Wasser
Akustische Leckageerkennung (ALD)
Wasserverluste
Betriebseffizienz

Aus 2 mach 1 – ALD statt Wasserzähler und Logger

Akustische Leckageerkennung, Fernauslesung, Kundenservice

WasserZweckVerband Warndt, Deutschland

2014 noch gar nicht auf der Suche nach einer elektronischen Zählerlösung gewesen, hat ein Gespräch den im Saarland gelegenen WasserZweckVerband Warndt auf die Ultraschall-Wasserzähler von Kamstrup aufmerksam gemacht. Das Unternehmen versorgt ca. 6.400 Haushalte über ein 156 km langes Leitungsnetz mit sauberem Trinkwasser. Spezifisch für das Gebiet ist die ländliche Prägung mit einer geringen Anzahl an Hausanschlüssen im Verhältnis zur Größe des Leitungsnetzes.

Vom Pilotprojekt zum Gesamt-Rollout

Die positiven Erfahrungen von anderen Wasserversorgern, die bereits auf den Ultraschall-Wasserzähler MULTICAL ® 21 umgestiegen sind, haben das Wasserversorgungsunternehmen motiviert, ein Pilotprojekt in einem kleinen Gebiet mit 270 Zählern zu starten. Aus dem Pilotprojekt wurde ein Gesamt-Rollout, der im Jahr 2020 abgeschlossen wurde. Immer für Innovationen offen, werden seit dem Jahr 2020 die neuen flowIQ® 2200 Ultraschall-Wasserzähler von Kamstrup mit akustischer Leckagedetektion (ALD) vor und nach dem Zähler installiert. Wichtig bei solchen Projekten ist es dem Versorger, sich gut beraten zu fühlen und so hebt Betriebsleiter Tobias Speicher die Service-Kräfte von Kamstrup positiv hervor: „Es gab noch nie ein Problem, das sie nicht lösen konnten.”

„Wir haben bereits einige Kunden auf bisher unentdeckte Leckagen aufmerksam gemacht. Dieser Kundenservice wird sehr gut angenommen und seitdem gibt es auch keine Reklamation mehr. Für uns ist das ein enormer Image-Gewinn.”

Tobias Speicher, Betriebsleiter

Auch wirtschaftlich muss es sein

Bereits der Ultraschall-Wasserzähler MULTICAL® 21 mit der Auslesesoftware READy hat dem Versorgungsunternehmen viele Vorteile gebracht. Zur Zählerablesung wurde in den Monaten Oktober und November externes Personal herangezogen, was ein jährlicher zusätzlicher Kostenfaktor von ca. 6.000 € war. Zu Jahresende hat der Wasserversorger eine Hochrechnung erstellt. Mithilfe der Ultraschall-Wasserzähler hat sich die Dauer der Zählerauslesung von zwei Monaten auf zwei bis drei Tage verkürzt. Die Konsumenten sowie auch die Wasserversorgung profitieren von den stichtagsgenauen Daten. Damit gehören Hochrechnungen der Vergangenheit an.

Für den Versorger ergeben sich noch weitere Pluspunkte. Mithilfe von anlassbedingten Zwischenablesungen kann die verkaufte Wassermenge ermittelt werden. Es stehen auch bessere Analysemöglichkeiten bei Reklamationen zur Verfügung. Nochmals wirtschaftlicher wird die Investition durch die Anwendung des Stichprobenverfahrens, um die Zähler für weitere Jahre im Einsatz lassen zu können. Bereits ein Stichprobenverfahren hat der Versorger schon hinter sich gebracht und dieses war wie erwartet erfolgreich.

Umdenken – wie ein Wasserversorger mehr Service für seine Kunden bieten kann

Die Vorteile, die die elektronischen Zähler zu bieten haben, möchte der Versorger auch an seine Kunden weitergeben. In Sachen Kunden-Service haben sich die Infocodes, die über Rohrbrüche, Leckagen, Rückfluss und andere Unregelmäßigkeiten informieren, als äußerst hilfreich erwiesen.  Anlassbezogen werden die Infocodes per Drive-by ausgelesen. Im Falle einer Unregelmäßigkeit wird der Konsument schriftlich oder telefonisch informiert. Speziell nach Frostphasen hat sich das als äußerst hilfreich erwiesen. Wenn eine Gartenleitung nach der Wintersaison wieder aufgedreht wurde, gab es früher häufig unentdeckte Leckagen. Im Schadensfall erhält der Kunde Unterstützung, indem der Zähler zur Ermittlung der ausgetretenen Wassermenge ausgelesen werden kann. Das unterstützt in Versicherungsangelegenheiten oder bei der Rückerstattung der Kanalgebühr. „Wir haben bereits einige Kunden auf bisher unentdeckte Leckagen aufmerksam gemacht. Dieser Kundenservice wird sehr gut angenommen und seitdem gibt es auch keine Reklamation mehr. Für uns ist das ein enormer Image-Gewinn”, sagt Tobias Speicher.

Vorteile durch Umstieg auf eine intelligente Zählerlösung

Wenn Wünsche wahr werden – Leckagen vor dem Hausanschluss erkennen

Ein Wunsch des WasserZweckVerbands Warndt war es immer, auch die Hausanschlussleitung vor dem Zähler überwachen zu können und das wurde mit dem flowIQ® 2200 möglich. Eine Überwachung mit Loggern war kaum durchführbar, weil die Anzahl der Anschlüsse zu groß ist, die Logger zu teuer sind und sich die Kunststoffleitungen bei der Verwendung von Loggern als dämmend herausgestellt haben. Der im Zähler integrierte Leckagedetektor hat den Vorteil, direkt in der Hausanschlussleitung angebracht zu sein und somit wird auch bei Kunststoffleitungen der Schall sehr gut übertragen.

Bereits nach kurzer Einsatzdauer stellte sich heraus, dass mit den flowIQ® 2200 Wasserzählern auch kleinste Rohrbrüche gefunden werden. Mithilfe der zugehörigen Software Leak Detector erhält der WasserZweckVerband Warndt eine kartenbasierte Übersicht über sein Verteilnetz. Die grafische Darstellung macht es einfach, Wasserverluste im Netz zu erkennen. „Bisher konnten wir mittels akustischer Leckagedetektion sieben Rohrbrüche in Hausanschlussleitungen feststellen, die wir auf herkömmliche Art und Weise nicht gefunden hätten”, freut sich Betriebsleiter Tobias Speicher. Speziell bei langen Hausanschlüssen bewährt sich der Zähler, da die Geräusche auch in Kunststoffrohren gut übertragen werden, spricht der Betriebsleiter aus seiner Erfahrung. Des Weiteren hat der Versorger auch in der Hauptleitung bereits einen Rohrbruch ausfindig gemacht, der ohne ALD nicht entdeckt worden wäre, da dieser zwischen alten Stahlanschlussleitungen und Kunststoffanschlüssen verborgen war.

Über das Projekt:

  • Start eines Pilotprojekts mit 270 MULTICAL® 21 Wasserzählern im Jahr 2014
  • Aus einem Pilotprojekt wurde ein Gesamt-Rollout, der 2020 abgeschlossen wurde
  • Seit 2020 werden flowIQ® 2200 Ultraschall-Wasserzähler mit akustischer Leckagedetektion installiert
  • Derzeit sind 6.752 elektronische Zähler im Einsatz, davon 1.090 Stück des Modells flowIQ® 2200

So geht es weiter

Derzeit sind 6.752 elektronische Zähler im Einsatz, davon bereits 1.090 Stück des Modells flowIQ® 2200.

Zukünftig möchte der Wasserversorger lange Hausanschlüsse mithilfe der flowIQ® 2200 Zähler überwachen. Mit den kommenden Nacheichungen sollen die Wasserzähler MULTICAL® 21 sukzessive  ausgetauscht werden. Doch es bleibt wirtschaftlich und diese werden später als Gartenzähler Verwendung finden.

Da im öffentlichen Dienst die Mühlen manchmal langsam mahlen, ist Tobias Speicher besonders stolz, Vorreiter zu sein und mit der Zeit zu gehen.

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