Filter by Themen
Filter by Kategorien
Filter by Veranstaltungsschlagworte
FS Logoi

Energie aus Abwasser: HAMBURG WATER Cycle in Betrieb genommen

Der HAMBURG WATER Cycle, der am 18. Juni 2019 von Hamburg Wassers Geschäftsführerin Nathalie Leroy und Hamburgs Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan eingeweiht wurde, ist ein einzigartiges Abwasserkonzept, das direkt im Wohnquartier Abwasserreinigung und Energiegewinnung kombiniert. Mit über 800 angeschlossenen Wohneinheiten ist die Jenfelder Au das europaweit größte Wohnviertel, in dem Energie aus Abwasser auf diese Weise gewonnen und dem Quartier zur Verfügung gestellt wird.

von | 25.06.19

(v. l.) Ingo Hannemann (Technischer Geschäftsführer von HAMBURG WASSER), Jens Kerstan (Hamburgs Umwelt- und Energiesenator) , Nathalie Leroy (Sprecherin der Geschäftsführung von HAMBURG WASSER) (Bild: HAMBURG WASSER / Krafft Angerer).
Hamburg Wasser nimmt Hamburg Water Cycle in Betrieb am 18.06.2019 v.l.n.r. Ingo Hannemann (Technischer Geschäftsführer Hamburg Wasser) Jens Kerstan (Hamburgs Umwelt- und Energiesenator) und Nathalie Leroy ( Sprecherin der Geschäftsführung Hamburg Wasser) Foto: Krafft Angerer

Das Fundament des HAMBURG WATER Cycle bildet die Trennung dreier Abwasserströme. Schwarzwasser aus der Toilette, Grauwasser vom Duschen und Waschen sowie Regenwasser werden getrennt gesammelt und behandelt. Wichtigstes Element ist die Schwarzwasserbehandlung. Das Abwasser aus der Toilette wird über ein 3,7 kilometerlanges Unterdrucknetz zu einem Betriebshof geleitet, den HAMBURG WASSER im Gewerbegebiet der Jenfelder Au errichtet hat. Im dort befindlichen Fermenter vergärt das Schwarzwasser zusammen mit Co-Substrat und es entsteht Biogas. Ein Blockheizkraftwerk wandelt das Biogas in Strom und Wärme. Pro Jahr entstehen auf diese Weise rund 450.000 Kilowattstunden Strom und 690.000 Kilowattstunden Wärme. Bezogen auf Hamburger Durchschnittsverbräuche entspricht das dem Strombedarf von 225 Hamburger Haushalten und dem Wärmebedarf von 70 Haushalten.1
„Mit dem HAMBURG WATER Cycle haben wir bei HAMBURG WASSER echte Pionierarbeit geleistet. Durch die Abwasserbehandlung direkt im Quartier reduzieren wir nicht nur die CO2-Emissionen. Die gesamte Anlage versorgt sich autark und wir geben Wärme und Strom an das Quartier ab,“ sagt Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von HAMBURG WASSER. „Mit dem HAMBURG WATER Cycle haben wir eine Demonstrationsanlage für weitere Projekte dieser Art in ganz Europa errichtet. Dazu eröffnet uns die heutige Inbetriebnahme ein neues Forschungsfeld. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern können wir in der Jenfelder Au wichtige Fragen untersuchen; unter anderem wie Mikroschadstoffe im Abwasser eliminiert werden können.“
„Mit HAMBURG WATER Cycle stellt HAMBURG WASSER die Weichen für die Abwasserentsorgung der Zukunft. Durch die technische Innovation, die wir in der Jenfelder Au erstmals im großen Maßstab entwickeln, schafft das städtische Unternehmen einen entscheidenden Beitrag für das Erreichen unserer Klimaziele. CO2-Emissionen werden reduziert, Wasser gespart und Energie produziert. Das zahlt gleich mehrfach auf den Klimaschutz ein,“ sagt Jens Kerstan, Umwelt- und Energiesenator der Freien und Hansestadt Hamburg.

Weitere Vorteile

Neben der Energiegewinnung ist auch der niedrige Wasserbedarf des Systems ein Herausstellungsmerkmal des HAMBURG WATER Cycle. Während herkömmliche Toiletten zwischen sechs und neun Liter pro Spülung nutzen, liegt der Verbrauch bei der Unterdrucktoilette nur bei einem Liter. Das macht das Konzept auch für wasserärmere Regionen interessant.
Die Entwicklung und der Ausbau des HAMBURG WATER Cycle wurde gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Bundesministerium für Bildung und Forschung und mit Mitteln aus dem Life+ Programm der Europäischen Union.
Weitere Informationen unter www.hamburgwasser.de 1 Rechnungsgrundlage: Für die Berechnung wurde für Hamburg von einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 1,8 Personen mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 2000 Kilowattstunden sowie einem Wärmeenergiebedarf von 10.000 Kilowattstunden pro Jahr ausgegangen.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Hightech im tiefen Ozean
Hightech im tiefen Ozean

Der Tiefseebergbau birgt große Chancen – und enorme ökologische Risiken. Forschende der TU Berlin entwickeln mit „DeepSea Protection“ ein intelligentes Monitoringsystem aus autonomen Sensorstationen und Unterwasserfahrzeugen, das sensible Lebensräume schützen und Umweltfolgen frühzeitig erkennen soll.

mehr lesen
KI im Einsatz zur regionalen Starkregenabschätzung
KI im Einsatz zur regionalen Starkregenabschätzung

Extreme Wetterereignisse wie Starkregen nehmen weltweit zu – die verlässliche Einschätzung solcher Ereignisse kann Leben retten und Eigentum schützen. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen nun eine Methode vor, die grob aufgelöste globale Wetterdaten mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in hochpräzise Niederschlagskarten umwandelt – ortsunabhängig, schnell und ressourcenschonend.

mehr lesen
Auch Code muss cool bleiben
Auch Code muss cool bleiben

Die Gesellschaft für Informatik e.V. hat in einer neuen Studie die ökologischen Auswirkungen von KI über den gesamten Lebenszyklus analysiert und zeigt konkrete Handlungsempfehlungen auf.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03