Mit dem Darlehen kofinanziert die EIB das Investitionsprogramm der Emschergenossenschaft für die Jahre 2020 bis 2024. Insgesamt stellt die EU-Bank für das Generationenprojekt Emscher-Umbau damit 1,8 Mrd. € zur Verfügung. Die Emschergenossenschaft kann dabei von einer Festverzinsung mit einer Laufzeit von 45 Jahren auf einem aktuell niedrigen Zinsniveau profitieren.
Die Emscher und ihre Nebenläufe dienten fast ein Jahrhundert lang als offenes Abwassersystem, weil die Landschaftsabsenkungen durch den Kohlebergbau die Einrichtung eines unterirdischen Abwassersystems unmöglich machten. Erst die Nordwanderung des Bergbaus Ende der 1980-Jahre ermöglichte den Emscherumbau.
Europaweites Vorzeigeprojekt
Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank, führte anlässlich der Vertragsunterzeichnung aus: „Die Renaturierung der Emscher ist europaweit ein absolutes Vorzeigeprojekt. Sie belegt, wie eine über Jahrzehnte von der Industrie geprägte Region wieder zu einer naturnahen Landschaft zurückgeführt werden kann. Den Menschen hier im Ruhrgebiet wird nicht nur ein Fluss, sondern ein Stück Lebensqualität zurückgegeben. Ich bin deshalb ausgesprochen stolz, dass wir, die EU-Bank, die Emschergenossenschaft mit bisher 1,8 Milliarden Euro bei diesem so wichtigen Vorhaben unterstützen. Denn es sind solche Projekte wie der Emscher- Umbau, die zentral sind für einen nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz. Und es sind genau diese Projekte, die bezeugen, was Europa konkret für seine Bürger leistet.“
Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft: „Unser Emscher-Umbau ist mit einem Investitionsvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro und einer Laufzeit von mehr als drei Jahrzehnten nicht nur eines der wichtigsten wasserwirtschaftlichen Projekte in der Region, sondern es ist mittlerweile ein internationales Vorzeigeprojekt mit Mehrwert für Mensch und Natur. Wir investieren nicht nur in die Revitalisierung einer kompletten Flusslandschaft, sondern vor allem in die Lebensqualität der Menschen im Herzen des Ruhrgebietes. Die städtebauliche Entwicklung der Region steht dabei genauso im Fokus wie die Klimafolgenanpassung. Der Darlehensrahmenvertrag mit der EIB unterstützt dieses wichtige Vorhaben, das mit dem Finale des Emscher-Umbaus im kommenden Jahr nicht zu Ende sein wird. Der Emscher-Umbau ist nicht der Abschluss der Transformation im Ruhrgebiet – sondern erst der Auftakt für weitere Veränderungen in der Region!“