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Kleine Wasserkraftwerke für das Gelingen der Energiewende retten

Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) appellieren in offenem Brief an Bundesminister Robert Habeck, die Existenz von rund 90 Prozent der Wasserkraftanlagen in Deutschland nicht durch Diskriminierung im EEG 2023 zu gefährden.

von | 09.06.22

9. Juni 2022: Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) appellieren in offenem Brief an Bundesminister Robert Habeck, die Existenz von rund 90 Prozent der Wasserkraftanlagen in Deutschland nicht durch Diskriminierung im EEG 2023 zu gefährden.

In einem offenen Brief haben der BDW und der BEE an Bundesminister Robert Habeck appelliert, die Änderungsvorschläge für Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt Leistung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 rückgängig zu machen. Bei Umsetzung des Gesetzentwurfs drohe ein existenzvernichtender Rückbau von rund 90 Prozent der etwa 7.300 Wasserkraftanlagen in Deutschland. Um das durch Studien belegte Potenzial der Wasserkraft für die Energiewende und den Klimaschutz auszuschöpfen, sollten vielmehr die Rahmenbedingungen für die Anlagen verbessert werden.

Kleine Wasserkraft stabilisiert Energieversorgung

Die sogenannte „kleine“ Wasserkraft ist eine wesentliche und stabilisierende Komponente im deutschen Energieversorgungssystem. Sie steht für die verlässliche, flexibel regelbare und versorgungssichere Erzeugung von rund 3 TWh Strom pro Jahr, mit denen ca. 1 Mio. Haushalte mit klimafreundlicher Energie versorgt werden. Diese Anlagen vermeiden gleichzeitig jährlich rund 3 Mio. t Treibhausgasemissionen sowie Umweltkosten von mehr als 580 Mio. Euro.

„Das ist angesichts der Kostenkrise fossiler Energieträger und der Klimakrise ein signifikanter Beitrag, auf den wir nicht verzichten können“, betont BDW-Präsident Hans-Peter Lang.

Kleine Wasserkraft spart Netzausbaukosten von 1 Mrd. €

Die wertvollen netzdienlichen Eigenschaften der Wasserkraft vermeiden Netzausbaukosten von rund einer Milliarde Euro. Sie werden als Basis für die Integration des Ausbaus der fluktuierenden Wind- und Solarenergie in ein künftig auf 100 Prozent Erneuerbaren basierendes Energiesystem dringend benötigt. Das hat der BEE jüngst in seiner Studie „Klimaneutrales Stromsystem“ zusammen mit zwei Fraunhofer Instituten belegt.

„Ein dezentrales Backup aus heimischen Erneuerbaren-Anlagen kommt uns betriebs- und volkswirtschaftlich günstiger zu stehen, ist klimafreundlich und versorgungssicher. Das wollen wir in der Plattform ‚Klimaneutrales Stromsystem‘ zeigen“, sagt BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.

Praxiseinsatz zeigt gewässerökologische Verträglichkeit der Anlagen

Dass die Anlagen gewässerökologisch verträglich sind, wird durch die strengen Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sichergestellt. Technologien für einen funktionierenden Fischschutz, Fischauf- und -abstieg werden seit vielen Jahren mit Erfolg in der Praxis eingesetzt. Dass die Wasserkraft nicht für den häufig schlechten ökologischen Zustand der Fließgewässer verantwortlich sein kann, belegt schon allein die Tatsache, dass nur an rund fünf Prozent der mehr als 200.000 Querbauwerke in Deutschland Wasserkraftanlagen betrieben werden.

„Die Betreiber tragen vielmehr dazu bei, den Gewässerzustand zu verbessern, indem sie zum Beispiel Müll entnehmen und entsorgen“, so Dr. Helge Beyer, Geschäftsführer des BDW.

Die aktuellen klima- und energiepolitischen, aber auch geopolitischen Herausforderungen erlauben keinen Rückbau einer gesamten Erneuerbaren Branche, so das Fazit der Verbände in dem offenen Brief. Der Offene Brief des BDW und BEE wurde am 3. Juni 2022 an Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und an alle Mitglieder des Bundestages versendet.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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