Häufige Gesundheitsprobleme, die Seen weltweit betreffen:
1.Kreislaufstörungen: Austrocknung bedroht Wasserressourcen
Der Kreislauf eines Sees bezieht sich auf die Verfügbarkeit und Dynamik von Wasser. Austrocknung stellt ein ernsthaftes Problem dar, das zu zahlreichen negativen Auswirkungen auf die Seen führt. Schätzungen zufolge verdunsten weltweit rund 115.000 Seen doppelt so viel Wasser, wie sie durch direkte Niederschläge erhalten. Dies macht sie besonders anfällig für Austrocknung, insbesondere wenn auch die Zuflüsse austrocknen. Dadurch sind mehr als 153 Millionen Menschen gefährdet, die in der Nähe dieser Seen leben.
2. Ernährungsstörungen: Einfluss von invasiven Arten und landwirtschaftlichen Aktivitäten
Störungen im Nährstoffhaushalt eines Sees können seine Ökosystemleistungen beeinträchtigen. Ein Mangel an Nährstoffen kann die Ertragsfähigkeit eines Sees verringern, da weniger Algenwachstum zu einer reduzierten Nahrungsbasis für Fische führt. Ein Beispiel hierfür ist die invasive Quaggamuschel, deren Massenvorkommen das Seewasser so stark filtern können, dass der Nährstoffgehalt abnimmt. Ackerland in der Nähe von Seen kann ebenfalls zu Eutrophierung führen, wodurch das ökologische Gleichgewicht gestört wird.
Häufig tritt jedoch das Gegenteil ein: Wenn ein Gewässer zu viele Nährstoffe aufweist, spricht man von Eutrophierung. Dies kann zu (giftigen) Algenblüten führen, die beispielsweise die Trinkwassergewinnung gefährden. Ähnlich wie in der menschlichen Medizin gibt es auch für Seen Risikofaktoren. Die Hauptursache für die weltweite Ausbreitung und Intensivierung von Algenblüten und Toxinproduktion ist die menschliche Eutrophierung durch Einträge aus Haushalten, Industrie und Landwirtschaft, wobei der Klimawandel diese Probleme voraussichtlich noch verstärkt.
3. Atemnot: Sauerstoffverarmung in Seen dramatischer als in den Ozeanen
Seen können ebenfalls unter Sauerstoffmangel leiden, der insbesondere bei Algenblüten, hohen Temperaturen und geringer Wasserzirkulation auftritt. Bei erhöhten Temperaturen löst sich weniger Sauerstoff im Wasser, was zum Ersticken von Kleinlebewesen und Fischen führen kann. Weltweit sind immer mehr Seen von Sauerstoffarmut betroffen, sogar stärker als die Ozeane, und es gibt keine Anzeichen für eine Erholung. Diese Hypoxie, wie der Sauerstoffmangel auch genannt wird, betrifft sogar Seen mit guter Wasserqualität wie den Genfersee, da mildere Winter zu einer unvollständigen Durchmischung des Seewassers führen, wodurch der tiefste Bereich des Sees langfristig von der Atmosphäre abgeschnitten wird.
Empfohlene Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Seen-Gesundheit