Ein neues Wasserreservoir versorgt rund 6000 Einwohner mit sauberem Trinkwasser. Am 8. Februar wurde die neue Wasserversorgung feierlich eingeweiht. Die Kosten für das Projekt übernahm das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Stiftung Menschen für Menschen war für die Installation der Anlagen zuständig.
Ein besseres Leben
„Die Freude der Einwohner von Lemi-Robite über die neue Wasserversorgung ist riesig. Für die Frauen, Männer und Kinder bedeutet der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein besseres Leben. Ich bin dankbar und fühle mich geehrt, die Versorgungsanlage heute einweihen zu können“, so Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen und zuständig für die Projektarbeit in Äthiopien. Denn, so Renner weiter, „ohne die Zuwendungen des BMZ und die Mitwirkung der Menschen vor Ort hätte das Projekt nicht umgesetzt werden können.“
Krankheiten und Parasiten
Bis vor Kurzem litten die Menschen in den beiden Ortschaften im äthiopischen Hochland unter Wassermangel. Die wenigen Wasserstellen wurden aus einem 30 Meter tiefen Brunnen gespeist, der ständig versiegte. In ihrer Not nahm ein Großteil der Menschen weite Fußmärsche auf sich und schöpfte Wasser im Fluss oder in Tümpeln. Immer wieder brachen Krankheiten aus. Die Menschen waren von Parasiten befallen.
Ein gewaltiges Wasserreservoir
Heute thront ein gewaltiges Wasserreservoir aus Zement auf einem Hügel über der Stadt. Eine Pumpe versorgt es mit Grundwasser aus mehr als 70 Metern Tiefe. Von hier oben fließt das Wasser durch ein Leitungssystem zu den Ortschaften, wo es bei Bedarf aus zahlreichen Zapfhähnen an insgesamt 26 Wasserstellen sprudelt. In Zukunft sollen Wasserleitungen auch einzelne Haushalte versorgen – im ländlichen Äthiopien eine Seltenheit. Zuvor hatten nur 18,6 Prozent der Bevölkerung von Lemi-Robite Zugang zu sauberem Wasser – jetzt sind es 100 Prozent, die von der neuen Anlage profitieren.
Wasser für die nächsten 30 Jahre
Menschen für Menschen hat das Versorgungssystem, das für die nächsten 30 Jahre die zwei Gemeinden mit ausreichend Wasser versorgen soll, mit Mitteln des BMZ errichtet. Für seine Instandhaltung kommt die Gemeinschaft auf. Ein gewähltes Wasserkomitee kümmert sich um Wartung und Reparaturen – und sammelt einen geringen Kostenbeitrag von allen Familien ein, die das Wasser nutzen. „Unser Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, dass dieses Wassersystem ihnen gehört“, sagt Adane Nigus, Projektleiter von Menschen für Menschen in Wogdi. „Das beginnt damit, dass alle gemeinsam die Gräben für die Wasserleitungen ausheben und mündet in einem System der Selbstverwaltung.“
Gemeinsame Projekte
Bis heute hat die Stiftung Menschen für Menschen in Zusammenarbeit mit dem BMZ in vier äthiopischen Kleinstädten Trinkwasserversorgungssysteme eingeführt. Ungleich höher ist die Zahl der Brunnen mit Handpumpen und Quellfassungen, die die Stiftung gebaut hat: Bis Mitte 2017 belief sich ihre Zahl auf 2369. Im zersiedelten Äthiopien sorgen diese Wasserstellen noch in den entlegensten Gegenden für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach Möglichkeit werden sie zudem um Waschplätze, Duschkabinen, Tiertränken oder Nachtspeicher für die landwirtschaftliche Bewässerung ergänzt. Alle neuen Wasserstellen werden außerdem von Aufklärungsprogrammen zur Gesundheitspflege begleitet.
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