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Mikroplastikfasern in Grundwasserleitern

Vielfach wurde schon über Mikroplastik in Oberflächengewässern, Sedimenten und an den Stränden weltweit berichtet. Nun liegen Ergebnisse einer Studie vor, nach der Mikroplastikpartikeln auch in Grundwasserleitern zu finden sind.

von | 30.01.19

Bei der Aufklärung von Konzentrationen von Mikroplastikpartikeln in Grundwasserleitern und möglichen Eintragspfaden steht die Wissenschaft noch am Anfang. Im Januar 2019 veröffentlichten Forscher der Universität Illinois erste Ergebnisse von Untersuchungen an insgesamt 17 Proben aus zwei Karstgrundwasserleitern. Diese geologischen Formationen gelten aufgrund ihrer zerklüfteten Struktur als grundsätzlich geeignet für den Transport von Partikeln von der Erdoberfläche in das Grundwasser. Elf der Proben wurden aus einem hoch zerklüfteten Kalksteinaquifer nahe der Metropole St. Louis und sechs Proben von einem Grundwasserleiter im ländlichen Nordwesten von Illinois genommen, der kleinere Frakturen aufwies.
In 16 der 17 Grundwasserproben wurden Mikroplastikfasern gefunden. Zur Identifikation der Kunststoffpartikeln wurden die Wasserproben zunächst mit einem 0,45 µm-Filter filtriert, danach wurde der Filterrückstand mikroskopisch analysiert und hinsichtlich der Form und Farbe der Partikeln kategorisiert. Die Farbe diente unter anderem als Merkmal zur Unterscheidung zwischen Kunststofffasern und Fasern natürlichen Ursprungs. Des Weiteren wurden einzelne Mikroplastikproben mittel Pyrolyse-Gaschromatographie untersucht, um ihre chemische Zusammensetzung aufzuklären. Die maximale Partikelkonzentration betrug 15,2 L-1 und entstammte einer Quelle des Grundwasserleiters nahe St. Louis. Die gefundenen Konzentrationen sind mit den Konzentrationen, die in Oberflächengewässern im Großraum Chicago gefunden wurden, vergleichbar. Allerdings möchten die Autoren der Studie die Höhe der Werte noch nicht bewerten, dazu sei es noch zu früh.
Die Grundwasserproben enthielten neben den Kunststofffasern auch Spuren von Arzneimitteln und Körperpflegemitteln, so dass anzunehmen ist, dass die Einträge in das Grundwasser durch Siedlungsabwasser entstanden sind. Als wahrscheinlichste Quelle für die Mikroplastikfasern gilt das Abwasser aus der Wäsche von Textilien mit hohem Kunstfaseranteil. 
Originalpublikation: Samuel V. Panno, Walton R. Kelly, John Scott, Wei Zheng, Rachael E. McNeish, Nancy Holm, Timothy, J. Hoellein, Elizabeth L. Baranski: Microplastic Contamination in Karst Groundwater Systems. Groundwater Vol. 57, Issue 1, January/February 2019, https://doi.org/10.1111/gwat.12862

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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