Bis dahin seien weiter Sicherungsarbeiten nötig, Pumpen für das Grubenwasser müssten gewartet und vereinzelt letztes Material nach oben gebracht werden, erläuterte ein RAG-Sprecher gemäß einem Bericht in der ZfK Zeitung für kommunale Wirtschaft.
Grubenwasser trennen
Derzeit ist die RAG dabei, ihr neues Konzept für das Abpumpen des Grubenwassers umzusetzen. Weil ein Sicherheitsabstand zum Trinkwasser erhalten werden soll, muss das Grubenwasser auf Dauer nach oben geholt werden. Dabei handelt es sich um Regenwasser, das in die Tiefe sickert, dabei Salze und Metalle auswäscht und sich in den unterirdischen Hohlräumen sammelt.
Pump-Standorte reduziert
Um diese Ewigkeitsaufgabe möglichst kostengünstig bewältigen zu können, wird die Zahl der Pump-Standorte im Ruhrgebiet auf sechs reduziert. Dort soll das Wasser unterirdisch zusammenlaufen, mit großen Tauchpumpen gehoben und in Ruhr, Lippe und Rhein eingeleitet werden.
Flüsse entlasten
Damit das funktioniert, muss das Grubenwasser in den Bergwerken steigen. Ziel sei es, «möglichst viele Flusskilometer von Grubenwasser zu entlasten und so eine natürliche Entwicklung der Gewässer zu ermöglichen», betonte RAG-Vorstandschef Peter Schrimpf, so die ZfK-Meldung.
Für das nördliche Ruhrgebiet steht nach RAG-Angaben jetzt ein wichtiger Schritt bevor. Unter dem ehemaligen Bergwerk Lohberg am Niederrhein soll das Grubenwasser auf 630 Meter unter der Erdoberfläche steigen. Das sei die Voraussetzung dafür, dass das Grubenwasser von Prosper Haniel nach Lohberg laufen könne, «und nicht mehr in die Emscher eingeleitet werden muss», erläuterte Schrimpf.
Renaturierung der Emscher
Von Lohberg aus soll das Wasser dann in den Rhein fließen. Ziel sei es, die Emscher bis Ende 2021 vollständig von Grubenwasser zu befreien, sagte der RAG-Chef. Der durch Bergbau und Industrialisierung zum Abwasserkanal gewordene Fluss wird in einem Milliardenprojekt renaturiert.
Entwicklung der Wasserqualität
Kritiker befürchten, dass das Ansteigen des Grubenwassers zur Gefahr für das Trinkwasser werden könnte – auch weil es mit dem Umweltgift PCB aus alten Bergbaumaschinen belastet sein kann. Die Bezirksregierung Arnsberg, die in NRW für die Aufsicht des Bergbaus zuständig ist, sieht diese Gefahr nicht. Auch sei zu erwarten, dass sich die Qualität des Rheinwassers verbessert. Mit umfangreichen Kontrollprogrammen soll überprüft werden, ob diese Erwartungen von Gutachtern auch eintreffen. (dpa/hp)