4. Mai 2022: Die Deutschen hätten ihr Ressourcen-Budget für dieses Jahr bereits heute aufgebraucht – wenn die Ressourcen unseres Planeten gleichmäßig auf alle Länder gemäß ihrer Einwohnerzahl verteilt wären, so eine Berechnung des Global Footprint Network.
Mehr als drei Erden
Ab heute leben die Deutschen somit auf Kosten anderer Länder bzw. auf Kosten zukünftiger Generationen. Auf die globale Bevölkerung hochgerechnet, bräuchte der deutsche Lebensstil die Landfläche von mehr als drei Erden. Das heißt, wir nutzen in Deutschland die Natur dreimal so schnell, wie sich Ökosysteme regenerieren können – mit vielfältigen Folgen für die Umwelt, wie unter anderem Klimawandel, Artensterben oder schrumpfende Wälder.
Die Organisation Global Footprint Network berechnet den Erdüberlastungstag mithilfe des ökologischen Fußabdrucks. Dieser ist ein Indikator für die Nutzung der biologischen Kapazität und Regenerationsfähigkeit sowie für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. Denn die Ressourcen auf der Erde sind endlich: Wir stoßen beispielsweise mehr Kohlendioxid aus, als Wälder und Ozeane absorbieren können, fischen intensiver, als sich die Bestände erholen, und fällen mehr Bäume, als nachwachsen.
Der Earth Overshoot Day, zu Deutsch Erdüberlastungstag, markiert also das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Im Jahr 2021 fiel dieser Tag auf den 29. Juli.,
Maßnahmen in Politik und Konsum nötig
Der deutsche Erdüberlastungstag macht deutlich, dass Deutschland weit davon entfernt ist, als ökologisches Vorbild für andere Staaten zu gelten. Vielmehr muss gerade die deutsche Klimapolitik sowohl Umfang als auch Tempo beim Umwelt- und Klimaschutz erhöhen. Außerdem sollten die Rahmenbedingungen so geändert werden, dass sich für Verbraucher:innen klimafreundliche und ressourcenschonende Lebensweisen leichter von selbst einstellen.