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Currenta leitete Giftstoffe in den Rhein

Nach der Explosion in der Sondermüllverbrennungsanlage in Leverkusen hat der Chemieparkbetreiber Currenta Sonderabfälle und Löschwasser über ein Klärwerk in den Rhein geleitet. Das Landesamt für Natur, Verbraucher und Umweltschutz (LANUV) hat im Abwasser des Klärwerks unter anderem deutlich erhöhte Werte des in Deutschland verbotenen Insektengiftes Clothianidin und des extrem gewässerschädlichen Stoffes PFOS gemessen. Currenta hat […]

von | 20.12.21

Explosion im Entsorgungszentrum Leverkusen (Currenta GmbH & Co. OHG)

Nach der Explosion in der Sondermüllverbrennungsanlage in Leverkusen hat der Chemieparkbetreiber Currenta Sonderabfälle und Löschwasser über ein Klärwerk in den Rhein geleitet. Das Landesamt für Natur, Verbraucher und Umweltschutz (LANUV) hat im Abwasser des Klärwerks unter anderem deutlich erhöhte Werte des in Deutschland verbotenen Insektengiftes Clothianidin und des extrem gewässerschädlichen Stoffes PFOS gemessen.

Currenta hat in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem WDR erklärt, dass der giftige Stoff Clothianidin aus dem Tank stammt, der Ende Juli auf dem Gelände der Sonderabfallverbrennungsanlage explodiert war. An der Unglücksstelle habe Currenta die noch vorhandenen Flüssigkeiten aus dem Tank und das belastete Löschwasser aufgefangen und später in die Kläranlage auf dem Werksgelände abgelassen. Allerdings kann due Kläranlage Stoffe wie das Insektengift nicht abbauen.

Kläranlage kann giftige Stoffe nicht abbauen

Ein Currenta-Sprecher räumt das in der schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem WDR ein: „Nach dem kontrollierten Zuführen in die Kläranlage konnte der Stoff dort nicht vollständig abgebaut werden.“ Weiterhin: „Dabei wurden die zulässigen Grenzwerte zu keiner Zeit überschritten.“

Nach Angaben des Wasserexperten des Umweltverbandes BUND, Paul Kröfges, gibt es für Clothianidin  bisher keinen Grenzwert. Aber für eine Chemikalie der gleichen Stoffgruppe, für das Insektengift Imidacloprid, gilt eine extreme strenge Umweltqualitätsnorm – 0,002 Mikrogramm pro Liter Wasser.

Im Abwasser der Leverkusener Kläranlage wurden 120 Mikrogramm Clothianidin gemessen. Das ist das 60.000-fache der Umweltqualitätsnorm für den vergleichbaren Stoff Imidacloprid. „Insgesamt sind etwa 60 bis 70 Kilogramm des Insektengiftes in den Rhein gelangt“, sagt Wasserexperte Paul Kröfges.

Niederländische Wasserwerke messen erhöhte Werte

Auch die Wasserwerke in den Niederlanden überprüften ihre Messprotokolle von Juli und August. Erstmals fanden Sie das Insektengift: „Wir haben im Sommer dieses Jahres erstmals Clothianidin gefunden. Es besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit der Einleitung des Stoffes in Leverkusen“, sagt Gerard Stroomberg, Direktor des Verbandes der niederländischen Rhein-Wasserwerke.

Besonders ärgern sich die Niederländer darüber, dass Currenta die zuständige Internationale Kommission zum Schutz des Rheins nicht über die Einleitung der Giftstoffe informiert hat. „Wir hätten die Aufnahme von Rheinwasser stoppen können, um unsere Verbraucher zu schützen. Jetzt haben wir erst im Nachhinein von dem Stoff Chlotianidin erfahren“, sagt Stroomberg.

Wasserwerke und BUND fordern Aufklärung

Neben dem Insektengift wurde auch PFOS gefunden. Dieser Stoff ist im Löschschaum enthalten. „Hier wurde der Grenzwert für das Abwasser von Kläranlagen deutlich überschritten“, sagt BUND-Experte Kröfges.

Auf Nachfrage des WDR, warum Currenta die Chemikalien nicht in einer Sonderabfallanlage entsorgt hat, beruft sich Currenta auf einen Notfall wegen der Explosion im Juli. Die Ersatztanks hätten für Chemieabfälle und Löschwasser nicht ausgereicht, deshalb „mussten (…) zwingend kurzfristig zusätzliche freie Stapelkapazitäten zum Auffangen weiterer Lösch- und Havariewässer geschaffen werden. Andernfalls hätte die Gefahr bestanden, dass weiter zulaufende kontaminierte Abwässer unmittelbar in die Kläranlage gelangt wären. Dies hätte deren Funktion zulasten der Umwelt massiv beeinträchtigen können.“

Der BUND und die niederländischen Wasserwerke fordern jetzt Aufklärung. Currenta müsse erklären, warum die Chemikalien nicht sicher entsorgt werden konnten. Und Currenta müsse erklären, warum weder die Öffentlichkeit noch die Rheinanlieger über die giftigen Chemikalien im Rhein informiert wurden.

 

(Quelle: WDR)

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