Von 1869 bis heute: Eine Zeitreise durch die Geschichte der gwf Wasser / Abwasser
1869 markiert den Beginn der gwf Wasser / Abwasser - damals unter dem Namen "Journal für Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten sowie für Wasserversorgung". Folgen Sie der Timeline und lesen Sie historische Bericht zu Herausforderungen und Lösungen von damals bis heute.
Die Wasserfrage
1869
9. Hauptversammlung der Gasfachmänner Deutschlands
Entscheidung zur Wasserfrage
Im Jahre 1869 beschlossen die Gasfachmänner Deutschlands in ihrer 9. Hauptversammlung die Wasserfrage mit aufzunehmen und im Journal für Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten darüber zu berichten.
1870
Aufnahme der Wasserfrage ins Journal für Gasbeleuchtung
Ab 1870 wurde mit den Veröffentlichungen über das Wasserfach begonnen. Der Vorstand des Vereins von Gasfachmännern Deutschlands Otto Kreuse, Simon Schiele und Dr. N.H. Schilling führen aus : „Die Nachrichten über den Stand der Wasserversorgungsfrage […], die Berichterstattung über im Projekt liegende oder in Ausführung begriffene Wasserversorgungsanlagen jeder Art, die Beschreibung ausgeführter Wasserwerke, die daran sich reihende Zusammentragung einer Statistik deutscher Wasserwerke, Berichte über Anlagekosten und Betriebsergebnisse solche, über die Höhe des Wasserverbrauches zu den verschiedenen Zwecken und über besondere Vorkommnisse auf dem Gebiete der Wasserversorgung, Verweisung auf neue Erfindungen, Constructionen und literarische Neuigkeiten auf diesem Felde betrachten wir in erster Linie als Ziele, auf welche unsere Mittheilungen loszusteuern haben, ohne andere, verwandte, damit ausschliessen zu wollen.“
1870
Ueber Wasserversorgung im Allgemeinen
„Für viele Laien, ja selbst für wissenschaftlich gebildete Männer ist die Wasserversorgung noch ein, mit einem tiefen Schleier bedecktes Geheimnis, den zu lüften nur wenigen Bevorzugten gestattet ist. Noch heute ist die Wünschelruthe des Quellensuchers nicht völlig verschwunden, wenn sie auch in etwas anderer Form auftritt.“ E. Grahn
Persönlichkeit
Ernst Grahn
- *1836 in Hannover, †1906 in Waldhausen
- Studium des Eisenmaschinenbaus abvsoviert
- 1860 legt Grahn das Staatsexamen mit vorzüglich gut ab
- Bei der Hannoveranischen Eisengießerei projektierte er Gas- und Wasserwerke.
- Ab 1863 leitete er bei Krupp in Essen die firmeneigenen Gas- und Wasserversorgungsanlagen
- 1865 wurde er in den Verein der Gasfachmänner aufgenommen, wo er sich aktiv um die Aufnahme des Wasserfaches einsetzte. So trug der Verein ab 1869 den Namen DVGW – Deutscher Verein für Gas- und Wasserfachmänner.
Lesen Sie hier mehr zur tempramentvollen Persönlichkeit von Ernst Grahn.
1872
Das Stadtwasserwerk zu Witten a/Ruhr
In Witten litten Einwohner und Industrie unter erheblichem Wassermangel. Die Stadtverwaltung beauftragte den Ingenieur Kümmel 1864 ein Projekt zur ausreichenden Wasserversorgung zu konzipieren. Ab 1867 wurde es umgesetzt und konnte anschließend die Stadt mit sauberem Wasser versorgen.
„Von den Bassins anfangend verzweigt sich das Rohrnetz in alle Strassen der Stadt […]. Das System der Röhren ist nicht nach dem der Verästelung construirt, sondern das ganze Rohrsystem in Verbindung gebracht., dabei aber durch eine sehr reichliche Anzahl von Schossen die Absperrung der einzelnen Stadttheile mit Leichtigkeit ausführbar macht.“
1872
Wasserbestimmung durch das Mikroskop
„Ein Cubikcentimeter des zu untersuchenden Wassers wird auf einem Mikroskop-Objectivglase, welches durch Aufkitten eines Glasringes in eine kleine Zelle geformt worden, bei 40 bis 45 °C. eingedampft und der bleibende Rückstand unter dem Mikroskop geprüft. War das Wasser rein, so zeigt der Rückstand wesentlich nur farblose, dendritische oder scharf ausgeprägte hexagonale Krystalle (kohlensaurer Kalk). Enthält aber das Wasser organische Substanzen in Lösung, so zeigen sich, je nach dem Grade der Verunreinigung mehr oder weniger unvollkommen ausgebildete, gelblich bis röthlich gefärbte, hexagonale oder rhomboedrische Krystalle, bei bedeutender Verunreinigung Zwillingskrystalle, dann Dreiecke mit abgestumpften Winkeln und endlich Kugeln ähnliche Modificationen, theilweise von Fett, theilweise von Pilzkeimen herrührend.“ Autor unbekannt
1872
Salpetersäure im Brunnenwasser
Von Prof A. Wagner
„Ich unternahm es, für München eine Anzahl von Brunnenwässern auf den Salpetergehalt zu untersuchen, um hierdurch ein Bild von der stattgefundenen Bodenverunreinigung zu gewinnen. Solchen Zahlen darf aber nur für kurze Zeit ein Werth für die Beurtheilung der Bodenverunreinigungen zuerkannt werden. Denn erstens wechseln die Verunreinigungen oft so bedeutend, dass das Wasser ein und desselben Brunnens in verschiedenen Zeiten total verschiedenes Wasser liefert ; und zweitens können wir bei ganz gleich bleibenden Verunreinigungsursachen bei denselben Brunnen ganz verschiedenen Salpetergehalt im Wasser antreffen, je nachdem die Umstände der Salpeterbildung gerade günstig waren, oder nicht; indem ja der Stickstoffgehalt dieser Verunreinigungsquellen ebensowohl in der Form von Ammoniak, als in der Form von Salpetersäure auftreten kann.“
1873
Zur Wasserversorgung der Aquarien
„Bei der Eröffnung des Betriebes hatte man mit unerwarteten Hindernissen zu kämpfen. Das in Fässern bezogene Originalwasser, das schon bei der Ankunft ziemliche trübe war, ging in den Bassins sehr bald als dicke weissliche Flüssigkeit über.“ Autor unbekannt
Das Berliner Aquarium war in den 1860er Jahren, neben dem in Brighton erbauten Aquarium, das größte seiner Art war.
1874
Über die Veränderungen des Wassers der Quellen und Flüsse in verschiedenen Zeiten des Jahres
„So lange Organismen existiren, muss auch das Wasser als unentbehrliches Nahrungsmittel in denselben circulirt und die Verflüssigung und Lösung der Nahrungsstoffe vermittelt haben.“ E. Reichhardt
Der Autor, E.Reichard, betont die Bedeutung der Untersuchung der Eigenschaften von reinem Quellwasser als Grundlage für die Beurteilung von Wasser. Er stellt fest, dass gesundheitsschädliche Auswirkungen von Wasser stets auf Verunreinigungen von Quellen oder Brunnen zurückzuführen waren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Reinheit des Wassers zu gewährleisten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu schützen.
1874
Die Prüfung des Wasser’s für die Zwecke der Gesundheitspflege
„Die nachstehenden Zitate entspringen den so oft, auch mir gegenüber, wiederholten Fragen, wie ein Wasser zu prüfen sei, um dasselbe als gutes oder verwerfliches Genusswasser zu bezeichnen.“ E. Reichhardt
Reichardt berichtete 1874 von welchen Gesichtspunkten damals ausgegangen werden musste, wenn man den Grundlagen der damaligen Gesundheitspflege gerecht werden wollte.
1876
Ueber das Verhalten von Wasserleitungsröhren
“Gute Wasserleitungsröhren müssen sich chemisch und physikalisch möglichst indifferent verhalten.” F. Fischer
1877
Ueber Tarife städtischer Wasserwerke
„Mit der sich verbreitenden Benutzung der Wasserleitung ist allmählich der Werth und die Bedeutung derselben für die Enwickelung der Cultur gewürdigt worden.“ G. Oesten
1878
Ueber den unangenehmen Geschmack mancher Wässer
„Der unangenehme Geschmack des Wassers tritt oft plötzlich auf und ist nach wenig Tagen verschwunden oder hält durch mehrere Monate hindurch an.“
Persönlichkeit
Adolf Thiem
- *1836 in Liegnitz, † 1908
- Besuchte Realschule in Liegnitz und erlernte als Autodidakt das Gas- und Wasserfach
- Mit 25 Jahren veröffentlichte er seine erste Schrift im Journal für Gasbeleuchtung
- 1878: erstellt mit der Leipziger Grundwasserkarte die zweite hydrologische Karte der Welt
- Leiter des Liegnitzer Gaswerks, Initiator unter anderem der Wasserversorgungsanlagen des Wasserwerks der Stadt Leipzig in Naunhof
- 1868: Gründung des Unternehmens “Heinrich Gruner & Thiem, Ingen. Und Unternehmer von Wasseranlagen“ zusammen mit Ingenieur Heinrich Gruner (1833-1906)
- 1886: Ernennung zum königlich sächsischen Baurat
1880
Ueber die Wasserversorgung der Gegenwart
Auf der Versammlung des Vereins von Gas- und Wasserfachmännern Deutschlands im Jahr 1880 in Heidelberg sprach Adolf Thiem, Wasserbau-Ingenieur, über den aktuellen Stand der Wasserversorgung.
1881
Ein Beitrag zur Kenntniss der Grundwasserverhältnisse im norddeutschen Tieflande
A. Thiem berichtet auf der 21. Jahresversammlung des Vereins von Gas- und Wasserfachmännern Deutschlands über das Erkennen, Auffinden und Benutzen unterirdisch fließender Grundwasserströme: “Der concrete Fall, von dem ich heute zu reden beabsichtige, ist in der Erscheinungsform sowohl vielseitig und umfassend, als auch vom Gewöhnlichen so ausserordentlich abweichend, dass er trotz seiner Spezialität immerhin als Repräsentant eines allgemeinen Verhaltens angesehen werden kann.”
1881
No. 12184 vom 27. April 1880, Deutsche Wasserwerks-Gesellschaft, Fabrik und Giesserei in Höchst a. M. Closetspülung mit beschränktem Wasserverbrauch.
“Wird der in seiner oberen Lage dargestellte Sitz heruntergedrückt, so wird das Gewicht A gehoben, die Sperrklinke C hakt in den folgenden Zahn ein und die Glycerinpumpe B saugt an. Hört der Druck auf, so fällt das Gewicht A langsam, das Sperrrad mit dem runden Rade dreht sich, und das Ventil wird langsam geöffnet, bleibt eine Weile offen und schliesst sich dann. Patentirt ist die Verbindung der unrunden Scheibe mit dem Sperrad und der Klinke.”
1882
Zur Wasserversorgung und Feuersicherheit der Theater
“Das erste Erforderniss sei ein Ausgiebiger Vorrath von Wasser in hochgelegenen Behältern. Wo keine städtische Hochdruckwasserleitung vorhanden sei, müsse das Wasser durch selbstständige Pumpwerke in Behälter gehoben werden, welche so hoch liegen, dass die obersten Theil der Bühne und des Zuschauerraumes wenigstens noch berieselt werden könnten.”
1882
Zeitweiliger Verschluss von Anbohrungen an Wasser- und Gasleitungsröhren unter Druck behufs Anschluss der Zweigleitung
“Meine Herren! Der kleine unscheinbare Gegenstand, den ich mir erlaube Ihnen vorzuführen, hat, wie ich glaube einige Bedeutung für de Betrieb von Wasser- und Gaswerken, indem er gestattet, in einfachster Weise, ohne Betriebsstörung und ohne Verlust von Wasser (oder Gas) Zweigleitungen an die unter Druck stehenden Hauptleitungen anzuschliessen. Der aus Messing ausgeführte Anbohrstöpsel, ist für Wasserleitungen bestimmt”
Persönlichkeit
Regierungsrath Dr. Gustav Wolffhügel
- *1845 in Landau in der Pfalz, † 1899 in Göttingen
- Medizinstudium an der Julius-Maximilans-Universität Würzburg und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- 1870: Dissertation zum Thema “Zur Kenntniss leukämischer Neubildungen”
- Ab 1869: Assistenzarzt in Heidelberg
- Deutsch-Französischer Krieg: als Sanitätsoffizier tätig. Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse
- Ab 1873: tätig am Hygiene-Institut der Ludwig-Maximilians Universität München
- 1879: wird ordentliches Mitglied des Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin
- Ab 1877: Direktor der Institue für medizinische Chemie und Hygiene der Georg-August-Universität Göttingen; In die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt
1883
Ueber die hygienische Beurtheilung des Trink- und Nutzwassers
Im Jahr 1883 hielten die Doktoren Wolffhügel und Tiemann auf der Versammlung des Vereins für öffentliche Gesundheitspflege in Berlin einen Vortrag zum Thema Hygiene. Denn obwohl die Wasserfrage seit 1876 im Verein der Deutschen Gasund Wasserfachmänner stark diskutiert war, bedürfe ein Aspekt noch besonderer Aufmerksamkeit: Die Grundlagen zur hygienischen Beurteilung des Trink- und Nutzwassers müssen durch Sachverständige geprüft werden.
1884
Untersuchung des Wassers auf organische Keime
“Seit Dr. Koch’s neuen ausgezeichneten Arbeiten über Mikroorganismen (Bacterien, Bacillen etc.) als Erreger epidemischer Krankheiten, des Typhus und der Cholera, hat die Prüfung auf derartige gesundheitsschädliche Keime im Trinkwasser erhöhte Bedeutung erlangt.”
1885
Ueber die Klärung von Kanalwasser
“Es sind in den letzten Jahren eine grössere Anzahl von Methoden zur Reinigung von Kanalwasser im Grossen bekannt geworden, theils auf trockenem Wege durch Verbrennung der festen Rückstände, theils auf nassem Wege, durch Ablagerung der Sinkstoffe in Klärbassins mit oder ohne Zusatz von Chemikalien, theils durch natürliche Filtration in Verbindung mit landwirthschaftlicher Verwendung der im Erdboden zurückbleibenden Stoffe. Es soll in Folgendem nur von dieser natürlichen Klärung der Kanalwasser gesprochen werden.”
1885
Ueber den in Wasserleitungen nöthigen Druck mit Rücksicht auf Feuerlöschzwecke
“Von 1876 bis 1884, in 9 Jahren, ist die Feuerwehr 42mal zu Stadtbränden alarmirt, darunter 1880 12 Brände, wovon 5 Grossfeuer. Unter den 42 Bränden waren 8 Grossfeuer mit 3- bis 15stündiger Thätigkeit der Feuerwehr, 5 Dachfeuer, 14 Zimmerfeuer, 5 Keller- und Magazinfeuer, 8 Kaminfeuer und 2 Waldbrände, alle letzteren 1- bis 2stündiger Thätigkeit der Feuerwehr. In 34 Fällen kamen die Hydranten direct zur Verwendung, bei Grossfeuern mit bis zu 5 mit 8 Schlauchleitungen.”
1887
Eine wasserrechtliche Entscheidung
“[Da] in neuerer Zeit die Benutzung des in der Natur vokommenden Wassers zur Versorgung von Städten und Ortschaften eine immer allgemeinere geworden ist, vermehren sich selbstversätndlich auch die Fälle der Collisionen der verschiedenen Wasserinteressenten”, schreibt Ludwig Disselhoff im Jahr 1887. Als Fallbeispiel erläutert er einen Rechtsstreit in Iserlohn bei dem die Stadt Iserlohn neue Leitungen zur Wassergewinnung verlegte und in diesem Zuge sahen sich einige Fabrikanten benachteiligt, da die neuen Leitungen ihnen Wasser abzweigen würde.
1887
Incrustirte Wasserleitungen und deren Reinigung
“Die Entwicklung der Corrosion in einer Leitung ist proportional der Menge des durchfliessenden Wassers.”
1888
Die Rentabilität kleinerer Wasserleitungen
“Es geht diesen Erhebungen hervor, dass bei Wasserversorgungen kleinerer Städte – von 1000 bis 6000 Einwohnern – eine Einnahme durch Wasserzins von etwa M. 1,33 Mark pro Kopf und Jahr zu rechnen und auf etwa 14 Köpfe im Durchschnitt eine Hauswasserleitung anzunehmen ist.”
1889
Unfallverhütungsvorschriften
“Es ist strengstens untersagt, betrunken zur Arbeit zu kommen, oder sich während der Arbeit zu betrinken.”
1891
Betrachtungen über das wassergebende Vermögen der Dünen behufs städtischer Wasserversorgungen
“Man kann sich die Dünen in zwei Theile zerlegt denken, nämlich in die eigentlichen Dünen und in die dahinter belegenen Geestgründe. In beiden wird in gewisser Tiefe reiner Sand und somit auch gutes Wasser angetroffen. Zwar hat das Wasser aus den Geestgründen oft eine gelbliche Farbe, welche jedoch leicht auf chemischem Wege beseitigt werden kann; der Farbstoff ist in jedem Falle ganz unschädlich.”
1893
Erklärung
1894
Das Brunnenunglück in Schneidemühl
“Die Brunnen-Commission hatte zuvor, zwecks Verstopfung des schon verwilderten Bohrloches, Füllmaterial zur Stelle schaffen lassen. Von den verfügbaren 100 Sand- und Lehmsäcken konnten aber nur 5 verwendet werden, weil das Loch um das Rohr herum schon in der Nacht bezw. am fühen Morgen durch die Anwohner aus Angst in ungeordneter Weise verstopft oder doch vielmehr versperrt war.“
1895
Bericht der Commission für Prüfung des Entwurfes eines preussischen Wassergesetzes
Auf der 35. Jahresversammlung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern wurde über den Entwurf eines preussischen Wassergestzes diskutiert. Die eingesetzte Kommission, die den Entwurf geprüft hatte, nannte einige Änderungswünsche, u.a.:
- Die neuen Regelungen sollten auf da ganze Deutsche Reich ausgweitet werden.
- Die Interessen der öffentlichen Wasserversorgung müssen priorisiert berücksichtigt werden.
- Neben Vorschriften zur Reinhaltung von Gewässern sollten auch Vorschriften zur Reinhaltung von Brunnen aufgenommen werden.
- Gründung von Wasserämtern, die den einzelnen Stromgebieten entsprechend gebildet werden – ohne Rücksicht auf politische Abgrenzungen.
1896
Muscheln als Ursache der Verunreinigung des Wassers
“Um die Mitte des Novembers vorigen Jahres zeigte sich einige Tage hindurch das Berliner Leitungswasser im Norden, Nordwesten und Westen unserer Haupt- und Residenzstadt derartig verunreinigt und von fauligem Geschmack, dass lebhafte Klagen von den verschiedensten Theilen jener Stadtgegenden bei der Centralstelle einliefen.”
1897
Zur Reinigung städtischer Abwässer
E. Hentschel, Assistent am städtischen Gaswerk zu Bromberg, beschreibt in diesem Artikel die Laborversuche, die er mit Proben aus der Versuchskläranlage der städtischen Gaswerke der Stadt Bromberg durchgeführt hat. Diese waren die Grundlage für die Hauptversuche, die an der Kläranlage durchgeführt worden waren. Eingesetzt wurde ein Filter bestehend aus einer Haselnussgroßen Steinschicht, einer Steinschicht, deren Material von Erbsen- und Linsengröße war, eine Sandschicht, eine Schicht von erbsen- bis linsengroßen Cokestücken sowie eine weitere Sandschicht.
1898
Ueber die Construction grosser Thalsperren
“Es drängt sich somit die Frage auf: “In welcher Weise könnte man eine Thalsperre aus Mauerwerk construiren, damit ihre Dauer eine unbegrenzte sei?” Die Antwort lautet: “Durch Mauerwerkskörper, denen eine gewisse Elasticität und eine genügend freie Bewegung bei Wirkung der Dilatation eigen ist, wie dies bei steinernen Brücken und sonstigen Gewölbeconstructionen der Fall ist.”
1899
Einsturz des Wasserthurms Helmond
“Am Abend des 10. Februars ds. Js. wurden die Bewohner der Fabrikstadt Helmond in den Niederlanden durch ein donnerähnliches Getöse aufgeschreckt, welches selbst in grösserer Entfernung für ein starkes Unwetter gehalten wurde. Es ergab sich, dass der Wasserthurm der in der Ausführung begriffenen Wasserleitung, welche in einigen Wochen dem Betrieb übergeben werden sollte, eingestürzt war.”