„70 erfolgreiche Jahre liegen hinter uns. Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Deutsche Einheit: Die Geschichte der kommunalen Unternehmen ist auf engste verwoben mit der Geschichte Deutschlands“, sagt Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz und Präsident des VKU. Anlässlich der am 26. Juni 2019 stattfindenden Matinée zum 70-jährigen Bestehen des VKU in der britischen Botschaft mit Festreden von Bundespräsident a. D. Joachim Gauck und dem Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Stephan Weil betont Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des VKU: „Der VKU ist mehr als ein Wirtschaftsverband. Unsere Mitglieder sind die Manufakturen für Lebensqualität und agieren in der kommunalen Familie. Das würdigen wir heute.“
Blick in die Geschichte
Ein Blick in die Geschichte des Verbandes zeigt, dass in den Anfangsjahren die Linderung menschlichen Leids und wirtschaftlicher Not im Mittelpunkt standen. Die Infrastrukturen der Daseinsvorsorge wie wir sie heute kennen, waren vielerorts nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lückenhaft oder zerstört. Konkret hieß das: kein funktionierender öffentlicher Nahverkehr, Stromsperren, Wasserengpässe, mangelnde Abfallentsorgung und wenig Straßenbeleuchtung. Stück für Stück wurden elementare Infrastrukturen und wichtige Dienstleistungen für das gesellschaftliche Zusammenleben und erfolgreiches Wirtschaften wieder aufgebaut. Damit legten Stadtwerke und kommunale Unternehmen einen elementaren Teil des Fundaments, auf dem später das Wirtschaftswunder erbaut werden sollte.
Am 11. März 1949 wurde der VKU im hessischen Rüdesheim am Rhein auf einer Sitzung des Beirats des Deutschen Städtetags gegründet. Wenig später entstanden die ersten Landesgruppen, die eng mit den Gremien der Mitgliedsstädte verzahnt waren. Die Organisation wirtschaftlich orientierten Handelns auf kommunaler Ebene, die konkrete Hilfestellung bei schwer lösbaren technischen und wirtschaftlichen Problemen sowie die Bündelung von Interessen gegenüber Gesetzgebern und Landesverwaltungen steht seit jeher auf der Agenda des VKU. Große Änderungen brachte die Wiedervereinigung mit sich. Der VKU unterstütze die ostdeutschen Städte und Kreise dabei, kommunale Unternehmen zu gründen und die Ver- und Entsorgung in eigene Hände zu nehmen.
Über Jahrzehnte hinweg leisteten kommunale Unternehmen und Stadtwerke gemeinsam mit dem VKU verlässlich ihren Beitrag zum Aufstieg Deutschlands zu einer führenden Wirtschaftsnation. Heute stehen der Verband und seine Mitglieder erneut vor großen Umbrüchen: Die neue Energiewelt, die Digitalisierung oder der Klimawandel erfordern neue Lösungen in der Ver- und Entsorgung. Das verlangt eine umfassende und erfahrende Sicht auf Städte und den ländlichen Raum – individuelle Dienstleistungen der Daseinsvorsorge müssen zum Wohle aller erbracht werden. Das leisten Stadtwerke und kommunalen Unternehmen vor Ort. Der VKU unterstützt seine rund 1.500 Mitglieder dabei in Berlin und Brüssel sowie über die VKU-Landesgruppen.