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Auswirkungen der Klimakrise in NRW

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Thema:
Autor: Sarah Hofer

In Nordrhein-Westfalen sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits durch meteorologische Daten und Beobachtungen in der Natur und Umwelt sichtbar.
Quelle: Pixabay/ Benfe

21. September 2023 Ι Auch in Nordrhein-Westfalen werden die Auswirkungen der globalen Klimakrise immer deutlicher: In den letzten Jahren haben Starkregen, Hitzewellen sowie Dürreperioden zu gesundheitlichen und wirtschaftlichen Belastungen geführt und werden in Zukunft noch weiter zunehmen.

“Wir haben es nach dem Sommer 2022 auch in diesem Jahr wieder erlebt: Die Klimakrise trifft uns mit voller Wucht. Die Tage mit Temperaturen von mehr als 30, manchmal sogar 40 Grad Celsius werden in Zukunft noch mehr zunehmen. Dazu lange Dürreperioden”, so Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, bei seiner letzten Thementour in diesem Sommer.

Gravierende Folgen für Mensch, Umwelt und Infrastruktur

Minister Krischer betonte: “Die Klimakrise wird gravierende Folgen für Mensch, Umwelt und Infrastruktur haben”.

Er informierte sich vor Ort über die weitreichenden Folgen eines ungebremsten Klimawandels und über Klimaanpassungsprojekte, indem er drei Maßnahmen in Finnentrop, Duisburg und Aachen besuchte.

“An jeder Station sehen wir, wie die Folgen der Klimakrise immer mehr zu einer wirtschaftlichen Bedrohung werden. Ob Hangsicherung an Straßen, Regenwassermanagement oder Tiefgangoptimierung an Schiffen – wir brauchen daher einen starken Klimaschutz und eine vorsorgende Klimaanpassung”, sagte er.

Daher arbeitet die Landesregierung derzeit an der Weiterentwicklung der Klimaanpassungsstrategie für Nordrhein-Westfalen. Minister Krischer fügte hinzu, dass die Klimaanpassung wird immer mehr zur Daseinsvorsorge wird.

Klimawandel in Nordrhein-Westfalen: Eine sichtbare Realität

In Nordrhein-Westfalen sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits durch meteorologische Daten und Beobachtungen in der Natur und Umwelt sichtbar. Die steigenden Lufttemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen und die Veränderungen der Niederschlagsmuster, zusammen mit den heißen und trockenen Sommern 2018, 2019 und 2022, den Starkregenereignissen in den Jahren 2014, 2016, 2021 und im Sommer 2023 sowie den Hitzerekorden, die 2019 in Nordrhein-Westfalen gemessen wurden, haben das Bewusstsein für den Klimawandel verstärkt. Heute sind bereits 6,9 Millionen Menschen in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens von Hitzebelastung betroffen. Laut Prognosen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) könnten es bis 2050 bis zu elf Millionen Menschen sein.

“Die Folgen der Klimakrise sind in Nordrhein-Westfalen längst für Jeden und Jede sichtbar”, so Minister Krischer.

Dr. Barbara Köllner, Vizepräsidentin des LANUV, erläutert: “Niedrigwasser und steigende Wassertemperaturen haben weitreichende Folgen für die Ökologie der Flüsse, Bäche und Seen. Wenn Niederschläge fehlen, trocknen die Böden aus und es kann sich kein Grundwasser neu bilden”. Sie fügt hinzu, dass eine anhaltend heiße und trockene Wetterlage neben den hydrologischen Auswirkungen auch direkte Folgen für die menschliche Gesundheit hat. “Insbesondere in den dicht bebauten und stark versiegelten Innenstädten bilden sich sogenannte Hitzeinseln”, erklärt Köllner. “Die Temperaturen sinken nachts kaum ab, es kommt zu tropischen Nächten. Das kann zu massiven Gesundheitsproblemen führen.”

Auswirkungen zeigen sich auch immer mehr in der Straßen- und Brückeninfrastruktur

Die Auswirkungen der Wetterextreme zeigen sich auch immer mehr in der Straßen- und Brückeninfrastruktur. Durch die Unwetterkatastrophe im Juli 2021 wurden im Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) rund 116 Bauwerke – wie Brücken, Lärmschutzwände oder Stützwände – und zwei Tunnel erheblich beschädigt. 15 Brücken mussten vollständig ersetzt werden. Unmittelbar nach den Starkregenereignissen mussten insgesamt 220 Sperrungen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen unter der Zuständigkeit von Straßen.NRW eingerichtet werden. Zahlreiche Schienenstrecken wurden unterspült.

“Der Bedarf zur Durchführung von Hangsicherungsmaßnahmen an Bundes- und Landesstraßen ist bei Straßen.NRW, auch als Folge von Extremwetterereignissen wie dem Hochwasser in 2021, gestiegen”, so Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld.

Im Zuge des Wiederaufbaus wurden über 90 Hangrutschungen gesichert und behoben.

Die Herausforderungen der Hangsicherung im Kontext des Klimawandels

Minister Krischer besuchte Finnentrop, um sich über die Hangsicherung aufgrund von Extremwetterereignissen, die durch den Klimawandel verursacht wurden, zu informieren. Hier wurden auf einer Strecke von etwa 610 Metern und einer Fläche von rund 5.900 Quadratmetern Netzsicherungen installiert. Der Hang entlang der L539 in Finnentrop wird durch Zäune und Vernetzungen gesichert, um die Landesstraße vor Steinschlägen zu schützen.

“Eine umfassende und nachhaltige Hangsicherung ist ein komplexer Vorgang, bei der wir oft auch mit Geologinnen und Geologen und Kletternden zusammenarbeiten”, unterstreicht Dr. Petra Beckefeld, Direktorin von Straßen.NRW.

Hangrutschungen und Steinschläge sind eine große Gefahr

Neben den Extremwetterereignissen, die regelmäßig zu Gefährdungen oder Schäden an Hängen entlang von Bundes- und Landesstraßen führen, gibt es weitere Faktoren für Hangrutschungen und Steinschläge. Diese sind das Ergebnis von sich gegenseitig verstärkenden Auswirkungen des Klimawandels: Die zunehmende Trockenheit aufgrund von Dürreperioden schwächt Bäume, die mit ihren Wurzeln eigentlich eine natürliche und beständige Hangsicherung entlang der Straßen darstellen. Trockene Bäume sind wiederum anfälliger für Krankheiten, Pilze und Schädlinge wie beispielsweise Borkenkäfer. Starkregenereignisse beschleunigen die Erosion, da Wind und Starkregen direkt auf die freigelegten Flächen einwirken und große Schäden anrichten können. Insbesondere in Verbindung mit Frost/Tau-Wechseln und dem vereinfachten Wasserzutritt in offengelegte Klüfte kommt es so vermehrt auch zu Steinschlägen.

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), eine Logistikgesellschaft im Stadtwerke Köln Konzern, ist das größte Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa mit Sitz in Duisburg. Mit über 350 eigenen und gecharterten Binnenschiffen transportiert sie jährlich etwa 45 Millionen Tonnen Fracht. Das Transportspektrum umfasst flüssige chemische Produkte und verflüssigte Gase sowie Trockengüter bis hin zu Break Bulk. Die HGK Shipping stellt sich aktiv den Herausforderungen der Niedrigwasserproblematik. Ihre neugebauten Schiffe sind tiefgangoptimiert und gelten als der aktuelle Branchenstandard.

Darüber hinaus werden diesel-elektrische Antriebe eingesetzt, die im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben bis zu 30 Prozent CO2 einsparen können. Krischer besuchte auch die Intewa GmbH in Aachen, ein Unternehmen, das Produkte und Systeme für Wasseraufbereitung, Wasserwiederverwendung und Regenwassermanagement entwickelt und vertreibt. Das Unternehmen betreibt ein wasserautarkes Betriebsgelände.

Bundesweite Klimaanpassungswoche

Die bundesweite Woche der Klimaanpassung, die vom 18. bis zum 22. September 2023 zum zweiten Mal stattfindet, zielt darauf ab, Best-Practice-Beispiele sowie Vorreiterinnen und Vorreiter stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Nordrhein-Westfalen beteiligt sich aktiv an dieser Initiative: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) führt beispielsweise in den Klimaatlas ein, während die Verbraucherzentrale NRW Informationen zum Thema “Starkregenschutz dank begrünter Dächer und Vorgärten” bereitstellt. Auch das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen. NRW (NKU) ist auf mehreren Veranstaltungen präsent.

Das Land bietet bereits eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten für Kommunen, Unternehmen und andere Akteurinnen und Akteure bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels an.

Nur gemeinsam können wir uns der Aufgabe stellen

Minister Krischer betont: “Die Folgen der Klimakrise sind auch in Nordrhein-Westfalen deutlich spürbar: Hitze- und Dürreperioden stehen extremen Starkregenereignissen und Hochwasser gegenüber. Nur gemeinsam können wir uns dieser Jahrhundertaufgabe erfolgreich stellen. Dazu schafft das Land die Rahmenbedingungen.”

Seit 2020 wurden durch die Förderprogramme “Klimaresilienz in Kommunen” und “Klimaresilienz auf kommunaler und regionaler Ebene” des Umweltministeriums rund 32,5 Millionen Euro in Maßnahmen zur Vorsorge gegen Hitze und Starkregen in Kommunen investiert. Mitte 2022 wurde zusätzlich das Förderprogramm “Klimawandelvorsorge in Kommunen” mit einem Fördervolumen von 15,2 Millionen Euro ins Leben gerufen, das Kommunen ermöglicht, neben Dach- und Fassadenbegrünungen sowie einer klimaresilienten Umgestaltung der Außenanlagen von Schulen und Kindertagesstätten auch die Erarbeitung kommunaler Hitzeaktionspläne zu realisieren.

Die “Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW” bietet seit 2019 im Auftrag des Umweltministeriums konkrete Unterstützung durch (Förder-)Beratung und Information, um die Kommunen in ihrer eigenen Verantwortung effektiv zu unterstützen. Ab Januar 2024 wird die Kommunalberatung beim Lanuv angesiedelt sein und damit eng mit dem dort bereits bestehenden Datenangebot zu Klimaveränderungen, Klimafolgen und weiteren Fachinformationen rund um das Thema Klimaanpassung verknüpft sein.

Programm Klimaanpassungswoche Klimaatlas NRW

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