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Vom Kreuzfahrt- zum Forschungsschiff für die Wissenschaft

Wissenschaftliche Forschung erweitert ihre Grenzen. Nicht nur spezielle Forschungsschiffe, sondern auch nicht-wissenschaftliche Schiffe und marine Infrastrukturen sollen künftig zur Datensammlung in den Ozeanen beitragen.

von | 10.05.24

Dr. Tobias Steinhoff (r.) und Melf Paulsen beginnen an Bord mit der Installation der SOOP-Messtechnik. Damit sollen während der Fahrten unter anderem der Sauerstoff- und Kohlendioxid-Gehalt des Wassers sowie Mikroplastik gemessen werden.
Quelle: GEOMAR

10. Mai 2024 | Wissenschaftliche Forschung erweitert ihre Grenzen. Nicht nur spezielle Forschungsschiffe, sondern auch nicht-wissenschaftliche Schiffe und marine Infrastrukturen sollen künftig zur Datensammlung in den Ozeanen beitragen.

Diese visionäre Idee stammt von der Helmholtz-Innovationsplattform „Shaping an Ocean Of Possibilities“ (SOOP), die darauf abzielt, neue Technologien und Strukturen für die Ozeanbeobachtung zu entwickeln. In einem wegweisenden Schritt hat SOOP nun eine Partnerschaft mit HX Hurtigruten Expeditions eingegangen. Im Rahmen von Expeditions-Seereisen in entlegene Regionen wird gemeinsam Meeresdaten für die Wissenschaft gesammelt, wodurch ein neues Kapitel der Forschung auf den Weltmeeren aufgeschlagen wird. Die erste Expedition startete am vergangenen Samstag in Hamburg und steuert auf Reykjavik zu, markierend den Anfang einer vielversprechenden Zusammenarbeit.

Zusammenarbeit für die Erforschung der Ozeane

Die Innovationsplattform SOOP hat das Ziel, eine vielfältige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern, um neue Wege für die Erforschung der Ozeane zu erschließen. Dabei sollen nachhaltige Methoden und Technologien entwickelt werden, die es ermöglichen, die Daten über die Meere zu erweitern und den Zugang zu verbessern. Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und das Helmholtz-Zentrum Hereon bringen Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um diese Vision zu realisieren. Ein Ansatz besteht darin, nicht nur auf spezielle Forschungsschiffe zu setzen, sondern auch Kreuzfahrt- oder Handelsschiffe für wissenschaftliche Untersuchungen zu nutzen, um die Menge an verfügbaren Forschungsdaten zu erhöhen.

SOOP und HX Hurtigruten Expeditions haben eine spannende Partnerschaft gestartet. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, wissenschaftliche Daten von einem kommerziellen Expeditions-Kreuzfahrtschiff zu erheben. Der Beginn dieser Initiative war die Installation von Messgeräten an Bord der MS FRIDTJOF NANSEN im Hamburger Hafen. Von dort aus ist das Schiff am Samstag nach Reykjavik aufgebrochen und wird während seiner Reise über Norwegen sowie die Shetland- und Färöer-Inseln Daten für die Forschung sammeln. Ein wichtiger Teil dieser Unternehmung ist Melf Paulsen, wissenschaftlicher Ingenieur in der Forschungseinheit Chemische Ozeanographie am GEOMAR, der nicht nur die Messinstrumente überwacht, sondern den Gästen der Seereise auch seine Arbeit und das Projekt in Vorträgen näherbringt.

Vorstoß in die Tiefen

In den kommenden acht Expeditionsreisen der FRIDTJOF NANSEN werden Wissenschaftler:innen der Forschungsinstitute GEOMAR, AWI und Hereon abwechselnd an Bord sein, um Daten zu sammeln und ihr Wissen an die Gäste weiterzugeben. Dabei werden verschiedene Parameter wie Temperatur, Sauerstoffgehalt, Salz-, Mikroplastik- und CO2-Gehalt des Wassers gemessen. Zusätzlich wird erforscht, wie man mithilfe von Messungen von Phytoplankton und Erbgutspuren im Wasser (eDNA) von kommerziellen Schiffen aus die biologische Vielfalt in den Gewässern untersuchen kann.

„Wir entwickeln einfach zu handhabende Instrumente, die es uns ermöglichen, die bekannte und erprobte Umgebung der wissenschaftlichen Forschungsschiffe zu verlassen“, sagt Dr. Toste Tanhua, chemischer Ozeanograph am GEOMAR und Koordinator von SOOP. „Daneben brauchen wir einheitliche Standards für Daten und Analysen, um in allen Regionen ausreichend Informationen über unsere Ozeane sammeln zu können.“

Die Kooperation mit HX könne dabei helfen, neue und zukunftsfähige Strategien für die einfachere und umfassendere Datensammlung auf nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen als Ergänzung zu den unverzichtbaren Expeditionen mit Forschungsschiffen zu entwickeln.
„Unsere Expeditions-Seereisen mit der FRIDTJOF NANSEN tragen ab sofort dazu bei, bestehende Datenlücken zu füllen“, sagt Dr. Verena Meraldi, wissenschaftliche Leiterin bei HX Hurtigruten Expeditions. „Damit können wir einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des Zustands wenig befahrener Meeresregionen leisten, und unsere Gäste haben die außergewöhnliche Möglichkeit, unmittelbar Einblick in laufende Forschungsarbeiten zu erhalten.“

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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