13. September 2023 Ι Die Kläranlage des Ruhrverbands in Altena, die nach dem patentierten Nereda®-Verfahren arbeitet, hat im Frühsommer 2023 erfolgreich eine sogenannte Leistungsfahrt absolviert. Während dieser 60-tägigen Untersuchungsphase wurde die Leistungsfähigkeit des erstmals in Deutschland eingesetzten Verfahrens anhand von vertraglich festgelegten Ablaufgrenzwerten überprüft.
Ein umfangreiches Mess- und Analyseprogramm untersuchte eine Vielzahl von Parametern aus den täglich genommenen 24-Stunden-Mischproben und qualifizierten Stichproben vom Ablauf der Nereda®-Reaktoren und aus den Reaktoren selbst. Das Betriebsteam der Kläranlage wurde dabei vom Kooperationslabor von Ruhrverband, Emschergenossenschaft und Lippeverband unterstützt.
Erfolgreiche Leistungsfahrt und erstmalige Implementierung des Nereda®-Verfahrens in Deutschland
Insgesamt wurden mehr als 110 Proben in über 420 Einzelanalysen auf die Nährstoffparameter Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), Ammoniumstickstoff (NH4-N), anorganischer Stickstoff (Summenparameter) und Gesamtphosphor (Pges) hin untersucht. Die Einhaltung der Zielvorgaben war so hoch, dass der Ruhrverband die Leistungsfähigkeit als “sehr gut” bewertete.
Die erfolgreiche Leistungsfahrt war der nächste wichtige Schritt nach dem Abschluss des Einfahrbetriebs der Anlage. Mit deren Errichtung hat der Ruhrverband Neuland betreten: Das in den Niederlanden entwickelte und patentierte Nereda®-Verfahren wird zwar bereits weltweit auf über 20 kommunalen Kläranlagen eingesetzt, jedoch wird es in Altena erstmals in Deutschland in die Praxis umgesetzt.
Im Rahmen einer Variantenuntersuchung für die Ertüchtigung der sanierungsbedürftigen Kläranlage Altena sprachen der geringere Flächenbedarf, der erheblich geringere Energieverbrauch, der verringerter Einsatz von Fällmitteln durch vermehrte biologische Phosphorelimination, die Kosteneffizienz, der verminderte Wartungsaufwand aufgrund geringer mechanischer und elektrischer Ausstattung sowie die sehr guten Ablaufwerte für das Verfahren.