Das Klärwerk Schönerlinde reinigt das Abwasser von etwa 750.000 Menschen aus Berlin und Brandenburg. Der erste Schritt des Erneuerungs- und Ertüchtigungsprogramms ist der Bau eines Mischwasserspeichers mit einem Volumen von 40.000 m3. Damit kann die Reinigungsleistung auch bei Starkregenereignissen aufrecht erhalten werden.
Ab 2020 wird die Kläranlage mit einer zusätzlichen Ozonierungsanlage zur Entfernung von Spurenstoffen ausgestattet. Des Weiteren werden eine Flockungsfiltration sowie eine Prozesswasserbehandlungsanlage zur weiteren Reduzierung der Phosphor- und Stickstoffgehalte gebaut. Damit setzen die Wasserbetriebe Ziele der Wasserrahmenrichtlinie um. Außerdem entstehen zwei zusätzliche Blockheizkraftwerke, ein neuer Ablauf sowie eine Abluftbehandlung mit Bio- und Chemowäscher zur Geruchs- und Belastungsreduzierung.
1,5 Milliarden-Euro-Paket für Berliner Klärwerke
„Wir haben ein mit rund 1,5 Milliarden Euro bis 2027 ein umfangreiches Investitionsprogramm für den Ausbau unserer Klärwerke mit weitergehenden Reinigungsstufen beschlossen und arbeiten bereits seit zwei Jahren an der Umsetzung“, so Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon. In Waßmannsdorf sind ein 50.000 m3-Speicher bereits fertig, neue Beckenlinien und Anlagen zur Steigerung der Ablaufqualität gewinnen an Kontur. 2020 gebe es weitere Baustarts in den Klärwerken. „Mit der großtechnischen Spurenstoffentfernung sichern wir die Qualität unserer Trinkwasserressourcen“, bekräftigt der Vorstandsvorsitzende, der auf den engen räumlichen Zusammenhang zwischen dem Klärwerk und dem Wasserwerk Tegel verweist.
Investitionen auf der Basis eigener Forschungen
Die Grundlagen für die in Schönerlinde zur Anwendung kommende Spurenstoffentfernung hat das Unternehmen im Forschungsprojekt ASKURIS zusammen mit der TU Berlin selbst erforscht. Im Projekt AquaNES wird aktuell ebenfalls mit Wissenschaftspartnern untersucht, wie sich die Spurenstoffentfernung nach der Ozonierung noch effizienter verbessern lässt. „Die sich verstärkenden Witterungsextreme bestätigen die Strategie der Berliner Wasserbetriebe, den in Berlin eng geschlossenen und damit sensiblen Wasserkreislauf mit modernsten Techniken zusätzlich abzusichern“, erklärt die Berliner Wirtschaftsstaatssekretärin Barbro Dreher.
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