttausende Menschen mit sauberem Trinkwasser und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Unternehmen im Netzwerk des Verbandes ist der Grundstein für die schnelle, kompetente und zielgerichtete Hilfe. Langfristig bietet die deutsche Wasserwirtschaft ihre Unterstützung für die Vorbereitung des Wiederaufbaus in der Ukraine an. Der Bedarf für neue Infrastruktur, aber auch Modernisierung und die gleichzeitige Annäherung an europäische Standards und Normen ist groß.