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Schlachthöfe verbreiten weiterhin Abwasser mit antibiotikaresistenten Keimen

Mit Abwässern aus Schlachthöfen gelangen antibiotikaresistente Keime direkt in die Umwelt. Das ist das Ergebnis einer Greenpeace-Recherche, für die Abwasserproben aus vier Schlachtbetrieben aus zwei Bundesländern analysiert wurden.

von | 11.04.22

Greenpeace activists take water samples from streams in North Rhine-Westphalia. The samples will be tested for multi-resistant bacteria, traces of antibiotics. All sample locations are near slaughterhouses where meat for local retail sales is processed. Greenpeace-Aktivisten entnehmen Wasserproben aus Kanälen und Flüssen in Nordrhein-Westfalen. Die Proben werden auf multi-resistente Keime und Antibiotika-Rückstände getestet. Alle Probestandorte befinden sich in der Nähe von Schlachthöfen, in denen Fleisch für den lokalen Einzelhandel verarbeitet wird.

11. April 2022 | Mit Abwässern aus Schlachthöfen gelangen antibiotikaresistente Keime direkt in die Umwelt. Das ist das Ergebnis einer Greenpeace-Recherche, für die Abwasserproben aus vier Schlachtbetrieben aus zwei Bundesländern analysiert wurden*.

Unter anderem wurden Betriebe von Goldschmaus und Wiesenhof beprobt. 35 der insgesamt 44 untersuchten Proben enthielten antibiotikaresistente Keime. Außerdem wurden in acht Proben Resistenzen gegen das wichtige Reserve-Antibiotikum Colistin nachgewiesen. Colistin ist einer der letzten Wirkstoffe gegen bestimmte Infektionskrankheiten beim Menschen. „Schlachthöfe tragen dazu bei, dass Infektionskrankheiten immer schwerer zu behandeln sind“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff. „Wir alle sind von der ‚schleichenden Pandemie‘ der zunehmenden Unwirksamkeit von Antibiotika betroffen. Sie ist eine Folge der Massentierhaltung, die wir nur in den Griff bekommen, wenn deutlich weniger Tiere deutlich besser gehalten werden.“

Beprobte Schlachtbetriebe leiten ihr Abwasser direkt in Gewässer der Umgebung ein

Greenpeace-Rechercheur:innen nahmen die Abwasserproben im Januar und Februar 2022 und ließen sie an der Universität Greifswald analysieren. Alle beprobten Schlachtbetriebe leiten ihr Abwasser direkt in Gewässer der Umgebung ein und sind daher eindeutig als Verursacher der mikrobiellen Belastung des Wassers auszumachen. Kulturpflanzen können mit diesem Abwasser in Berührung kommen. So können die Keime in Nahrungsmitteln und Tierfutter landen. Ähnliche Werte wie bei den aktuellen Proben hatte Greenpeace bereits bei Probenahmen im Vorjahr gefunden. „Es ist besorgniserregend, dass die Werte trotz unserer Hinweise bis auf einen Standort weitgehend gleichgeblieben sind“, so Huxdorff.

Schlachthof-Betreiber und Politik in der Pflicht

Mit den Ergebnissen der Analysen belegt Greenpeace, dass nicht nur mit der Gülle aus den Ställen gefährliche resistente Keime in der Umwelt verbreitet werden, sondern auch über Abwasser. „Die massenhafte Produktion von Billigfleisch gefährdet nicht nur die menschliche Gesundheit durch die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen. Sie verursacht massenhaftes Tierleid, zerstört die Artenvielfalt, heizt die Klimakrise an und verstärkt durch die Verfütterung von wertvollem Getreide wie Weizen den Hunger in der Welt“, so Huxdorff. „Das System Billigfleisch gehört abgeschafft. Die Politik ist in der Pflicht, das zu regeln, mit strengen Vorgaben und Kontrollen und einer klaren Strategie zur Reduktion der Tierzahlen. Aber auch der Handel und die Gastronomie müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und Billigfleisch nicht mehr anbieten.“

*Alle Ergebnisse: https://act.gp/3uCjNK8

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