Das Band ist zerschnitten, die IFAT 2016 ist offiziell eröffnet. Mit ihrer 19. Auflage startete die Weltleitmesse der Branche am Montag in ihr 51. Jahr – größer als je zuvor. Mehr als 3000 Aussteller aus 59 Ländern, auf einer Fläche, die rund 32 Fußballfeldern entspricht: Diese eindrucksvollen Zahlen nutzte Messe-Geschäftsführer Stefan Rummel für einen Rückblick. Die Aussteller von 1966 würden heute gerade einmal rund eineinhalb Hallen füllen. Inzwischen hat sich die IFAT zur größten Messe in München entwickelt und ist damit ein Grund für den Neubau zweier weiterer Messehallen, deren Eröffnung Rummel für die IFAT 2018 ankündigte.
„Umweltschutz schafft Wohlstand“
Ulrike Scharf, bayrische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, betonte die Bedeutung der IFAT nicht nur für die Stadt München und den Standort Bayern. Umweltschutz schaffe nicht zuletzt auch Arbeitsplätze und Wohlstand. Jeder fünfte Euro, der in Deutschland mit Umweltschutzgütern erwirtschaftet wird, werde in Bayern erarbeitet, so die Ministerin – insgesamt rund 22 Milliarden Euro. Höhere Ressourceneffizienz bedeute weniger Kosten: für neue Rohstoffe, für Transporte und für den Energieverbrauch. „Bis 2030 erwarten wir eine Verdopplung des Ressourcenbedarfs. Das lässt sich nur bewältigen, wenn wir es schaffen, die Ökonomie mit der Ökologie langfristig zu versöhnen.“ Dabei leiste die IFAT und das Land einen wichtigen Beitrag: „Bayern exportiert nicht nur Güter, Bayern exportiert auch Ideen – dafür steht auch die IFAT.“
Herausforderung Urbanisierung
Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, betonte die Bedeutung des IFAT-Jubiläums: „Es gibt nur ein Datum, das 50 Jahre IFAT noch schlägt: 500 Jahre Reinheitsgebot des deutschen Bieres.“ Auch beim Bier gehe es letztlich um die Frage, wie wir es schaffen, unsere natürliche Lebensgrundlage Wasser auch in Zukunft auf einem guten und hohen Standard halten. An sich, so Pronold, halte er es mit Karl Valentin und seiner Einschätzung, wonach Prognosen besonders gefährlich seien, weil sie auf die Zukunft gerichtet sind. Doch in einem Punkt sei er sich recht sicher: „Die Urbanisierung wird weiter voranschreiten und die Wasserwirtschaft vor eine doppelte Herausforderung stellen: Während einige Städte von Wasser bedroht sein werden, wird für andere die Wasserversorgung problematisch. Hier hilft uns nur eine intelligente Ressourcennutzung.“
Die IFAT 2016 läuft noch bis Freitag, 3. Juni. Die Redaktion der gwf-Wasser|Abwasser finden Sie in Halle A2, Stand 529.