Am 25. Juni 2025 kamen 180 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Jahreskonferenz von German Water Partnership e.V. (GWP) im Umweltforum Berlin zusammen. Unter dem Motto „Global Water Responsibility – Made in Germany?“ diskutierte das Netzwerk der international ausgerichteten deutschen Wasserwirtschaft über die Perspektiven im globalen Wassersektor – von geopolitischen Risiken über Chancen auf neuen Absatzmärkten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel bis hin zu innovativen Kooperationsformaten zwischen Forschung und Industrie.
GWP-Mitglieder können von großem Investitionsbedarf profitieren
„Um Wasserquantität als auch Wasserqualität gleichermaßen zu sichern, müssen Wasserinfrastrukturen weltweit aufgebaut, instandgehalten und modernisiert werden„, so Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in seinem Grußwort.
Rouenhoff wies auf Trinkwasserverluste durch Leckagen zwischen acht und 57 Prozent innerhalb der EU hin. Daraus ergebe sich ein immenser Investitionsbedarf, von dem die GWP-Mitgliedsunternehmen profitieren können. Für ihn ist GWP nach mittlerweile siebzehnjähriger Tätigkeit das Gesicht der deutschen Wasserwirtschaft im Ausland.
Eine politische Klammer für deutsches Wasserengagement
GWP-Geschäftsführer Boris Greifeneder fordert eine Etablierung der Säule „Wasser“ auf hoher politischer Ebene, nämlich in einer Außenwirtschaftsstrategie der Bundesregierung mit einer zentralen Koordinierungsstelle auf Staatssekretärsebene, ähnlich dem niederländischen oder finnischen Vorbild der Water Envoys.
„Nur so können wir Wasserdiplomatie, internationale Kooperationen und angewandte Forschung zusammen mit dem Export von Technologie und Know-how strategisch voranbringen und am Ende mit dem Wissen über den Umgang mit der Ressource und dem Produktionsmittel Wasser Märkte erschließen und die Zukunft gestalten“, meint Greifeneder.
Impuls von der EU-Kommissarin
Beim Netzwerkabend der Jahreskonferenz sprach Jessika Roswall, EU-Kommissarin für Umwelt, resiliente Wasserversorgung und wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft. Sie betonte die entscheidende Rolle, die Industrie, Innovatoren und starke Betreiber im Wassersektor der EU und weltweit spielen können.
„Die Widerstandsfähigkeit der Wasserwirtschaft ist nicht nur ein Muss für unsere wirtschaftliche Sicherheit, sondern auch eine große Chance für unsere Wettbewerbsfähigkeit“, führt Roswall weiter aus.
Klare strategische Ausrichtung gefordert
Eine klare strategische Ausrichtung der deutschen Außenwirtschaftsförderung verhelfe nicht nur dem Label „Made in Germany“ zu neuer Stärke, sondern bedeute auch die Übernahme von globaler Verantwortung.
„Wer Wasser kann, gestaltet Zukunft“, resumierte GWP-Vorstandsvorsitzender Ingo Hannemann zum Abschluss der Tagung. „Das tun wir auch gerne im engen Schulterschluss mit europäischen Partnern. Die international vernetzte deutsche Wasserwirtschaft ist dafür bereit.“
Weitere Informationen: GWF-Positionspapier für die Wasserwirtschaft – Sieben Forderungen für mehr Geschäft im Ausland