Das Leben und Lernen gestaltet sich für die rund 3000 Studierenden und 1000 Mitarbeitenden des GRI im Süden Indiens gleichwohl beschwerlich. Immer wieder kommt es zu Ausfällen der Strom- und Wasserversorgung, die Trinkwassergewinnung kollidiert mit der Abwasserentsorgung. Grundlegend bessern soll sich die Situation auf dem Campus durch den Aufbau eines Stadtwerks nach deutschem Vorbild und einer komplett neuen Versorgungsinfrastruktur. Federführend gesteuert wird das Projekt von den Stadtwerken Schwäbisch Hall. Die Machbarkeitsstudie über die Selbstversorgung des Campus mithilfe erneuerbarer Energien liegt vor.
Initiatoren und Unterstützer des Projekts
Partner der Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH ist die iPLON India GmbH, von der auch die Projektidee stammt. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Chennai in Indien. Bereits 2016 unterzeichneten die GRI-Leitung und iPLON eine Absichtserklärung, in Gandhigram ein Querverbundunternehmen mit den Sparten Strom, Biogas, Wasser, Abwasser und Mobilität aufzubauen. Für die Erfassung des Ist-Zustands auf dem Campus waren Ingenieure von iPLON India zuständig, während die Ergebnisse durch die NextSolar GmbH unter Leitung von Dipl.-Ing. Christoph Blaschke in einen Businessplan umgesetzt wurden. Die Gesamtprojektleitung liegt in den Händen von Peter Breuning, Abteilungsleiter für Netzleittechnik bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall.
Unterstützung gewährt zudem die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG). Diese fördert Machbarkeitsstudien zu entwicklungspolitisch sinnvollen Investitionen europäischer Unternehmen mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Vorhaben wird ebenfalls vom Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Chennai befürwortet. Mitte September 2017 fand ein gemeinsames Treffen von Generalkonsul Achim Fabig, iPLON-Geschäftsführer Victor Thamburaj und Peter Breuning in Chennai statt.
Die aktuelle Situation am GRI
Das Campus-Areal des GRI erstreckt sich über rund 8 km² und liegt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Dort scheint die Sonne im Jahr durchschnittlich ca. 2700 Stunden lang. Der Stromleistungsbedarf der Lehreinrichtungen und Studentenunterkünfte des GRI liegt in der Spitze bei etwa 1 MW. Der Campus stellt ein geschlossenes System der Strom- und Wasserversorgung dar, wie es in Indien ca. 1000 weitere gibt. Stromseitig ist das GRI mit dem Netz des regionalen staatlichen Stromversorgers verbunden. Täglich wiederholt auftretende Unterbrechungen der Stromversorgung durch Netzüberlastung stören den Campusbetrieb und erschweren die Kühlung von Nahrungsmitteln.
Die Wasserversorgung des GRI basiert auf Tiefbrunnen, die aufgrund des Klimawandels keine Versorgungssicherheit mehr bieten. Dies beeinträchtigt u. a. auch die Pflege der Grünflächen sowie den Obst- und Gemüseanbau auf dem Campus. Das aus den Tiefbrunnen gewonnene Wasser hat keine Trinkwasserqualität. Auch die Abwasserentsorgung entspricht nicht modernen Hygienestandards, da keine Kläranlage existiert. Die Abwässer versickern in der Nähe der Tiefbrunnen, wo das Nutzwasser gewonnen wird.
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